AlexBKaiser
29:11

Rebellen gegen Rom – die Piusbrüder.
Der Skandal erschütterte 2009 die katholische Kirche: Völlig überraschend hatte Papst Benedikt XVI. die Exkommunikation von vier Bischöfen der von Rom abtrünnigen, ultrakonservativen Piusbruderschaft aufgehoben. Die Entscheidung des Papstes wurde auch von vielen Bischöfen in seltener Offenheit kritisiert. Wirkte diese Entscheidung nicht wie eine Rehabilitierung, ja eine Akzeptierung einer alten Theologie, die das Zweite Vatikanische Konzil überwunden hat? Lehnen die Piusbrüder nicht seit vier Jahrzehnten alles ab, was modernen Katholiken lieb und teuer ist: die Aufwertung der Laien, die Liturgiereform, der Dialog der Religionen? Leugnete nicht einer ihrer vier Bischöfe, Richard Williamson, öffentlich den Holocaust? Die Verhandlungen zwischen dem Vatikan und der Piusbruderschaft finden seither im Geheimen statt.

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Iacobus

Zitat: "jeder sollte erst einmal in seiner religion,seiner konfession zuhause sein und aus seinem glauben leben"
...ob das sinnvoll ist? - Wenn das die Missionare gegenüber den menschenopfernden Azteken behauptet hätten, hätten sie diesen Menschen keinen Dienst erwiesen. ;-)

Monika Elisabeth

@Eli
Ja, absolut 👏

Latina

jeder sollte erst einmal in seiner religion,seiner konfession zuhause sein und aus seinem glauben leben---unser papst hat sehr viel zur ökumene gesagt,die auf keinen fall synkretismus bedeutet,sondern in friedlichem dialog mit dem anderen,dem fremden treten,ohne je eigene positionen aufzugeben--miteinander beten kann ich nur mit christen,alles andere wäre augenwischerei -für meinen glauben völlig inakzeptabel--- 😇

Thomas von Aquin

In der kirchlichen Sprache, d.h. in der Sprache des Lehramtes und in Veröffentlichungen des Lehramtes wird man in Bezug auf "Ökumene" / "Ökumenismus" immer nur den Sinn finden, nämlich daß es um die Einheit unter Christen geht.
Dies wird auch sehr schön deutlich an den Dokumenten des II. Vatikanums selbst:
Im Dekret über den Ökumenismus "Unitatis redintegratio" geht es nämlich an keiner Stelle um andere Religionen.
Dem interreligiösen Dialog ist dagegen ein eigenes Dokument gewidmet:
die Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchrist. Religionen: Nostra aetate.
In der Sprache der Kirche ist also Ökumene eindeutig belegt.
Was gewisse deutschsprachige Theologen indeß aus diesem Begriff machen mögen, sei dahingestellt.
Meist sind solche Theologen auch bekannt dafür, daß sie sich auch in anderen zentralen Punkten, manchmal mehr oder weniger verklausuliert, vom Lehramt verabschieden.
Monika Elisabeth offenbart indeß keine katholischen Wissensmängel, wenn sie mit Ökumene "nur" die Einheitsbestrebungen unter Christen verbindet, sie befindet sich damit absolut auf dem Sprachgebrach des Lehramts der Kirche. Und das zählt.

Ich meine nur, liebe Monika Elisabeth...bei jeder Gelegenheit wird ja darauf gepocht, dass sich die Piusbrüder außerhalb der Kirche Roms befinden...wie Hindi, Moslems, Baptisten usw....
Man sollte im interreligiösen Dampfer schon auch die Piusbrüder an Bord nehmen, nicht? 😁

Monika Elisabeth

@Eli
Die haben ja Gott sei Dank die gleiche Religion wie wir 😉
@uryn
dass es über solche Wunschträume viele Bücher gibt - auch in jeder Bibliothek einer katholisch-theologischen Fakultät - weiß ich. Schließlich bin ich Bambergerin 😀 . Aber man muss zwischen Fantasie und Realität unter Ausschluss des Relativismus unterscheiden. In der Realität gibt es so eine "große Ökumene" nicht und wenn jemand meint, er kann seine eigene Religion inhaltlich auf die gleiche Ebne stellen, wie die fremde Religion eines anderen Menschen, dann braucht es ja keine ökumenische Anstrengung mehr, weil bereits alles gleich und gleicher ist. Und ob die andere Seite das aber auch so sieht - zum Beispiel ein Moslem - wage ich dann zu bezweifeln.
Ökumene ist hier aber - wie gesagt - nicht das richtige Wort.

