Islam - Terrorismus und Migration: Wir produzieren Heerscharen von Entwurzelten und Unzufriedenen. Von Roger Köppel

Editorial: Islam | Die Weltwoche, Ausgabe 13/2016 | Montag, 4. April 2016
Roger Köppel

Europa ist im Begriff, sich selber abzuschaffen.
Keine Zivilisation überlebt, wenn sie ihre Grenzen nicht mehr sichert und ungesteuert Hunderttausende, ja Millionen von schwer bis kaum integrierbaren Fremden aufnimmt. Die grössenwahnsinnige «Wir schaffen das»-Mentalität hat in der europäischen Geschichte regelmässig Katastrophen verursacht. Vermutlich dachten die europäischen Staatenlenker ähnlich, als sie ihre Armeen im Sommer 1914 in einen vermeintlich kurzen Krieg schickten: «Wir schaffen das.» Vier Jahre und Millionen von Toten später sah man den Irrtum ein. Ausbaden mussten es die Völker, nicht die Regierenden. Selbstüberschätzung steht am Ursprung aller Übel.

Das Grundproblem heute bleibt der Islam. Aus Gründen, die uns nicht näher zu interessieren brauchen, ist diese Religion besonders gefährdet, von todessüchtigen Fanatikern und Verrückten missbraucht zu werden. Nicht der Glaube an sich ist schuld, aber es bleibt eine verstörende Tatsache, dass es nicht entmenschte Buddhisten, Protestanten, Juden oder Zeugen Jehovas sind, die Flughäfen und Kinderspielplätze in die Luft sprengen. Es sind Angehörige der muslimischen Glaubensgemeinde, die sich im Namen ihres Gottes für solche Schreckenstaten ermächtigen. Den Missbrauch Gottes für irdische Zwecke mag es in vielen Religionen geben oder gegeben haben. Aber die Virulenz des islamistischen Terrors ist eine Tatsache. Verschweigen und Beschönigen hilft nichts.

Was haben die Terroranschläge mit der aktuellen Zuwanderung aus Nordafrika und dem Nahen Osten zu tun? Wohlmeinende beschwichtigen. Sie sagen, dass die Bombenleger in Europa geboren wurden und europäische Pässe hatten. Das ist richtig. Aber hier liegt auch das Alarmierende. Anscheinend sind muslimische Gemeinden in Frankreich, Belgien oder Deutschland Brutstätten der Nichtintegration und der religiösen Verhetzung. Die hochgelobte «Integrationspolitik» der Staaten versagt. Einbürgerungen können keine Voraussetzung, sondern sollten allenfalls das Resultat einer gelungenen Integration sein. Paris und jetzt Brüssel sind akute Symptome einer falschen, kranken Zuwanderungspolitik.

Obschon bereits die Integration der hier geborenen Muslime kaum gelingt, nimmt die EU weitere Millionen von Islamgläubigen aus Nordafrika und dem Nahen Osten auf. Damit vergrössert sie das Risiko des Terrorismus in Europa erheblich. Die Gefahr, dass unter dem Deckmantel des Asyls islamistische Selbstmordmörder eindringen, ist vorhanden. Noch verhängnisvoller finde ich allerdings den Umstand, dass unsere Gesellschaften in einer Art Schocktherapie, in einem grenzübergreifenden Menschenexperiment gleichsam im Schnellverfahren von Politikern, die nur ihr Image sehen, ohne Mandat verändert werden.

Die allermeisten Migranten bringen nicht die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration in unsere Wettbewerbswirtschaft mit. Im Gegenteil importieren sie ihre zum Teil vormodernen Vorstellungen von Politik, Rechtsstaat, Frauen und Religion. Sie kommen aus Gebieten, in denen Stammesfehden und Blutrache an der Tagesordnung sind. Mittelalterliche Auffassungen von männlicher Ehre werden mit heiligem, ja tödlichem Eifer ausgelebt. Es ist absehbar, dass viele in den Wohlfahrtssystemen enden werden. Der Druck zur Anpassung durch Arbeit entfällt. Das Risiko besteht, dass wir Heerscharen von Entwurzelten und Unzufriedenen produzieren, deren Enttäuschung politische Ventile suchen wird. Frankreich und Belgien sind nur ein Vorgeschmack. Es ist eine Illusion, zu glauben, die Politik könne diese Völkerwanderung bewältigen.

