Adrienne von Speyr. ÄrztinMehr
Adrienne von Speyr.
Ärztin
Holunderbaum
,,Beide laufen, beide so schnell sie können, aber die Liebe läuft in der Kirche immer schneller als das Amt."
Holunderbaum
Man weiß nicht, wie Rahner das Phänomen Adrienne von Speyr beurteilte... Möglicherweise sah er sich in Erinnerung an die außergewöhnliche Solidarität, die Balthasar ihm nach dem ,,Maulkorb", den die 1950 von Pius XII. veröffentlichte Enzyklika ,,Humani generis" den ,,neuen" Theologen verpaßte, entgegenbrachte, verpflichtet, nun seinerseits Solidarität zu üben.
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,,Beide laufen, beide so schnell sie können, aber die Liebe läuft in der Kirche immer schneller als das Amt."
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Adrienne von Speyr äußerte sich immer wieder dahingehend, dass sie eine
Einbruchschneise göttlicher Inspiration sein könne.
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Holunderbaum
Aus dieser Zeit, in der sich Balthasar und Adrienne von Speyr massiven Anfragen
ausgesetzt sahen, rührt ihr Versuch, die Qualität ihres Miteinanders verstehen zu lernen.
Sie begriffen schließlich ihre ,,Zusammenarbeit" als eine gemeinsame oder besser eine
komplementäre Sendung. Mit anderen Worten als ,,ihrer beider Auftrag", der sich in
Balthasars Werk insofern niederschlägt, als es von eben diesem …Mehr
Aus dieser Zeit, in der sich Balthasar und Adrienne von Speyr massiven Anfragen
ausgesetzt sahen, rührt ihr Versuch, die Qualität ihres Miteinanders verstehen zu lernen.
Sie begriffen schließlich ihre ,,Zusammenarbeit" als eine gemeinsame oder besser eine
komplementäre Sendung. Mit anderen Worten als ,,ihrer beider Auftrag", der sich in
Balthasars Werk insofern niederschlägt, als es von eben diesem Bewusstsein ,,beauftragt zu
sein"getragen ist. Sie erfuhren ihr Miteinander als den ,,Ort der Gemeinsamkeit, an dem
sich Gottes Wille kundtut". Dabei spielt sicher auch die Geschlechterdifferenz eine Rolle.
Adrienne von Speyr äußert sich immer wieder dahingehend, dass sie eine
Einbruchschneise göttlicher Inspiration sein könne.
Holunderbaum
Dass Adrienne von Speyr die die gemeinsame Sendung als einen kombinatorischen
Auftrag begriff, lässt sie im Zuge ihrer Auslegung des so genannten österlichen Wettlaufes
zwischen Petrus und Johannes erkennen:
,,Beide laufen, beide so schnell sie können, aber die Liebe läuft in der Kirche immer
schneller als das Amt. (...) Die Liebe liegt in der Verschwendung, sie ist nichts als
Verschwendung, darin …Mehr
Dass Adrienne von Speyr die die gemeinsame Sendung als einen kombinatorischen
Auftrag begriff, lässt sie im Zuge ihrer Auslegung des so genannten österlichen Wettlaufes
zwischen Petrus und Johannes erkennen:
,,Beide laufen, beide so schnell sie können, aber die Liebe läuft in der Kirche immer
schneller als das Amt. (...) Die Liebe liegt in der Verschwendung, sie ist nichts als
Verschwendung, darin ist sie das Schnellste. Sie gibt sich, ohne zu überlegen. (...) Das Amt
muß prüfen, auch zurücksehen auf das Erreichte, um die nächsten Schritte besser zu
machen. Die Liebe ist persönlich, sie hat keine andere Sorge als sich selbst. Das Amt ist
unpersönlich und muß auf die Ordnung, den Stand der Dinge Rücksicht nehmen. Aber die
Liebe ist keine Tolle, die sinnlos läuft. Denn beide laufen ja zusammen. Sie bleibt in
Fühlung mit dem Amt, in Reichweite des Amtes. Aber sie ist es doch, die das Amt hinter
sich herzieht."
Holunderbaum
Joseph Ratzinger, 1999 gegebenes Interview erklärt:
,,Hans Urs von Balthasar ist undenkbar ohne Adrienne von Speyr. Ich glaube, man
könnte bei allen wirklich großen theologischen Gestalten zeigen, dass neue theologische
Aufbrüche nur dann ermöglicht werden, wenn zuerst ein prophetischer Durchbruch da
ist. Solange man nur rational weiterarbeitet, kommt nichts wesentlich Neues. Es wird
vielleicht …Mehr
Joseph Ratzinger, 1999 gegebenes Interview erklärt:
,,Hans Urs von Balthasar ist undenkbar ohne Adrienne von Speyr. Ich glaube, man
könnte bei allen wirklich großen theologischen Gestalten zeigen, dass neue theologische
Aufbrüche nur dann ermöglicht werden, wenn zuerst ein prophetischer Durchbruch da
ist. Solange man nur rational weiterarbeitet, kommt nichts wesentlich Neues. Es wird
vielleicht immer genauer systematisiert, es werden immer subtilere Fragen erfunden,
aber die eigentlichen Durchbrüche, in denen dann wieder große Theologie neu entsteht,
kommen nicht einfach aus dem rationalen Geschäft der Theologie, sondern aus einem
charismatischen, prophetischen Anstoß heraus. Insofern - glaube ich - gehören Prophetie
und Theologie eng zusammen. Die Theologie als wissenschaftliche Theologie im
strengen Sinn ist nicht prophetisch, aber sie wird nur wirklich lebendige Theologie,
wenn sie von einem prophetischen Impuls angeschoben und erleuchtet ist."
