Aber Elisabeth: Nehmen sie's lockerer.

Ist doch nicht so schlimm, wenn man den jungen Leuten, die außerhalb der Ehe Sexualität leben (was ja die Kirche nicht verhindern kann), sagt, wie man mit dieser Situation - auch wenn sie dem christlichen Ideal nicht entspricht - verantwortungsvoll umgehen kann.

Liebe Misi!

Jetzt muss ich mich wirklich bei ihnen entschuldigen: Ich habe schlampig gelesen: ...dass alle Gläubigen die Hl. Kommunion knieend empfangen sollen ....habe ich gelesen. Tut mir leid.

Ja, ihr Vorschlag ist sehr konstruktiv und praktikabel! Man sieht: bei gutem Willen ist vieles möglich.

Ja, unsere orthodoxe Misi ist wieder da! Und gleich wieder mit einem Vorschlag, der alles über einen Kamm schert.
Das Leben und der Glaube ist zu vielfältig dafür!

Liebe Elisabeth!

Ihnen persönlich unterstelle ich gar nichts. Yohanan wählte das Begriffspaar: liberal - orthodox. Also: liberal - rechtgläubig. Das kam für mich so rüber, als wenn liberalere Christen unorthodox - nicht rechtgläubig wären.
Deswegen schien es mir notwendig, ihm gegenüber diese Bemerkung zu machen. Das hatte mit ihrer Einstellung nichts zu tun.

Lieber Yohanan!

Zuerst noch zum Thema Ostung:

Der Petersdom ist eine jener Basiliken in denen der Eingang und nicht die Apsis im Osten liegt.

Der Papst zelebriert deshalb zum Volk hin, weil er „versus orientem“, nach Osten hin die heilige Messe feiert.

Also, auch das ist in der katholischen Kirche möglich! Seien wir nicht päpstlicher als der Papst!

Zu ihrem letzten Beitrag:

Ja, da ist einiges dran: liberalere und konservativere Christen sollen sich in gleicher Weise wohlfühlen. Das wird aber nur dann gehen, wenn man sich gegenseitig gleichberechtigt in seiner Haltung achtet.
Das heißt z.B., dass sich diejenigen die die Kommunion kniend empfangen nicht besser und "orthodoxer vorkommen, als die anderen.

Lieber Yohanan!

Ich bestreite ja nicht, dass es einen roten Faden bezüglich der Ostung von Kirchen gibt. Mir geht es nur darum anzuerkennen, dass es daneben auch andere Orientierungen gab und gibt, die auch theologisch begründbar sind.
Muss es immer ein "entweder - oder geben"?
Wir sehen es ja in der katholischen Praxis: nein!
Es gibt eben das katholische "sowohl - als auch": "non solum - sed etiam"!

Liebe Elisabeth!

Mein letztes Wort zu diesem Thema:
Der Kirche stände es einfach gut an, wenn sie sich von irgend welchen
Faschingsgilden oder Bauernschaften unterscheiden würde. Sonst wird sie nämlich von den Menschen genau dort eingereit. Und das wollen wir doch wirklich nicht. Oder?

Lieber Yohanan"

In einem Lexikon lese ich:

Die „Ostung“ hat vor allem bei frühchristlichen und mittelalterlichen Kirchen Bedeutung. Mittelalterliche Kirche haben die Form eines Kreuzes mit einer Längs- und einer (oder seltener mehreren) Querachsen. Da nun der Sonnenaufgang als Symbol der Auferstehung galt, wurden die Längsachsen der Kirchen danach ausgerichtet. Der Chor mit dem Altar ist also in der Regel im Osten, der Haupteingang im Westen.

In den frühchristlichen Basiliken in Rom hingegen liegt die Frontseite der Kirche im Osten und die Apsis im Westen.
Da die Sonne natürlich nicht jeden Tag an der gleichen Stelle aufgeht, sind einige Kirchen auf den Aufgangspunkt eines bestimmten Tages hin geostet. Beim Stephansdom in Wien etwa ist es der 26. Dezember 1137 (der Tag des Patroziniumsheiligen
im Jahr des Baubeginns).

Neben der Ausrichtung am Sonnenaufgang, und damit an der symbolischen Auferstehung, war in süd- und westeuropäischen Kirchen die von hier östlich gelegene Ausrichtung zum himmlischen Jerusalem
bzw. dem Ort des Paradieses üblich.

Bereits im Mittelalter spielten jedoch auch städtebauliche Gesichtspunkte eine Rolle
, wodurch es zu Modifikationen dieses Schemas kommen konnte (z.B. wenn das Kirchengebäude in eine Wehranlage integriert war).

In der Renaissance und vor allem im Barock kommt dann die Tendenz auf, Kirchen als Zentralbauten zu errichten (wo keine Himmelsrichtung bevorzugt ist),
sodass die Ostung ihre Bedeutung verliert.

Der jüdische Tempel in Jerusalem war wie andere altorientalische Tempel umgekehrt ausgerichtet
: Der Haupteingang war im Osten, das Allerheiligste im Westen.