Ist eigentlich der Dialog mit den Piusbrüdern als interreligiös einzustufen?
😲 ....

uryn

Ich weiß beim besten Willen nichts von einer "großen Ökumene" bei Christen und Hindus und schon gar nicht bei Moslems und Buddhisten. Das muss dann wohl die nächste Ebne des New Age sein, in deren Sphäre ich nicht aufsteigen kann, weil ich dafür scheinbar zu katholisch bin.
sie können jede bibliothek einer katholisch-theologischen fakultät besuchen - dort werden sie mit sicherheit fündig

Monika Elisabeth

warum stellen sie so viele fragen? haben sie ein problem? warum wissen sie nicht dass es eine "große ökumene" gibt die den dialog zwischen religione gänzlich unterschiedlicher art meint (zb. christen mit hindus, moslems mit buddhisten)?
Jetzt habe ich also angeblich ein Problem, weil ich so viele Fragen stelle. Na vielleicht sollte ich wirklich aufhören, so viele Fragen zu stellen, denn sie werden ja ohnehin nicht beantwortet.
Ich weiß beim besten Willen nichts von einer "großen Ökumene" bei Christen und Hindus und schon gar nicht bei Moslems und Buddhisten. Das muss dann wohl die nächste Ebne des New Age sein, in deren Sphäre ich nicht aufsteigen kann, weil ich dafür scheinbar zu katholisch bin.

Tam-Tam

uryn ist irgendwie lustig. Und irgendwie ein Meister im Ausweichen.
Mal sehen, evtl. habe ich in nächster Zeit nochmals Lust, die Diskussion an dieser Stelle aufzugreifen. Im Moment ob der vielen einzelnen Punkte aber zu wenig Zeit.

uryn

Und last but not least: Es gehört zur Religionsfreiheit dazu, für andere Menschen beten zu dürfen.
es geht hier nicht um dürfen oder nicht dürfen. es geht darum, dass es der sache (ökumene) nicht dienlich ist.
sie sehen schon: ich kann immer das selbe antworten weil sie dem thema ausweichen und so tun als würden sie nicht verstehen.
warum stellen sie so viele fragen? haben sie ein problem? warum wissen sie nicht dass es eine "große ökumene" gibt die den dialog zwischen religione gänzlich unterschiedlicher art meint (zb. christen mit hindus, moslems mit buddhisten)?

uryn

In den Fürbitten der Kirche wird auch sehr häufig dafür gebetet, dass das Herz des Nachfolger Petri erleuchtet werde. Und weiter?
nur will der das.
und mit ihm ist auch kein interreligiöser dialog nötig.

Monika Elisabeth

informieren sie sich: ökumene = interreligiöser dialog. oder haben sie eine andere definition?
Nein, eben nicht. Es ist unmöglich als Christ etwa mit einem Hindu "Ökumene" zu haben.
und explizit für die juden
Ja, für den Karfreitag ist das eben sehr passend, wissen Sie? Und bei den Märschen für das Leben wird explizit für die schwangeren Frauen und das ungeborene Leben gebetet. Schlimm?

Monika Elisabeth

Wollen sie von moslems oder hindus "bebetet" werden? "lieber allah/vishnu/shiva hilf der armen monika elisabeth, dass sie endlich ein guter muslim/hindu wird"
Wer sagt denn, dass ich nicht von "Moslems oder Hindus" bebetet werde? Wissen Sie denn so genau, wer für Sie in welchen Anliegen betet?
Von "wollen" kann also gar keine Rede sein. Wie gesagt - man wird wohl kaum an alle Menschen eine Einverständniserklärung versenden, nur weil man für diese Menschen betet. Es ist uns Christen ein Gebot für andere Menschen zu beten.
Aber Sie scheinen nicht zu wissen, dass Moslems sogar öffentlich in Deutschland auf der Straße für die Bekehrung aller ungläubigen Christen und Andersgläubigen zu Allah beten. Da gehören Sie dann wohl genauso dazu, wie ich. Um also Ihre Frage abschließend zu beantworten: mich tangiert das nicht. Ich vertraue vollkommen auf den Willen Gottes und egal, um was ein anderer Mensch vor Gott für mich betet, ER wird alles so richten, wie es gut ist.
Und last but not least: Es gehört zur Religionsfreiheit dazu, für andere Menschen beten zu dürfen.