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Holunderbaum
Der durch dieses von Gott Wegverdammte wandelnde tote und für Adrienne nie sichtbare Christus begegnet auf diesem Gang noch einer Realität, die Adrienne mit dem Wort ‚Effigien’ bezeichnet hat. Was sind diese? Diese sind das, was Gott von jedem Sünder von sich weg verdammen, also in die Hölle werfen musste, um ihn als lebendigen Menschen zu retten, aus ihm durch Christus ein Kind Gottes zu machen …Mehr
Der durch dieses von Gott Wegverdammte wandelnde tote und für Adrienne nie sichtbare Christus begegnet auf diesem Gang noch einer Realität, die Adrienne mit dem Wort ‚Effigien’ bezeichnet hat. Was sind diese? Diese sind das, was Gott von jedem Sünder von sich weg verdammen, also in die Hölle werfen musste, um ihn als lebendigen Menschen zu retten, aus ihm durch Christus ein Kind Gottes zu machen. Die Effigien sind nicht unreal, weil der sündige Mensch der Sünde etwas von seiner lebendigen Wirklichkeit weggeschenkt hat. So hat jeder erlöste Sünder etwas wie ein Abbild seiner selbst in der Hölle ... Was geschieht mit diesen Effigien? Adrienne sieht, dass sie beim Durchgang des Herrn durch die Hölle ausgelöscht werden. Und trotzdem sagt sie auch: ‚Der Mensch kann, wenn er in die Sünde zurückfällt, wenn er gleichsam bereut, sie bereut zu haben, sie erneut zum Leben bringen’
Holunderbaum
Es erfolgte Adriennes Konversion, die von einer Fülle von mystischen Gnaden begleitet war. Später wurde das spätere Säkularinstitut „Johannesgemeinschaft“ gegründet, was formal den Austritt Balthasars aus dem Jesuitenorden zur Folge hatte, da dieser ihm die Leitung nicht genehmigte.
Holunderbaum
Es war ein beständiges, seltsames Ineinander von Himmel und Erde.
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Hans Urs von Balthasar erklärte, dass Sie "ihre Nächte fast ausschließlich in Gebet verbrachte und ihre Nachmittage mit ruhigen Sticken oder Stricken.
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Die Kommentare, die sie zu Büchern der Heiligen Schrift verfaßte, haben ihr die betreffenden heiligen Schriftsteller selber diktiert.
Holunderbaum
Balthasars Neffe, der in Zürich residierende Churer Weihbischof Peter Henrici SJ, wies auf die Verbundenheit Balthasars mit den von ihm (im in Einsiedeln 1947 eigens dafür gegründeten „Johannes Verlag“) herausgegebenen Schriften Adrienne von Speyrs hin: „Auch sie stammen, materiell gesehen, aus der Feder Balthasars. Er hat die französischen Diktate Adriennes auf deutsch mitstenographiert und sie …Mehr
Balthasars Neffe, der in Zürich residierende Churer Weihbischof Peter Henrici SJ, wies auf die Verbundenheit Balthasars mit den von ihm (im in Einsiedeln 1947 eigens dafür gegründeten „Johannes Verlag“) herausgegebenen Schriften Adrienne von Speyrs hin: „Auch sie stammen, materiell gesehen, aus der Feder Balthasars. Er hat die französischen Diktate Adriennes auf deutsch mitstenographiert und sie zur Veröffentlichung bereitgemacht.“
Holunderbaum
Adrienne sah öfters den heilgen Paulus. Einmal saß er im Auto, während sie ins Klaraspital fuhr. Sie ging mit ihm in die Kapelle. Er erklärte ihr, "daß sie den Brief auswählen könne, den er kommentieren soll".
