Wenn Ostern auf "St. Markus" fällt, dann schreit "o weh" die ganze Welt. Selig, die wollen, dass Gott ihnen gebe, was sie brauchen. Armselig, die Gott brauchen, um zu bekommen, was sie wollen. Josef …More
Wenn Ostern auf "St. Markus" fällt, dann schreit "o weh" die ganze Welt.
Selig, die wollen, dass Gott ihnen gebe,
was sie brauchen.
Armselig, die Gott brauchen,
um zu bekommen, was sie wollen.
Josef Bordat
elisabethvonthüringen
Deftiges zum Karfreitag....WOW.... 🤒 🤐
News 22. 04. 2011
Umfrage: Österreicher vertrauen Dalai Lama am meisten
Die überwiegend katholischen Österreicher würden ihre Seele am liebsten in die Hände des Dalai Lama legen. Im APA/OGM-Vertrauensindex genießt das Oberhaupt der Tibeter und der Buddhist die meiste Zuneigung unter Vertretern religiöser Gemeinschaften.

Ihm folgen Kardinal Christoph …More
Deftiges zum Karfreitag....WOW.... 🤒 🤐

News 22. 04. 2011

Umfrage: Österreicher vertrauen Dalai Lama am meisten
Die überwiegend katholischen Österreicher würden ihre Seele am liebsten in die Hände des Dalai Lama legen. Im APA/OGM-Vertrauensindex genießt das Oberhaupt der Tibeter und der Buddhist die meiste Zuneigung unter Vertretern religiöser Gemeinschaften.


Ihm folgen Kardinal Christoph Schönborn und der Papst. Das wenigste Vertrauen haben die Österreicher in Muslime-Chef Anas Schakfeh und Ariel Muzicant, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG). Für den Vertrauensindex wurden in der Karwoche 503 Österreicher ab 16 Jahren telefonisch befragt, ob sie der jeweiligen Person vertrauen oder nicht. Aus den Ja- und Nein-Stimmen wurde ein Saldo gebildet und dann ein Ranking erstellt. Die Schwankungsbreite beträgt plus/minus 4,5 Prozent.

Dalai Lama deutlich voran
Der Dalai Lama liegt mit 38 Punkten deutlich an der Spitze. Schönborn als Zweiter bekam schon nur mehr 10, Papst Benedikt XVI. liegt mit 8 Punkten darunter. Sowohl den Wiener Erzbischof als auch den Heiligen Vater, kennen jeweils 80 Prozent der Österreicher, den medienbewussten Dompfarrer von St. Stephan, Toni Faber, nur 37 Prozent. Er liegt im Vertrauensindex mit sieben Punkten mit dem Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari (7) gleichauf an vierter Stelle. Leicht im Plus sind noch der Klagenfurter Diözesanbischof Alois Schwarz, der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser (beide 3), der griechisch-orthodoxe Metropolit Michael Staikos (ihn kennen lediglich 6 Prozent der Befragten) und der Tiroler Diözesanbischof Manfred Scheuer (beide 2). Leicht unter dem Nullpunkt kam der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker zu liegen (minus 3).

Katholische Bischöfe
Unter den Diözesanbischöfen kommt der erst vor kurzem ernannte und teilweise umstrittene Eisenstädter Ägidius Zsifkovics in der Vertrauensskala auf minus 8 Punkte, einen Punkt mit minus 9 darunter liegt der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz. Als unbeliebteste Bischöfe erwiesen sich der Feldkircher Elmar Fischer (minus 14) und der St. Pöltner Klaus Küng (minus 19). Insgesamt haben die katholischen Oberhäupter in den Diözesen einen eher geringen - also lokalen - Bekanntheitsgrad.

Judentum und Islam
Den Vertretern des Judentums vertrauen die Österreicher nur wenig: Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, den 43 Prozent der Befragten kennen, liegt mit 13 Punkten im Minus, IKG-Präsident Ariel Muzicant mit 35. Am schlechtesten schnitt allerdings der scheidende Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ), Anas Schakfeh, mit 42 Minuspunkten ab
.
Bekanntheit und Medien-Image
Laut OGM-Chef Wolfgang Bachmayer zeigt das Ranking, dass das Vertrauen in die Repräsentanten viel stärker von Bekanntheit und Medien-Image geprägt ist, als von der Glaubensrichtung der Menschen. Dass ausgerechnet der Dalai Lama das meiste Vertrauen genießt, begründet er mit dessen freundlichem Wesen, bescheidenem Lebensstil, liberalen Grundhaltungen und der Lebensgeschichte eines Verfolgten. Auch die Absenz eines kirchlichen Machtapparates sei einer der Gründe.