uryn

@Monika Elisabeth
uryn, was Sie meinen ist ein interreligiöser Dialog, der allein ist aber keine Ökumene.
informieren sie sich: ökumene = interreligiöser dialog. oder haben sie eine andere definition?
Sie vermischen hier das Eine mit dem Anderen.
nein - sie vermischen was - siehe unten(- Etliche Tausende Anglikaner kommen zurück in die römisch katholische Kirche = zitat monika elisabeth)
Desweiteren wird in der Karfreitags-Liturgie nicht nur für die Juden gebetet, sondern für alle Menschen - auch für Sie.

und explizit für die juden
Meinen Sie etwa, dass die Kirche jedem Menschen dieser Welt eine Einverständniserklärung zukommen lassen muss, nur weil sie mindestens einmal im Jahr gedenkt, für alle möglichen Menschen zu beten?
nein
Wo liegt denn ihr Problem?
dort wo menschen aus ihrer selbsgefälligen glaubenssicherheit heraus andere von oben herab behandeln oder schulmeistern... (siehe unten)
Sie übertreiben maßlos, wenn Sie behaupten, dass die Kirche ständig jedem, der zu einer kirchlichen Gemeinschaft gehört, diesen Umstand um die Ohren schleudert. Dies entspricht nämlich nicht der Wahrheit und ich weiß nicht, wo sie ein solches Verhalten mitbekommen haben. Beim Papst jedenfalls nicht.
jedes mal wenn es geschieht, dass ich meinem gegenüber erkläre, dass er nicht gleichwertig ist, schadet dies dem dialog mehr als es ihm nützt.
Die Kirche bekräftigt ihre Glaubenssätze - auch in Dominus Iesus ist dies der Fall - und das darf und muss sie auch tun.
ja - es ist aber kein glaubenssatz der kirche aufzuzählen wer nicht dazugehört

Monika Elisabeth

uryn schreibt:
wenn ich laut und öffentlich bete, dass die herzen der juden erleuchtet werden sollen, dann impliziert das, dass ihre herzen eben (noch) nicht erleuchtet sind.
In den Fürbitten der Kirche wird auch sehr häufig dafür gebetet, dass das Herz des Nachfolger Petri erleuchtet werde. Und weiter?

Monika Elisabeth

uryn, was Sie meinen ist ein interreligiöser Dialog, der allein ist aber keine Ökumene. Sie vermischen hier das Eine mit dem Anderen.
Desweiteren wird in der Karfreitags-Liturgie nicht nur für die Juden gebetet, sondern für alle Menschen - auch für Sie. Meinen Sie etwa, dass die Kirche jedem Menschen dieser Welt eine Einverständniserklärung zukommen lassen muss, nur weil sie mindestens einmal im Jahr gedenkt, für alle möglichen Menschen zu beten?
Wo liegt denn ihr Problem?
Sie übertreiben maßlos, wenn Sie behaupten, dass die Kirche ständig jedem, der zu einer kirchlichen Gemeinschaft gehört, diesen Umstand um die Ohren schleudert. Dies entspricht nämlich nicht der Wahrheit und ich weiß nicht, wo sie ein solches Verhalten mitbekommen haben. Beim Papst jedenfalls nicht.
Die Kirche bekräftigt ihre Glaubenssätze - auch in Dominus Iesus ist dies der Fall - und das darf und muss sie auch tun.

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Katolická církev.
O Katolické církvi

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Latina

danke uryn-- 🤗

uryn

@Tam-Tam
uryn, wieso gehen Sie denn nur auf ausgewählte Punkte ein?
ich werde mich bessern
Das II. Vatikanum und auch die Enzyklika Ut Unum Sint von JP II. selbst sprechen deutlich nur von "kirchlichen Gemeinschaften" in Bezug auf Reformatorische, dagegen von Kirchen in Bezug auf Orthodoxe.
Und das Dokument Dominus Jesus (das nichts anderes sagt als auch das II. Vatikanum) endet mit dem Hinweis:
"Papst Johannes Paul II. hat in der dem unterzeichneten Kardinalpräfekten am 16. Juni 2000 gewährten Audienz die vorliegende Erklärung, die in der Vollversammlung der Kongregation für die Glaubenslehre beschlossen worden war, mit sicherem Wissen und kraft seiner apostolischen Autorität bestätigt und bekräftigt und deren Veröffentlichung angeordnet."