Was lernen wir daraus?
Die Vielfalt der Ausrichtungen auf den Herrn hin.
Eben das katholische Wesen der Kirche.

Lieber Yohanan!

Ja, die Ausnahmen! Und deren gibt es viele, weil es neben des Brauches der "Ostung" (besonders bei historichen Kirchenbauten) eben auch andere berechtigte Sichtweisen gibt. Katholisch eben!

Und übrigens, Leute!

Wo bleibt denn unsere allseits beliebter tradiwaberl! Ich vermisse ihn schon einige Zeit. Ist er jetzt vielleicht mehr bei seinen Leuten in der Pfarre unterwegs und sitzt deshalb weniger beim Computer?
Das wäre eine gute Entwicklung!

Lieber Yohanan!

Klar: eine schöne Sichtweise und Interpretation. Sicher berechtigt.

Aber ist nicht auch die von mir beschriebene Deutung berechtigt, nicht nur als meine Privatmeinung, sondern sogar durch den offiziellen Ritus der Altarweihe - übrigens auch durch den a.o. Ritus - gestütz?

Beide Sichtweisen einander ergänzend gelten lassen: Das ist wesenhaft katholisch!

Liebe Eliabeth!

Na klar doch: Spaß muss sein.
Aber reden muss man eben doch darüber

Habt ihr auch so viel Schnee heute Morgen?

Guten Morgen!

Ich lese immer: "zum Herrn hin" und frage mich:

Ist der Herr nicht überall. z.B. auch am Feieraltar, mitten (im übertragenen Sinn) in der Gemeinde? Wird eben dieser nicht bei der Altarweihe gesalbt, als ob es der (gekreuzigte und auferstandene) Leib Christi wäre?
Bei der Altarweihe in München habe ich es jedenfalls so gesehen. Man wird doch nicht einen Campingtisch oder einen Stehtresen einfach so salben, vielleicht dass er nicht mehr quietscht, oder was.
Symbolhandlungen sollte man hier doch richtig deuten können.

Gepriesen bist du Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du die Geheimnisse des Reiches den Unmündigen offenbarst...

..in Hülle und Fülle offensichtlich der EVT.

Um so mehr wundert es mich, dass ihr der - vorsichtig ausgedrückt - nicht sehr noble Reim von Jakobus über cappa magna und Stola auch noch gefällt.

Liebe Monika!

Sie sind noch immer in ihren Emotionen verhaftet.
Machen sie sich doch die Mühe, in München nachzufragen, welcher Künstler diesen Altar entworfen und gefertigt hat. Fragen sie, was seine Intentionen waren. Es wird sicher eine Informationsschrift über die Entstehung dieses Altartisches geben.
Und tun sie doch nicht so, wie wenn sie die oberste Richterin über die Güte von Kunst in der Kirche wären.

Und übrigens: Alte und neue Kust vertragen sich immer, wenn beides echte Kunst ist.

Leute!

Die cappa magna ist ein Zeichen, das in der Welt niemand mehr versteht, es ist ein Zeichen des Widerspruches geworden, ein Zeichen für eine prunkende, herrsüchtige Kirche, die niemand mehr haben will, ein Zeichen, das abstößt, das Gelächter auslöst, ein Zeichen, das für die meisten Menschen ein Kostümtheater ist.
Daher schadet jeder, der dieses Zeichen heute Benutzt zu tiefst der Kirche.
Schade, dass das hier einige nicht begreifen wollen und etwas verteidigen, das nicht wert ist, verteidigt zu werden.

Liebe Monika!

Tut mir leid, aber sie bleiben nur in der Emotion und bringen mit keine Argumente.
Dass sie den Altartischgefühlsmäßig ablehnen ist ja ihr gutes Recht. Aber man sollte doch auch über die dahinterliegende Idee nachdenken, und sich nicht mit einer "Campingtisch" Erklärung, wie es Elisabeth tut, zufrieden geben.

So ist es, lieber Rufino!

Ich kann es einfach nicht glauben, dass Leute hier dieses Kleidungsstück verteidigen und theologisch überhöhen.
Die Welt schüttelt darüber den Kopf. Was sollen sich junge Menschen über die Kirche denken, wenn sie so etwas sehen?

Liebe Elisabeth!
Liebe Monika!

Was ihr mir zu meiner Interpretation des Altartisches in München geschrieben oder nicht geschrieben habt, ist kein Eingehen auf meine Argumentation!

Schade!

Liebe Bridget:

"Zusammenfassend ist festzuhalten, dass nach den Ergebnissen des Meinungsforschungsinstituts „Doxa“ zwei Drittel der praktizierenden Katholiken in Italien wenigstens einmal im Monat eine „tridentinische“ Messe besuchen würden, wenn dies in ihrer Pfarrei möglich wäre."

Ich möchte sie ja in ihrer Euphorie nicht verunsichern:
Aber: Das ist eine Absichtserklärung in der Theorie mit vielen Konjunktiven nach dem Motto: was wäre wenn ...

Was davon in der Praxis übrigbliebe, wenn es die Möglichkeit wirklich gäbe, steht auf einem ganz anderen Blatt!