Umstrittene Positionen
Die eher bescheidenen Ergebnisse für einige Diözesanbischöfe begründet Bachmayer mit gewissen Haltungen und umstrittenen Positionen. Eisenbergs minus 14 Vertrauenspunkte hingegen seien "angesichts der äußerst kleinen Schar von israelitischen Glaubenszugehörigen, historischer Spannungen zwischen der christlichen und jüdischen Religion und vereinzelter noch immer bestehender antisemitischer Vorurteile eigentlich als positives Ergebnis zu interpretieren". Die Ablehnung Muzicants interpretiert Bachmayer "aufgrund seines polarisierenden politischen Profils". Und das extrem geringe Vertrauen Schakfehs sei angesichts der politischen Kontroversen rund um islamische Religion, Minarette und Zuwanderung wenig überraschend.
elisabethvonthüringen
WOW...da erfährt man ja allerhand... 🚬
Ich kann mir gut vorstellen, dass es im Mai – innerhalb der zweiten Nacht des Mayakalenders – zu einer massiven Krise des kapitalistischen Systems kommt. Der endgültige Zusammenbruch erfolgt dann in der fünften Nacht zwischen 18. August und 4. September. Mir ist das seit einiger Zeit so sonnenklar, dass ich ganz verwundert darüber bin, dass man das auch …More
WOW...da erfährt man ja allerhand... 🚬

Ich kann mir gut vorstellen, dass es im Mai – innerhalb der zweiten Nacht des Mayakalenders – zu einer massiven Krise des kapitalistischen Systems kommt. Der endgültige Zusammenbruch erfolgt dann in der fünften Nacht zwischen 18. August und 4. September. Mir ist das seit einiger Zeit so sonnenklar, dass ich ganz verwundert darüber bin, dass man das auch nicht so sehen kann. Es gibt Menschen, die agieren weiter so wie bisher und machen keinerlei Anstalten, auch nur irgendwie die Konsequenzen zu bedenken. Daher freut es mich besonders, dass sich Calleman und Hörmann in ihren Schlussfolgerungen einig sind: Der Zusammenbruch kommt noch heuer. Und dann werden wieder alle vollkommen überrascht sein und in Panik geraten.....

....Ich bin zuversichtlich. Die neunte Welle des Mayakalenders wird uns zu einem erleuchteten Zustand führen. Der Weg dahin wird jedoch chaotisch. Und so sammle ich Tag für Tag kleine Puzzlestücke für dieses Szenario. Gestern habe ich beispielsweise im Deutschlandfunk entdeckt, dass sich die griecheischen Bürger in Massen weigern, die Autobahngebühr zu bezahlen. Da stehen dann ein paar Freiwillige an den Mautstationen, halten die Schranken in die Höhe und alle fahren durch. Der nächste Schritt wird sein, die Gebühren für Krankenhäuser, Kindergärten und andere öffentliche Einrichtungen nicht mehr zu bezahlen.
Griechenland macht vor, was überall sonst noch kommen wird. Der Staatsbankrott ist auf globaler Ebene nicht mehr zu verhindern. Und die Griechen gehen in Europa voran. Wie schon vor 2.500 Jahren bei Einführung der Demokratie, so kommt auch diesmal der zündende Funke des anschließenden Großbrands aus diesem Land. Ich kann hier nur schreiben und weiter beobachten. Aber ich freu’ mich darauf. Wie ein kleines Kind. 🤨 ✍️
3 more comments from elisabethvonthüringen
elisabethvonthüringen
Diesen Beitrag kann man auch hier nachlesen...
Wenn Ostern auf St. Markus fällt,
dann schreit „oh weh“ die ganze Welt

Diesen Satz verwendete meine Mutter Anna Duregger vlg. Freimann öfters, wenn es wieder einmal ganz späte Ostern gab. Er entstand im Kriegsjahr 1943, als der 2. Weltkrieg auf dem Höhepunkt war und der Ostersonntag eben auf den „Markustag“ 25. April
fiel. Diese „Konstellation“ wird …More
Diesen Beitrag kann man auch hier nachlesen...