ja. um es noch einmal in anderen worten zu sagen: es nützt dem dialog zwischen der "kirchlichen gemeinschaft der evangelischen christen" und der "römisch katholischen kirche" nicht wenn ich den evangelischen christen immer wieder sage: "vergesst bitte nicht - ihr seid eigentlich gar keine wirkliche kirche". ja nicht nur, dass es nichts nützt - manche stört es sogar. und auch viele römisch katholische christen stört das.
Und auch bezgl. der Änderung der Karfreitagsfürbitte scheinen Sie schlecht informiert zu sein:
Sie behaupten:
"und die erlaubnis im usus antiquor zu feiern führt dazu dass die umstrittene fürbitte es zulässt die juden als "verblendet" zu bezeichnen"
Dagegen lautet die approbierte Fassung - unter Aufhebung aller vorherigen Formen - in der außerordentlichen Form ist nur diese Variante erlaubt:
„Lasst uns auch beten für die Juden, auf dass Gott unser Herr ihre Herzen erleuchte, damit sie Jesus Christus als den Retter aller Menschen erkennen. (...) Allmächtiger ewiger Gott, der Du willst, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. Gewähre gnädig, dass beim Eintritt der Fülle der Völker in Deine Kirche ganz Israel gerettet wird. Durch Christus unseren Herrn. Amen“
Also, von "verblendet" lese ich da nichts!

auch hier gilt: viele juden mögen das nicht besonders wenn sie von diversen katholiken angeschlaumeiert werden über die "unvollständigkeit" ihrer glaubensauffassung. sie wollen einfach in ruhe und frieden juden sein dürfen. kein mensch kann leugnen, dass es im laufe der älteren und jüngeren geschichte immer wieder antijudaistische/antisemitische strömungen innerhalb der verschiedensten christlichen "kirchen" und "kirchlichen gemeinschaften" gab und gibt. es ist für mich einzusehen dass das volk israel da empfinlich reagiert. wenn sie als christ in einem islamischen land verfolgt werden oder ihre ahnen jahrhunderte lang verfolgt oder diskriminiert wurden und dann kommen ein paar brave moslems und beten: "lieber allah - mach doch aus dem herrn tam tam einen feinen moslem" dann kommen sie sich wohl gefrotzelt vor - oder?
- Aus Ihrem Kommentar lese ich jedoch ein Vorurteil oder eine Fehlinformiertheit heraus.
sie sollen aus meinem kommentar bitte nicht mehr herauslesen als auch drinnen steht
Weiter schreiben Sie: "warum soll ich meinem gegenüber im dialog immer wieder vorhaltungen machen"
Wer fordert denn das? bzw. wer tut das?

wenn ich laut und öffentlich bete, dass die herzen der juden erleuchtet werden sollen, dann impliziert das, dass ihre herzen eben (noch) nicht erleuchtet sind. oder wenn ich bete, dass sie christus als ihren retter erkenne sollen dann impliziert das, dass sie etwas nicht erkannt haben. der glaube meines dialogpartners wird also als defizitär, als mangelhaft dargestellt. wissen sie, das kommt nicht so gut wenn ich zu ihnen sage: "ihr standpunkt lieber herr tam tam ist ein bischen naiv oder fehlerbehaftet oder mangelhaft aber ich in meiner erleuchteten position, da ich die wahrheit voll erkannt habe, spreche gerne mit ihnen und bete für sie"
Weiter amüsiert es mich nun schon fast bald, wie Sie die Ökumene mit den Orthodoxen vor allem JP II. zuschreiben wollen und gleichzeitig die Bemühungen B XVI diesbezüglich relativieren wollen.
das ist schön - so haben wenigstens sie etwas zu lachen
Lesen Sie einmal die Äußerungen der orthodoxen Patriarchen, denen gerade die traditionelle Linie B XVI. sehr, sehr gut gefällt und sich gerade dadurch angesprochen fühlen.
haben sie eine quelle/einen link?
Mit Frauenpriestertum, Legitimierung von homosexuellen Praktiken usw. kann man bei der Orthodoxie (Gott sei Dank!) nämlich nicht punkten.
vielleich könnten sich mirjam, debora oder hulda für das frauenpriestertum begeistern.
vielleich sollten sie einmal mit einigen schwulen menschen reden.
Im Gegenteil, mit solchen Positionen schaden die Protestanten der Ökumene empfindlich.
am meisten schadet es den dialog zu verweigern oder den dialogpartner geringschätzig zu behandeln. und genau das tut die besagte fürbitte. und genau das tu ich auch wenn ich zu jemandem, der sich als teil der kirche jesu chrisi fühlt, sage: "du bist nicht kirche!"