Wohlverstanden: Ich glaube nicht an unverrückbare ethnische oder kulturelle Prägungen. Der Mensch ist beweglich und anpassungsfähig, wenn es die Umstände erfordern. Wir sind das einzige Lebewesen, das sich neu erfinden kann, wofür Philosophen den Begriff «praktische Transzendenz» erfunden haben.

Selbstverständlich können sich auch Muslime in unserer Gesellschaft durchsetzen und Erfolg haben. Aber man muss zur Kenntnis nehmen, dass es eben Gruppen und Kulturen gibt, die sich weniger schnell zurechtfinden als andere. Diese kulturellen Unterschiede und Herkunftsprägungen sind nicht unübersteigbar, aber es gibt sie, und man muss mit ihnen rechnen. Gute Migrationspolitik ist deshalb immer eine Frage der konkreten Menschen, des Masses und der Zahl. Je schwerer sich bestimmte Kulturen mit der Eingliederung tun, desto behutsamer und dosierter sollte die Zuwanderung gesteuert werden.

Die Behörden müssen lernen, nein zu sagen.
Die EU macht das Gegenteil. Der Flüchtlingsdeal mit der Türkei ist eine weitere Bankrotterklärung. Brüssel schiebt die Verantwortung für den Schutz der Ostgrenzen an den Autokraten Erdogan ab. Man zahlt Milliarden, stellt den Türken Reisefreiheit in Aussicht und nimmt ihnen erst noch Migranten aus dem Nahen Osten ab, in unbegrenzter Zahl.

Das ist kein Abkommen, sondern eine Unterwerfung. Sie zeigt, dass die EU nicht mehr in der Lage oder willens ist, wesentliche hoheitliche Aufgaben auszuüben. Der Schengen-Vertrag wird Makulatur, ebenso das Dubliner Flüchtlingsabkommen, das noch nie funktionierte. Die Situation ist instabil und gefährlich. Soziale Konflikte drohen. Politischer Extremismus lodert, solange die Eliten und ihre Medien nicht bereit sind, die von ihnen geschaffenen Probleme zu diskutieren und zu lösen.