Wenn Ostern auf St. Markus fällt,

dann schreit „oh weh“ die ganze Welt


Diesen Satz verwendete meine Mutter Anna Duregger vlg. Freimann öfters, wenn es wieder einmal ganz späte Ostern gab. Er entstand im Kriegsjahr 1943, als der 2. Weltkrieg auf dem Höhepunkt war und der Ostersonntag eben auf den „Markustag“ 25. April
fiel. Diese „Konstellation“ wird es übrigens das nächste Mal im Jahre 2038 geben!

Der letzte, sehr späte Ostertermin, der 23. April, fiel in das Jahr 2000. Der 5. Mai 2000 war ein warmer, freundlicher Frühlingstag. Zumindest in diesen Breiten. Keine Anzeichen von Weltuntergang. Der wiederum war just von einer Reihe Astrologen für diesen Termin prophezeit worden. Begründung: Weil alle inneren Planeten des Sonnensystems auf einer Linie stünden und die daraus resultierende Steigerung der Sonnenaktivität Auswirkungen auf die Erdkruste hätte. Nichts passierte.
Im Jahr vorher, also 1999 gab es am 11.August die totale Sonnenfinsternis, die ebenfalls zu manchen „Spekulationen“ Anlass gegeben hatte. „Nix is g’scheg’n“ und die Zeit nahm ihren Lauf.

Bis zum 11. September 2001, an dem die Welt den Atem anhielt. Dieser Tag wird oft als historische Zäsur
mit weltweiten Folgen charakterisiert und bietet zahlreichen Verschwörungstheorien Stoff und Inhalt. Es ist auch dieses Ereignis in den Hintergrund getreten, Amerikas Alltag hat uns wieder und die Silhouette New Yorks ist ohne „Twin-Towers im World Trade Center“ nicht mehr dieselbe!

Im Jahre 2004 war der Ostertermin 11. April; nicht so spät, dass man auf einschneidende „O Weh-Ereignisse“ hätte schließen können. Und fast verging das Jahr…doch der Stephanstag 26. 12. begann mit der - eigentlich lapidar klingenden - Meldung: Erdbeben in Indien! Als ich mit dem Inder P. John Pudota SJ von der Hl. Messe nach Hause kam , sagte meine Mutter, es tage schon der Krisenstab, aber nicht weshalb und wozu. Als sich dann P. John mittels BBC und CNN erkundigt hatte, meinte er nur: es werden 200.000 Tote sein, nicht 2000. Und so war es auch, der Begriff
„Tsunami“ war nun auch uns geläufig. Tagelang hielten uns die Bilder von Verwüstung und Elend gefangen.

Das kommende späte Osterfest, 24. April, weise wieder auf ein „O Weh“ hin, meinte die „Schusterle Moidl“, meine Tante, aber es würde nicht sooo heftig werden, weil es eben nicht der spätmöglichste Termin, der „Markustag“ sei. Also, d. h. dass es etwas weniger „wilde“ werden würde, als das Kriegsjahr 1943. Damals war der Sommer ungewöhnlich heiß. Die Bauern mussten sich mit der Heuernte sehr beeilen, dass nicht alles wegbrannte. Soldaten – Bauernbuben -
aus der Steiermark, die in den Baracken um die Franz-Josef-Kaserne stationiert waren, halfen kräftig mit. Sie waren im Jahr vorher in Griechenland, auch dort sei es nicht heißer gewesen. In diesem Jahr waren einfach Tag und Nacht ständig Leute um die Wege, man musste sehr gut abwägen, wem man Vertrauen schenkte und wem nicht!

Mittlerweile wurde alles
in den Schatten gestellt.

Als sich das Redaktionsteam am Montag, den 28. Februar zur Besprechung dieser Ausgabe der „Sonnseiten“ traf, ging der Fasching auf den Höhepunkt zu und die Welt war noch in Ordnung. Die Erstellungsbesprechung am 15. März eröffnete ich mit den Worten: es ist nichts mehr, wie es war!

Der 11. März 2011 wird also ebenso als historische Zäsur in die Weltgeschichte eingehen, als der
Tag, an dem das schwerste Erdbeben (Stärke 9), das Japan je verzeichnete, die Ostküste der Insel erschütterte(über 20.000 Tote).

Immer dramatischere Bilder erreichen uns aus dem Katastrophengebiet in Japan. Nach Erdbeben und Tsunami droht nun auch noch der atomare Super-GAU.
Kein Wunder, wenn in dieser weltweit beängstigenden Situation die Menschen empfänglicher werden für Weltuntergangs-Ankündigungen aller Art.