Holunderbaum
Besonders in Einsiedeln erlebte sie immer wieder neu den offenen Himmel. Als sie im Januar 1944 mit ihrem Beichtvater (Hans Urs von Balthasar dessen theologisches Werk sie ab 1940 entscheidend mitprägte) aus der Kirche in den Schnee hinaustrat, sagte sie: "Seien Sie sich bewußt, daß wir nicht allein sind; alle sind da." Sie schaute sich lange auf dem Platz um, um sich alles anzusehen und einzuprägen …Mehr
Besonders in Einsiedeln erlebte sie immer wieder neu den offenen Himmel. Als sie im Januar 1944 mit ihrem Beichtvater (Hans Urs von Balthasar dessen theologisches Werk sie ab 1940 entscheidend mitprägte) aus der Kirche in den Schnee hinaustrat, sagte sie: "Seien Sie sich bewußt, daß wir nicht allein sind; alle sind da." Sie schaute sich lange auf dem Platz um, um sich alles anzusehen und einzuprägen. Und sie war guter Dinge. Nachher erzählte sie, Ignatius sei neben uns gegangen. - Wieder einmal nach einem Besuch in Einsiedeln spricht sie vom Himmel: Sie habe das Gefühl, absolut dazu zu gehören und doch nicht darin zu sein. Sie hätte nur einen Schritt zu tun brauchen, um wirklich darin einzutreten. Aber dieser Schritt käme nicht in Frage, vorläufig. Hingegen hatte sie die Einsicht, daß nur eine ganz kleine Drehung des Gesichtswinkels nötig wäre, um den Himmel schon in der irdischen Existenz zu sehen. Wer auf Erden in der Gnade lebt, lebt eigentlich im Himmel, weiß es bloß nicht, könnte es aber wissen. Es ist ein dünner Schleier.
Holunderbaum
Adrienne von Speyr (1902-1967)
Im Leben der Adrienne von Speyr hat ein Einbruch der Gnade stattgefunden, der die Nachwelt in Staunen versetzt. Sie war eine stadtbekannte Ärztin, nacheinander Gattin zweier hoch angesehener Universitätsprofessoren und Charismatikerin! Tagsüber eine vielbeschäftigte Ärztin, nachts in Gebet und Visionen versunken, diktierte sie ihrem Seelenführer, Hans Urs von Balthasar …Mehr
Adrienne von Speyr (1902-1967)

Im Leben der Adrienne von Speyr hat ein Einbruch der Gnade stattgefunden, der die Nachwelt in Staunen versetzt. Sie war eine stadtbekannte Ärztin, nacheinander Gattin zweier hoch angesehener Universitätsprofessoren und Charismatikerin! Tagsüber eine vielbeschäftigte Ärztin, nachts in Gebet und Visionen versunken, diktierte sie ihrem Seelenführer, Hans Urs von Balthasar, über 80 Bücher, von denen bis zu ihrem Tod 37 erschienen sind.
Adrienne von Speyr wurde 1902 in La Chaux-de-Fonds geboren, ein unerhört intelligentes Mädchen. Der protestantische Religionsunterricht sagte ihr gar nichts, sie sehnte sich heimlich nach der sakramentalen Beichte und führte unter der Leitung ihres Engels ein innerliches Leben. Während ihres Medizinstudiums an der Universität Basel musste sie es erleben, wie ein Arzt seine Schuld am Tod eines Patienten auf eine Schwester abschob; Adrienne hat seine Vorlesung durch alle Studenten so lange boykottieren lassen, bis jener Dozent den Basler Lehrstuhl aufgeben musste. Sie konvertierte bei Hans Urs von Balthasar(1940).
Sie lernte beten, ein wahrer Dammbruch der Gnade setzte ein, sie hatte oft mystischen Kontakt mit der Mutter Gottes und vielen Heiligen, besonders ihrem geistlichen Vater Ignatius; 1942 erhielt sie sogar die Stigmata.
Ihr Seelenführer, Hans Urs von Balthasar, schreibt darüber in seinem Buch «Erster Blick auf Adrienne von Speyr»: «Aber vorher war noch etwas Auffallendes, für Adrienne Erschreckendes geschehen. Vorbereitet wurde es (im Frühjahr 1941, kurze Monate nach der Konversion) durch einen Engel, der nachts an ihr Bett trat und sehr ernst sagte: Nun werde es bald beginnen. Und in den folgenden Nächten wurde ihr ein Jawort abgenommen, das sich auf alles erstrecken sollte, was Gott über sie verfügen könnte. Und es begann die erste jener “Passionen”, die mit der für Adrienne bezeichnenden großen Erfahrung des Karsamstags endeten und sich fortan Jahr für Jahr, auf immer neue Weisen... wiederholten. Ein Jahr später aber, nach den Kartagen, im Juli 1942, erfolgte die äußere Stigmatisation. Für Adrienne war das Ganze ein Anlass tiefer Angst, man könnte etwas davon sehen In späteren Jahren geht, auf ihr flehentliches Bitten hin, die Sichtbarkeit der Wunden zurück, sie erscheinen nur noch zuweilen an Passionstagen, aber oft ist der Schmerz so stark, dass Adrienne es kaum glauben kann, dass ihr zum Beispiel das Blut nicht sichtbar von der Dornenkrone über die Stirn rinnt, weil sie es genau rinnen spürt... Das Schwergewicht all ihrer Leidenserfahrungen liegt auf dem “geistigen” Sinn der Erlösungsereignisse....»
Sie starb am 17. September 1967