Und was geschieht in der Schweiz?
Die Zuwanderung geht fast unvermindert weiter. Die Initiative gegen die Masseneinwanderung ist noch weit von einer Umsetzung entfernt. Der Bundesrat gewichtet die Interessen der EU höher als den Volksentscheid. Im Asylbereich setzt Justizministerin Sommaruga ungebremst auf Willkommenskultur. Durch die neue Asylgesetzrevision wird die Schweiz noch attraktiver für Asylbetrüger und falsche Flüchtlinge. Der Bundesrat müsste Signale eines verschärften Grenzschutzes aussenden: Asyl nur für wirklich an Leib und Leben Bedrohte. Stattdessen werden die Aufnahmekapazitäten ausgebaut. Neu will der Bund sogar Private und Gemeinden enteignen dürfen. «Gratisanwälte» für alle Asylanten sollen mehr Tempo in die Abläufe bringen. Es wäre ein weiterer Irrtum: Da die Schweiz die abgewiesenen Asylbewerber kaum nach Hause schickt, werden die Rechtsbeistände bestenfalls nur dazu führen, dass noch mehr falsche Flüchtlinge noch schneller – «beschleunigt» – in der Schweiz bleiben dürfen.
Masshalten wäre gefragt. Masslosigkeit herrscht. Das kann nicht gutgehen.
Sin Is No Love
Die Kritik ist berechtigt.
Dennoch bin ich froh um die Muslime. Sie tauchen seit Anbeginn zuverlässig auf, wenn sich die Christen wieder in Animismus, Naturalismus oder anderem Paganen verirren. Sie sind unsere zweite Chance, die uns der barmherzige Gott gewährt.
Nehmen wir diese Chance wahr.
polos
Schön und gut und richtig, das wirkliche Problem ist aber, dass praktisch alle momentan regierenden Politiker (durch ihre altbekannten Geheim-Bünde) einem einzigen Kommando folgen!
Man müsste praktisch alle Politiker aller europäischen Nationen mit einem einzigen Schlag austauschen, weniger als das hilft nichts.
Wir haben aber alle eine Macht, die uns direkt von Gott gegeben ist; sie heißt Gebet …Mehr
Schön und gut und richtig, das wirkliche Problem ist aber, dass praktisch alle momentan regierenden Politiker (durch ihre altbekannten Geheim-Bünde) einem einzigen Kommando folgen!
Man müsste praktisch alle Politiker aller europäischen Nationen mit einem einzigen Schlag austauschen, weniger als das hilft nichts.
Wir haben aber alle eine Macht, die uns direkt von Gott gegeben ist; sie heißt Gebet (und tägliche Umkehr und Fasten etc.).
Das Gebet, vor allem in Gruppen, und regelmäßig, wird viel Schlimmes abwenden, aber die Katastrophe lässt sich nicht mehr verhindern, wir stecken zu tief im jahrzehntelangen Sünden-Schlamm (von schwersten Sünden gegen das Leben selber).
Leider haben wir wohl die Politiker, die wir verdienen. Wir alle haben jahrzehntelang geschlafen (der Feind aber nicht...).
Melchiades
Im Grunde könnte man es auch anders beschreiben. Wie den Europäern das eigentständige Denken und das Existenzrecht abgesprochen werden soll, durch Ihre Elite und Medien. Denn geht es dieser Elite und den Medien überhaupt noch um Beistand und Hilfe von Menschen, die ihre Heimat verlassen mußten, um ihr Leben zu behalten ? Oder ist hier nicht eher ein gezielter Austausch der Bevölkerung der eigentliche …Mehr
Im Grunde könnte man es auch anders beschreiben. Wie den Europäern das eigentständige Denken und das Existenzrecht abgesprochen werden soll, durch Ihre Elite und Medien. Denn geht es dieser Elite und den Medien überhaupt noch um Beistand und Hilfe von Menschen, die ihre Heimat verlassen mußten, um ihr Leben zu behalten ? Oder ist hier nicht eher ein gezielter Austausch der Bevölkerung der eigentliche Sinn des Ganzen ? Denn so kam man sich auch ein Volk zusammen basteln, was sich widerstandslos von der Elite in jede gewünschte Richtung leiten läßt. Wenn man es mal aus dieser Richtung betrachtet, dann sieht man, dass die sogenannte europäische Elite sich eine so perfiden Plan zurecht gelegt hat und gewollt umsetzt, dass die Bürger Europas und die Flüchtlinge nichts weiter sind als ein Mittel zum Zweck, um ihre Allmachtsphantasien um zu setzen ! Und damit dies niemand so recht mitbekommt wurde halt durch die Medien das Konzept der " Willkommenskulutr " , dass " Wir schaffen das", wie eine uns bekannte Propaganda produziert , um so auch gleichzeitig allen, die hinterfragen, die sehr beliebten bösen Keulen auf´s Haupt schlagen zu können. Was für eine tolle Demokratie doch in Europa herrscht.
Tina 13
"Bislang galten die Deutschen als Weltmeister im Maschinenbau. Bald werden sie für ihre Meisterschaft bewundert werden, an dem Ast zu sägen, auf dem sie sitzen." (Thilo Sarrazin)
Tina 13
Josephus
Dem Gesagten kann man nur zustimmen. Die falsch verstandene Toleranz und Barmherzigkeit richten uns zugrunde. Und diejenigen Kreise, denen die christlich abendländische, die deutsche Kultur zumal, ein Gräuel ist, reiben sich die Hände und können ihr Glück gar nicht fassen, wie schnell plötzlich alles geht-