Und davon gibt es wahrlich genug. Da gibt es diejenigen, die es immer schon wussten. Inzwischen ist da eine lange Liste zusammengekommen von Weltuntergängen, die dann wohl doch irgendwie ausgefallen sind.

Offensichtlich gibt es auch vor lauter Sensationsgier so etwas wie die
„Lust am Weltuntergang“, siehe die vielen Katastrophenfilme. Doch nun mischen sich auch eigentlich ernstzunehmende christliche Persönlichkeiten unter die Botschafter einer baldigen Apokalypse. Da las ich beim evangelischen Nachrichtendienst „idea“ einen Artikel von Ulrich Parzany, der durch „Europas größte Evangelisationsreihe ProChrist
“ bekannt geworden ist.

Laut Parzany
„mehren sich die Indizien, dass wir auf der Zielgeraden der Geschichte sind“. Belege dafür sind für ihn „Religiöse Verführung, Kriege, Revolutionen, Hungersnöte, Erdbeben, Christenverfolgung…“ – Und weiter: „Diese Schrecken seien der Anfang der Geburtswehen der neuen Welt, die Gott schaffen wird“
, heißt es bei „idea“.

Als Christen wissen wir aber auch, dass wir trotz allem fest in Gottes Hand sind und dass nur er das letzte Wort in der Geschichte der Menschheit hat.

Also bitte Vorsicht vor Panikmache und Weltuntergangs-Spekulationen aller Art.

Es ist aber das Weiterdenken erlaubt:


Nach Einschätzung des Wirtschaftswissenschaftlers Prof. Gerald Mann (München) könnte als Folge der Katastrophe in Japan im schlimmsten Fall ein „zivilisatorischer Super-GAU“ eintreten. Zwar sei es noch zu früh für eine umfassende Abschätzung der Folgen des Erdbebens auf die Weltwirtschaft – sollte aber in großer Menge Radioaktivität aus den AKW austreten, so wären die Konsequenzen für Japan verheerend und für die Weltwirtschaft immens. Wenn sich 30 bis 40 Millionen Bewohner des Großraums Tokio auf die Flucht begeben müssten und die Versorgung zusammenbräche, wäre ein Vielfaches an Menschenleben bedroht wie durch das Seebeben und den Tsunami. Negative Folgen für die Wirtschaft wären unvermeidbar. Das Vertrauen in die Funktionsfähigkeit der hochkomplexen Volkswirtschaften würde global erschüttert
, so Mann, der in der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern engagiert ist.


Vielen, heute alten Menschen, sind der Zweite Weltkrieg und seine volkswirtschaftlichen Folgen noch lebhaft in Erinnerung. Auch die in jeder Gemeinde zu beklagenden Gefallenen sprechen eine bedeutsame Sprache. Die Redewendung…“ es sieht aus, wie nach einem Bombenangriff“ bekommt in diesen Tagen eine neue Tiefenwirkung. Die Bilder aus Japan lassen eher an die Apokalypse denken.

„Es ist nach dem Krieg, ab 1946 etwa, eigentlich bis heute nur aufwärts gegangen, wir sind in eine gute friedliche Zeit hineingewachsen und konnten eine solche durchleben“, sagt meine Tante, die „Schusterle Moidl“(Jhg.1932).

Ob dies der kommenden Generation auch so beschieden sein wird?

Übrigens: Der nächste Ostersonntag, der auf den 24. April fällt, ist der des Jahres 2095.

Abschließend die Gedanken des evangelischen Theologen, Pastor Ulrich Rüß*,
die auch für Katholiken gelten können:

Das „apokalyptische Szenario“ mit bisher nicht bekannten Zerstörungen, Verwüstungen und Horrorszenarien wolle auch geistlich gedeutet sein. Dann werde man in dieser Katastrophe mit Erdbeben, Tsunami und dem drohenden atomaren Super-GAU nicht nur ein erklärbares Naturphänomen der Verschiebung von Erdplatten und menschlichen Versagens der Erbauer und Betreiber von Kernkraftwerken sehen, sondern auch ein endzeitliches Zeichen Gottes, wie es Jesus prophezeit habe. Dies führe die Menschheit und den Einzelnen zu der Frage: „Wer bist du Mensch, und was will Gott uns bzw. mir dadurch sagen?“

Diese Fragestellung umfasst die gesamte Lebensführung, nicht nur die Nutzung von Kernenergie
.

