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Santiago_
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Das Erscheinungsbild der Amtskirche - Prof. Dr. Walter Hoeres. Walter Hoeres (6. Mai 1928 in Gladbeck; † 14. Januar 2016 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Philosoph. Sein Spezialgebiet war die …Mehr
Das Erscheinungsbild der Amtskirche - Prof. Dr. Walter Hoeres.

Walter Hoeres (6. Mai 1928 in Gladbeck; † 14. Januar 2016 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Philosoph.

Sein Spezialgebiet war die Erkenntnislehre auf der Basis der Scholastik. Hoeres studierte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen und an der Universität Frankfurt Katholische Theologie und Philosophie und wurde am 25. Juli 1951 mit einer Dissertation über Husserls Phänomenologie bei Theodor W. Adorno promoviert.

Walter Hoeres war nach seiner Promotion zunächst als Journalist katholischer Zeitungen, unter anderem des Rheinischen Merkur und der Deutschen Tagespost tätig. 1957 habilitierte er sich als einer der ersten Laien als Universitäts-Dozent an der Theologischen Fakultät der Universität Salzburg. Dort wurde er 1964 von der vatikanischen Studienkongregation zum Professor am Philosophischen Institut päpstlichen Rechtes ernannt, das der Theologischen Fakultät Salzburg angeschlossen ist. Von 1961 bis 1993 war Hoeres als Professor für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Freiburg i. Br. tätig. Neben zahlreichen Abhandlungen zur Geschichte der Hochscholastik schrieb er Bücher unter anderem über den Franziskanertheologen Johannes Duns Scotus und eine Kritik der Transzendentalphilosophie. 1993 legte er eine phänomenologische Anthropologie vor. 2005 publizierte er das Buch Der Weg der Anschauung. Landschaft zwischen Ästhetik und Metaphysik. Im Frühjahr 2012 erschien Gradatio entis – Sein als Teilhabe bei Duns Scotus und Franz Suárez. Sein letztes Werk Die verratene Gerechtigkeit. Nach dem Abschied von Gottes heiliger Majestät erschien kurz nach seinem Tod.

Hoeres gehörte zu den regelmäßigen Mitarbeitern der Zeitbühne und setzte diese publizistische Arbeit in der Epoche fort. Außerdem hielt er zahlreiche Vorträge und trat in Rundfunksendungen und in den Abendstudios im Hessischen Rundfunk und im Südwestfunk auf.

Der überzeugte Katholik sprach fließend Latein und moderierte über dreißig Jahre die Frankfurter Colloquia Latina. Die Wiedereinführung der heiligen Messe in lateinischer Sprache nach tridentinischem Ritus war ihm ein Herzensanliegen.

1967 übernahm er von seinem Lehrer Hans Meyer (1884–1966) die Herausgeberschaft der Reihe Forschungen zur neueren Philosophie und ihrer Geschichte.

Hoeres verstand sich als ein Verteidiger des katholischen Glaubens und der tridentinischen Liturgie. Er gründete am 23. Februar 1969 gemeinsam mit Hans Milch und dem Mannheimer Oberstudienrat Fritz Feuling die Bewegung für Papst und Kirche e. V., die zu den traditionsorientierten Gruppen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil gehörte[5], und war viele Jahre deren Vorsitzender.

Walter Hoeres schrieb regelmäßig in der katholischen Monatsschrift Theologisches und war Mitglied der Fördergemeinschaft Theologisches e.V., die die Zeitschrift herausgibt. Auch in der von dem Pallottinerpater Gerhard Hermes herausgegebenen Zeitschrift Der Fels erschienen regelmäßig seine Aufsätze.

Er war der Priesterbruderschaft St. Pius X. verbunden und hielt auch am Internationalen Priesterseminar Herz Jesu in Zaitzkofen Philosophievorlesungen.