Adrienne von Speyr. ÄrztinMore
Adrienne von Speyr.
Ärztin
Holunderbaum
Fast jede Seite der Tagebücher leuchtet im Widerschein des Himmels.
Holunderbaum
Es war ein beständiges, seltsames Ineinander von Himmel und Erde. Man konnte den Platz gleichsam unter zwei verschiedenen Rücksichten betrachten, einmal als Erde mit wenig Menschen und tiefem Schnee, dann als Himmel mit der großen Menge Engel und Heiligen zwischen den irdischen Menschen. "In der Nacht dann", erzählt sie, "war Maria da, lange Zeit. Sie war ganz nah und menschlich, und es gab ein …More
Es war ein beständiges, seltsames Ineinander von Himmel und Erde. Man konnte den Platz gleichsam unter zwei verschiedenen Rücksichten betrachten, einmal als Erde mit wenig Menschen und tiefem Schnee, dann als Himmel mit der großen Menge Engel und Heiligen zwischen den irdischen Menschen. "In der Nacht dann", erzählt sie, "war Maria da, lange Zeit. Sie war ganz nah und menschlich, und es gab ein Gespräch wie gleich zu gleich über Zukunftspläne." Am Schluß gab ihr Maria einen Kuß und verschwand. - Nicht nur in Einsiedeln hatte sie solche Erscheinungen, sondern wo immer sie sich aufhielt. Und diese Erscheinungen, sagte sie, seien keine Visionen, sondern schlichte Realität. - Sie hatte Tage überschwenglicher Seligkeit, an denen sie mit Maria ständigen Umgang hatte, die sie teils sichtbar, teils unsichtbar überall begleitete. Während der Arbeit, in der Sprechstunde ist sie da. Einst telefoniert der Beichtvater, während die Mutter (die Gottesmutter!) bei Adrienne ist. Diese übergibt ihr einen Gruß. Mit einer unvergleichlichen Gebärde habe die Mutter den Gruß entgegengenommen, daß Adrienne voller Enzücken ausrief: "Sie hätten das sehen sollen!
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Holunderbaum
Mit dem heiligen Ignatius (von Loyola, dem Gründer des Jesuiten-Ordens) zum Beispiel hatte sie eine besonders enge, herzliche Beziehung. Er belehrt sie, er warnt sie, tröstet sie, er führt sie; er offenbart ihr verborgene und zukünftige Dinge: "Bei den Antworten ist der heilige Ignatius immer von einer unglaublichen Güte. Er geht auf alles ein, bringt alles ins rechte Lot, und immer ist es auch …More
Mit dem heiligen Ignatius (von Loyola, dem Gründer des Jesuiten-Ordens) zum Beispiel hatte sie eine besonders enge, herzliche Beziehung. Er belehrt sie, er warnt sie, tröstet sie, er führt sie; er offenbart ihr verborgene und zukünftige Dinge: "Bei den Antworten ist der heilige Ignatius immer von einer unglaublichen Güte. Er geht auf alles ein, bringt alles ins rechte Lot, und immer ist es auch lustig mit ihm; er bringt alles mit feinem Humor, oft mit einem Witz vor, so daß Adrienne laut lachen muß, "wenn sie ihn sieht und nachher beschreibt." "Der heilige Ignatius konnte neben ihr auf der Straße gehen und sich mit ihr unterhalten, und es bestand kein Widerspruch zwischen ihm und der übrigen umgebenden Welt. Alles war vollkommen natürlich. Er konnte im Zimmer sitzen, etwas diktieren, und es wäre erstaunlich erschienen, wenn jemand, der hereintrat, ihn nicht gesehen hätte.
Holunderbaum
Wenn auch nicht offiziell heilig gesprochen oder als Kirchenlehrerin erklärt, so ist doch beachtenswert und vielleicht einzigartig, daß höchste kirchliche Autoritäten in Theologie und Hierarchie so kurze Zeit nach ihrem Tod ihrer Botschaft das Zeugnis der Echtheit ausgestellt haben. Papst Johannes Paul II. selbst hat 1985 in Rom ein internationales Symposium über ihre Theologie und Spiritualität …More
Wenn auch nicht offiziell heilig gesprochen oder als Kirchenlehrerin erklärt, so ist doch beachtenswert und vielleicht einzigartig, daß höchste kirchliche Autoritäten in Theologie und Hierarchie so kurze Zeit nach ihrem Tod ihrer Botschaft das Zeugnis der Echtheit ausgestellt haben. Papst Johannes Paul II. selbst hat 1985 in Rom ein internationales Symposium über ihre Theologie und Spiritualität angeordnet, an dem Kardinäle, Geistliche vieler Orden und Laien Vorträge und Diskussionen gehalten haben. Der Papst selbst hat am Schluß ihr Leben und Werk gewürdigt.