(*Präsident der Internationalen Konferenz Bekennender Gemeinschaften und Vorsitzender der Konferenz Bekennender Gemeinschaften in Deutschland, Pastor Ulrich Rüß (Hamburg))

Späte Ostertermine

20. April: 1919,1924,1930, 2003,2014, 2025, 2087, 2098;

21. April: 1935,1946,1957, 2019,2041,2052;

22. April: 1962, 1973, 1984, 2057,2068;

23. April: 1905,1916, 2000, 2079;

24. April: 2011, 2095;

25. April: 1943, 2038;

(aus www.kultur-in-asien.de/Feste/osterdatum )
elisabethvonthüringen
Interessanter Artikel aus der "Presse"
Godzilla ist überall

01.04.2011 | 15:36 | Von Franz Winter (Die Presse)
Katastrophenfilme, Weltuntergangs-Sekten, Endzeit-Comics: Geologische Gefährdungen und tiefe gesellschaftliche Brüche prägen Japans Kulturgeschichte. Eine Spurensuche.
Eine der ersten Reaktionen auf das Erdbeben im Nordosten Japans, dessen Folgeschäden bislang noch nicht abgeschätzt werden …More
Interessanter Artikel aus der "Presse"

Godzilla ist überall


01.04.2011 | 15:36 | Von Franz Winter (Die Presse)

Katastrophenfilme, Weltuntergangs-Sekten, Endzeit-Comics: Geologische Gefährdungen und tiefe gesellschaftliche Brüche prägen Japans Kulturgeschichte. Eine Spurensuche.

Eine der ersten Reaktionen auf das Erdbeben im Nordosten Japans, dessen Folgeschäden bislang noch nicht abgeschätzt werden können, war die Aussage des Tokyoter Bürgermeisters Shintaro Ishihara, die Katastrophe sei eine „göttliche Bestrafung“, um dem allgegenwärtigen „Egoismus“ der japanischen Gesellschaft entgegenzutreten. Zwar musste der für seine provokanten Aussagen und Positionen bekannte Politiker diesmal eine öffentliche Entschuldigung bei den Opfern aussprechen, doch zeugt diese Bemerkung von einer Suche nach Erklärungen für das Unheil, die sich auf unterschiedlichen Ebenen bemerkbar macht.

Dabei ist anzumerken, dass Japan eine lange Tradition der Auseinandersetzung mit Weltuntergangsszenarien kennt, die tief in seiner Kulturgeschichte verankert ist und insbesondere in jüngerer Zeit eine große Rolle gespielt hat. Das hat mit der geologischen Exponiertheit der Inselgruppe und der überaus großen Zahl an Erdbeben und Vulkanausbrüchen zu tun, die Japan immer wieder heimsuchen. Jede Generation erlebt zumindest eine
größere Naturkatastrophe, was wenigstens zum Teil den vielerorts bemerkten disziplinierten Umgang damit erklärt.

Gerade das 20. Jahrhundert bot immer wieder Anknüpfungspunkte für dieses Nachdenken über eine möglicherweise unmittelbar bevorstehende Apokalypse. Eine der populärsten Manifestationen ist der Roman „Nihon chinbotsu“ („Das Versinken Japans“)
des japanischen Autors Sakyo Komatsu aus dem Jahr 1973. Darin wird ein Science-Fiction-Szenario entworfen, wo unter Bezug auf vermeintlich wissenschaftliche Erkenntnisse die These von einem bevorstehenden Versinken des Landes aufgrund großflächiger tektonischer Verschiebungen entwickelt wird. Das Buch erlangte große Verbreitung und wurde mehrfach verfilmt, zuletzt im Jahr 2006. Das Genre des „Desaster“-Romans oder -Films erfreut sich bis heute großer Beliebtheit.

Ein bekanntes Beispiel in diesem Zusammenhang sind die auch bei uns populären „Godzilla“-Filme,
in denen ein genmutiertes Urzeitmonster mal als ultimative globale Bedrohung, mal als Retter gegen ein noch größeres Ungeheuer agiert, das die Welt in ihrem Bestand bedroht.

Japan erlebte seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert eine große Zahl von gesamtgesellschaftlichen Veränderungen und Umbrüchen. Nach der von den Westmächten erzwungenen Öffnung und dem Ende der seit dem 17. Jahrhundert bestimmenden Herrschaft des Militäradels der Shogune, die das Land sehr stark isolierten, brachten die folgenden Jahrzehnte innerhalb eines kurzen Zeitraums laufend große Umwälzungen mit sich.

