"Smaragdus. Der Smaragd entsteht in der Frühe des Tages und im Sonnenaufgang; wenn die Sonne in ihrem Kreise mächtig dasteht, um ihre Wege zurückzulegen, dann ist die spriessende Kraft der Erde (viriditas) am grössten. Die Gräser sind am üppigsten, weil die Luft noch kalt ist und die Sonne schon wärmt, dann saugen die Pflanzen jene Kraft so begierig auf, wie ein Lamm die Milch, deshalb ist auch der Smaragd kräftig gegen ane Gebrechen und Schwächen des Menschen, weil er von der Sonne erzeugt ist und seine ganze Materie von der Kraft der Luft herrührt. Wer den Smaragd am bIossen Körper trägt, ist geschützt gegen Herz· und Magenleiden, wer von plötzlichen Anwallungen der Unenthaltsamkeit geplagt wird, nehme den Stein in den Mund, dass er vom Speichel nass wird und speie den Speichel oft aus, dann wird der Sturm im Innern nacblassen. Wenn Jemand an der Fallsucht leidet und am Boden liegt, so soll man ihm den Smaragd In den Mund legen, Dach dem Aufstehen soll er ihn dann selbst her- ausnehmen, irm bedächtig ansehen und sprechen: Sicut spiritus Domini replevit orbem terrarum, sie domum corporis mei sua gratia repleat, ne ea unquam moveri possit. Dieses thue er neun Tagll hintereinander morgens früh und er wird geheilt. Bei Kopfschmerzen nehme man den Stein in den Mund und bestreiche dann damit die Schläfen und die Stirn. Wer an vielem Schleim und Speichelfluss leidet, soll einen Smaragd auf ein Tuch über ein Gefiiss legen und mit Wein wiederholt übergiessen, diesen dann trinken." (Physica, Liber Quartus, De Lapidibus, § 1).

@Viandonta - Dieses Heilwissen bezieht sich auf die Heilige Hildegard von Bingen. Auch sie gibt Anweisungen im Gebrauch der Mineralien. Sie legt sie oft in Wasser, Milch oder Wein. Das Wichtigste ist jedoch unser katholischer Glaube und unser Gebet.
stefan4711 hat es ja sehr gut weiter unten erklärt; ich zitiere:
"Das mag schon sein, daß der Herr Pilar das behauptet. Ich behaupte ja nicht, daß das, was heute unter der Federführung der esoterischen Zirkel alles mit "Heilwissen" der Hildegar von Bingen feilgeboten und an den Mann gebracht wird, auf dem Wissen und der Lehre der Hl. Hildegard beruht. Die Hl. Hildegard lebte zwar im 12. Jahrhundert, war aber ihrer Zeit doch weit voraus. Das ist unbestritten.
Es ist allerdings falsch, pauschal zu behaupten, die Hl. Hildegard hätte nichts mit Steinen bzw. Edelsteinen zu tun. Das vierte Buch ihrer "Physica" (erhalten in einer Handschrift aus dem 13. Jahrhundert) handelt nämlich über "die Steine" in 26 Kapiteln:

Liber quartus: De lapidibus
Praefatio
1. De smaragdus
2. De iacincto
3. De onichino
4. De beryllo
5. De sardonice
6. De saphiro
7. De sardio
8. De topazio
9. De crysolitho
10. De jaspide
11. De prasio
12. De calcedonio
13. De chrysopraso
14. De carbunculo
15. De amethysto
16. De achate
17. De adamante
18. De magnete
19. De ligurio
20. De crystallo
21. De margaritis
22. De berlin
23. De cornelione
24. De alabastro
25. De calce
26. De caeteris lapidibus

Die Abtei St. Hildegard in Eibingen schreibt dazu:
>>> Das nicht enthaltene Originalwerk Hildegards trug den Titel “Das Buch von den Geheimnissen der verschiedenen Naturen der Geschöpfe (Liber subtilitatum diversarum naturarum creaturarum). Es wurde bereits im 13. Jahrhundert aufgeteilt in die “Physica”, eine für den Volksgebrauch bestimmte Naturkunde und Heilmittellehre, und in die “Causae et curae”, in dem Heil- und Behandlungsmethoden beschrieben sind und in der Hildegard die antike Kosmologie und Humoralpathologie mit der christlichen Schöpfungs- und Erlösungslehre verbindet. Die Handschriften wurde erst 150 bis 300 Jahre nach der Niederschrift des verlorengegangenen Originaltextes zusammengestellt – ein großes Problem für die textkritische Erforschung der Werke. Teile des Werkes wurden später hinzugefügt, andere weggelassen oder gekürzt, so daß es mit letzter Sicherheit schwer zu klären ist, welche Textteile original von Hildegard stammen und welche nicht. Gleichwohl lohnt es sich, tiefer in die natur- und heilkundliche Gedankenwelt Hildegards und in ihr Bemühen um eine ganzheitliche Heilung des Menschen einzudringen. <<<
Und das ist ganz sicher nicht die Esoterik, wie man sie heute vorfindet." (Zitat Ende).