Kein noch so großartiger eigener Akt wird uns retten

Als frischgeweihter Priester denkt man, Heiligkeit erringt man mit Anstrengung, Konzentration, eigener Energie. Man wird ein Heiliger, indem man alle nötigen Bücher liest, die Regeln befolgt, alle Novenen betet und Andachtsübungen macht. Kurz gesagt, man denkt, Heiligkeit bedeute, etwas zu tun. Es liegt in der eigenen Hand. Das tröstet.

Viele Jahre später tröstet eine andere Idee.

Heiligkeit wird erlitten. Passion.

Es geht es nicht primär um das eigene Tun. Es geht um Liebe - nicht im Allgemeinen, sondern im Besonderen. Es geht darum, eine Person zu lieben, Jesus Christus. Ihn mehr zu lieben als jeden anderen oder alles andere.

Natürlich, Liebe drückt sich in Handlungen aus. Handlungen spiegeln die Liebe wider und sind kein Mittel, um sie zu verdienen.

Liebe kann man sich nicht verdienen. Man kann sie nur empfangen. Sie ist ein Geschenk. Niemals ein Kuhhandel (auch wenn der liebe Gott manchmal darauf einsteigt, besonders bei Kindern).

In der Bergpredigt sagt uns Jesus, wir sollen vollkommen/heilig sein, wie unser himmlischer Vater vollkommen/heilig ist. Er hat es gemeint.

Gott hat uns geschaffen, um heilig zu sein, innerlich und äußerlich, bis in unser Innerstes hinein.

Unsere Vollkommenheit soll nicht scheinbare Vollkommenheit sein, sondern wirkliche. Tief verwurzelte Güte, die aus uns heraussprudelt und in die Welt hinausfließt, durch alles, was wir sagen und tun.

Wir können sie nur erreichen, indem wir lieben. Jesus Christus immer an unserer (zerbrochenen) Seite wissen. Merken, was er will und es tun, weil er es richtig und gut ist. Natürlich gehören da auch die guten Bücher, Novenen und Regeln dazu.

Dann wird der Heiland es sein, der uns zu seiner Zeit (die Bibel sagt „in Bälde“, was in Menschensprache übersetzt „ganz knapp“ oder „gefühlt viel zu spät“ bedeutet) in das verwandeln wird, was vollkommen ist.

Er wird es tun. Nicht wir. Wir können es nicht. Kein einziger von uns. Es ist nicht in uns. Er ist der einzige Mittler und der Heiland der Welt.
Sonia Chrisye
Danke für diesen aufschlussreichen Beitrag. 😇 🙏 😍
Ursula Sankt