Nach einer Phase einer Nationalisierung Anfang des 20. Jahrhunderts beteiligte sich das Land in unsäglicher Weise an beiden Weltkriegen und spielte sowohl in Asien als auch auf globaler Ebene eine verheerende Rolle. Am Ende dieser Entwicklung stand die finale Niederlage
im Zweiten Weltkrieg, die noch dazu mit dem Atombombenabwürfen von Hiroshima und Nagasaki einherging – ein Trauma, dessen Verarbeitung bis heute andauert.

Nach dem Krieg gelang es Japan, in beeindruckender Weise und unter dem entsagungsvollen Einsatz der Bevölkerung innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne den Anschluss an die globale Wirtschaftsentwicklung zu finden. Dies war vielfach gepaart mit einem untrüglichen Glauben an die Stärke der eigenen Nation
, die Japan bis in die 80er-Jahre zu einem teils gefürchteten Konkurrenten auf dem globalen Markt machte. So erfuhr das Land auch eine Stilisierung in den internationalen Medien, vergleichbar mit der gegenwärtigen Wahrnehmung Chinas als kommender Wirtschaftsmacht. Diese Entwicklung bekam jedoch bald ihre Risse. Dabei gilt die sogenannte „Ölkrise“ der 70er- und 80er-Jahre als erster Marker, der vielfach die Grenzen des Wachstums bewusst machte. Dazu kam die stetig wachsende Schwierigkeit, den Anforderungen der Wirtschaftswelt gerecht zu werden.

Dies betraf insbesondere die Jugend, die in dem Leben ihrer Elterngeneration kein Ideal mehr sah, weil sie zu oft mit dessen Schattenseiten konfrontiert wurde. Diese grundsätzliche Problematisierung fand auch in einem großen Interesse an apokalyptischen Szenarien ihren Ausdruck, wie es spätestens seit den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts zu beobachten ist. Ein interessantes Beispiel ist die Rezeption des auch bei uns rezipierten französischen Sehers und Propheten Nostradamus
. Dieser gewann in Japan seit der Interpretation seiner Vorhersagen durch den Journalisten Goto Ben im Jahre 1973 eine ungeheure Popularität, die vielfach weit über seine Bekanntheit hier in Europa hinausging. Dabei stand der Gedanke des Untergangs, der in dessen Prophezeiungen noch dazu mit einem „König des Terrors“ aus dem „Osten“ einhergehen sollte, im Vordergrund. Japaner sahen sich dabei vielfach als exponierte Kandidaten für das unmittelbar bevorstehende Weltenende.

Die 90er-Jahre brachten weitere Ereignisse, die diese Ängste schürten. Das Erdbeben von Kobe 1995
mit seinen vielen Toten und den enormen Schäden gilt als eine der größten Katastrophen der jüngsten Zeit. Vielfach wurde es als mögliches Vorzeichen für eine noch größere Katastrophe interpretiert, zumal man in der Zeit danach mit einer großen Hilflosigkeit der öffentlichen Stellen konfrontiert war.

Im selben Jahr ereignete sich noch dazu der Terroranschlag einer religiösen Kleingruppe mit dem Namen Aum Shinrikyo. Der Anführer der Gruppe, Shoko Asahara, der 1985 die „Religion der absoluten Wahrheit“ begründet hatte und bis zu 10.000 Mitglieder in Japan rekrutieren konnte, spielte in seinen Verkündigungen vielfach auf das Thema der Apokalypse an und veröffentlichte unter anderem eine Interpretation der christlichen Offenbarung des Johannes. Sich selber sah er dabei als angekündigten Retter der Welt. Als die Botschaft jedoch in weiten Teilen der Gesellschaft ungehört blieb, ging die Gruppe dazu über, die Apokalypse selbst herbeizuführen. Nach einigen begrenzt wirksamen Anschlägen öffneten Mitglieder dieser Gruppe Behälter mit Saringas in der U-Bahn von Tokyo im Morgenverkehr des 20. März 1995. Der Anschlag mit vielen Toten und Schwerverletzten gilt bis heute als größter Terrorakt
einer religiösen Kleingruppe im 20. Jahrhundert.

Religiöse Gruppen spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle, weil sie vielfach die vorhandenen Ängste und Stimmungen in der Bevölkerung aufnehmen, zum Teil kanalisieren, zum Teil auch verstärken. Japan kennt eine Vielzahl an religiösen Gruppen, weil es niemals exklusiv von einer zentralisierten religiösen Instanz bestimmt war. Viele gerade der jüngeren Gruppen propagierten in den 90er-Jahren apokalyptische Szenarien und fanden großen Zuspruch in der Bevölkerung. Die Existenz dieser Kleingruppen, „Neureligionen“ und Sonderentwicklungen, gilt als besonderes Charakteristikum der japanischen religiösen Landschaft. Deren Spiel mit apokalyptischen Szenarien ist natürlich auch systemimmanent, weil mit dem Hinweis auf ein unmittelbar bevorstehendes Weltenende die Dringlichkeit einer religiösen Bekehrung deutlich gemacht werden kann. Doch setzt diese Betonung eine Bereitschaft in der Bevölkerung voraus, diese Modelle zu akzeptieren. Vielfach wird die verwirrende Vielfalt an Kleingruppen auch als Ausdruck einer religiösen und gesamtgesellschaftlichen Orientierungslosigkeit
interpretiert.

Die apokalyptische Grundstimmung schafft sich aber nicht nur im Bereich der religiösen Gemeinschaften Gehör. Ein bedeutendes kulturelles Produktionsfeld bietet auch die bei uns immer populärer werdende Mangaliteratur, die japanische Variante des Comics. Viele der bekannten Serien spielen apokalyptische Szenarien durch und beschreiben Welten nach einer großen Zerstörung oder unmittelbar vor einem großen Untergangsszenario. In der Serie „Akira“, die in den 80er-Jahren erschienen ist (und das erste vollständig ins Deutsche übersetzte Manga ist), steht die Suche nach einer Erlöserfigur in einem postapokalyptischen Japan im Zentrum. Die Handlung spielt in einem Neo-Tokyo des Jahres 2030 nach dem Dritten Weltkrieg; die namensgebende Figur Akira, ein nach außen unscheinbarer Junge mit immensen übernatürlichen Kräften, tritt als der eigentliche Auslöser des weltweiten Zerstörungskrieges, aber auch als der einzige Retter
der Welt auf. Er liegt in einem unterirdischen Forschungslabor im Kälteschlaf und wird von mehreren rivalisierenden Gruppierungen umkämpft, zumalsein Erwachen das Ende der Welt, aber auch einen möglichen Neuanfang einläutet.

Das Interesse an der Thematik hielt sich auch in den folgenden Jahren. Ein gutes Beispiel ist eine der erfolgreichsten Mangaproduktionen des letzten Jahrzehnts, dessen dreiteilige Verfilmung mit einem Budget von sechs Milliarden Yen (etwa 53 Millionen Euro) und der Spielbeteiligung von 300 Menschen als eines der größten und teuersten Kinoprojekte Nachkriegsjapans gilt: die Mangaserie „Nijusseiki shonen“ (übersetzt etwa: „Jungs des 20. Jahrhunderts“). In Japan wurden allein vor dem Start der Verfilmungsserie 2008 bis zu 20 Millionen Exemplare des Manga verkauft, was die Serie zu einer der erfolgreichsten aller Zeiten macht. Das Werk, das seinen Titel übrigens vom Song „20th Century Boy“ der amerikanischen Gruppe T.Rex aus dem Jahr 1973 hat, erzählt von den apokalyptischen Kindheitsfantasien einer Gruppe von Jugendfreunden und wie sie eines Tages wahr werden. Ausgangspunkt ist das Jahr 1997, eine neue „Sekte“ um einen charismatischen Führer, der sich „Der Freund“ nennt, bedroht die Welt. Sein Auftreten steht im Zusammenhang mit einer Reihe von Weltuntergangsszenarien: Eine geheimnisvolle Seuche bricht in San Francisco und London aus; Menschen, die anscheinend Genaueres über die neue Gruppierung wissen, werden ermordet. Bei der Hauptfigur Kenji stellt sich langsam aber sicher der anfänglich ungläubig abgewehrte Gedanke ein, dass die Dinge, die passieren, einen unmittelbaren persönlichen Bezug zu ihm haben. Er selbst nämlich hatte sich gemeinsam mit einer Gruppe von Schulfreunden diese Szenarien im Jahre 1969 ausgedacht und in einem „Buch der Prophezeiungen“ genannten Heft niedergeschrieben
: Eine Reihe von Bakterienangriffen und Bombenattentaten finden statt, Riesenroboter und bedrohliche Gemeinschaften arbeiten an der Zerstörung der Welt, und die Schulfreunde spielen die Helden, die die Welt retten werden.

Wie vor diesem Hintergrund die Langzeitfolgen der aktuellen Katastrophe auf die Entwicklung der japanischen Gesellschaft aussehen werden, ist noch nicht abschätzbar. Es ist davon auszugehen, dass dieses Ereignis auf vielen Ebenen verarbeitet und möglicherweise zum Ausgangspunkt für ein verändertes Japan werden wird.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.04.2011)
elisabethvonthüringen
Japan und die Religion: Nach der Naturkatastrophe
Das religiöse Erwachen wird sich auf die künftige Gesellschaft auswirken

Tokio (kath.net/Fidesdienst) In dem noch unter den Folgen der verheerenden Naturkatastrophen leidenden Japan gibt es nach Ansicht des in Tokio lebenden brasilianische Scalabrini Missionars P. Olmes Milani ein religiöses Erwachen. „Es gibt eine offensichtliche Rückkehr zum …More
Japan und die Religion: Nach der Naturkatastrophe

Das religiöse Erwachen wird sich auf die künftige Gesellschaft auswirken


Tokio (kath.net/Fidesdienst) In dem noch unter den Folgen der verheerenden Naturkatastrophen leidenden Japan gibt es nach Ansicht des in Tokio lebenden brasilianische Scalabrini Missionars P. Olmes Milani ein religiöses Erwachen. „Es gibt eine offensichtliche Rückkehr zum Gebet und zu den geistlichen Werten in einer Gesellschaft, die normalerweise ausschließlich von Materialismus, Produktion und Profit geprägt ist“, so der Missionar.

Wie aus den Umfragen hervorgehe haben 86% der Japaner keinen Glauben, doch „die Katastrophe, die das Land erschüttert hat, das Bewusstsein der Menschen aufgerüttelt und den Bedarf nach spirituellen Werten geweckt. Die Menschen halten in buddhistischen und schintoistischen Tempeln inne und beten. Alle beten: die freiwilligen Helfer der Armee und die Opfer der Naturkatastrophe, die auf Hilfe angewiesen sind. Auch in unseren katholischen Werken stellen wir fest, dass mehr Menschen, darunter nicht nur Katholiken sondern auch andere Menschen, innehalten und beten“, so der Missionar weiter. Es werden „Werte wie Geschwisterlichkeit und Solidarität neu entdeckt, die dem übertriebenen Individualismus der sozialen Beziehungen entgegen gestellt werden“ und deshalb „sind alle davon überzeugt, dass dies Tragödie sich auf die künftige Gesellschaft des Landes auswirken wird: die Japaner werden anderen gegenüber offener sein und dies gilt auch für Ausländer.“

„Vor allem die Hilfen, die aus bisher als ‚verfeindet’ geltenden Ländern wie China, Südkorea oder auch Nordkorea kommen, das die eigenen Wasservorräte zur Verfügung stellt, beeindrucken die Menschen sehr“, so P. Milani, „und so hat die Tragödie doch noch etwas Gutes: man lernt daraus, dass man die Mitmenschen als Brüder und Schwestern betrachten kann.“

Zu den künftigen Aussichten für die Evangelisierung sagt der Missionar zum Fidesdienst: „Der christliche Glaube wird unter kulturellen Gesichtspunkte stets als ausländische Religion betrachtet werden und diese Barriere wird nur schwer zu überwinden sein. Doch unterdessen gibt es bereits mehr Bereitschaft zur Zusammenarbeit der verschiedenen Religionen, die alle zum Wohl der Gesellschaft beitragen wollen“.

Da die Nachrichten im Hinblick auf die Nuklearkatastrophen weiterhin äußerst Besorgnis erregend sind „wächst bei den Menschen die Angst und das Gefühl der Ohnmacht und er Ungewissheit“. Die kleine katholische Glaubensgemeinschaft in Japan (0,7% der Bevölkerung) „schöpft Kraft aus dem Gebet für die eigene Sendung und vertraut sich der Vorsehung an“, so der Scalabrini Missionar. Die Hilfsbereitschaft der Diözesen bei der Aufnahme der Tsunamiopfer und die konstante Hilfeleistung der Caritas durch das „Hilfszentrum“ in Sendai sei lobenswert und werde sehr geschätzt. „Es sollte auch daran erinnert werden“, so der P. Milani abschließend, dass auch alle Migranten, die sich weiterhin in Japan aufhalten, das Schicksal der Nation teilen. Sie waren die ersten, die sich als freiwillige Helfer gemeldet haben und in die betroffenen Gebiete gingen“.