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" Ratschläge des hl. Pater Pio "

Die am besten angewendete Zeit ist jene, welche wir zur Heiligung der Seele des Nächsten einsetzen.

Oh, wie schön ist das Antlitz unseres sanftmütigen Jesus! Oh, wie sanft sind Seine Augen! Oh, was für ein Glück, bei Ihm, auf dem Berge Seiner Herrlichkeit zu weilen! Dort, und nicht bei den Menschen, in denen es keine Schönheit gibt, oder wenn sie besteht, kommt sie von oben, müssen wir unsere Wünsche, unsere Gefühle, anbringen. Bemühe dich nicht um Dinge, welche Hast, Aufregung und Kummer erzeugen.

Nur eines ist wichtig: den Geist erheben und Gott lieben.

Der Angelpunkt der Vollendung ist die Barmherzigkeit: Derjenige, der aus Barmherzigkeit handelt, lebt in Gott, denn Gott ist Barmherzigkeit, wie der Apostel sagt.

Die Nächstenliebe zu verletzen ist genauso, als ob man Gott im Augenstern seines Auges verletzte. Was ist empfindlicher als der Augenstern? Gegen die Nächstenliebe zu fehlen ist gleichbedeutend, als ob man gegen die Natur fehlte. Wer sich gegen die Nächstenliebe vergeht, beleidigt den Augenstern Gottes.

Die Liebe, welche nicht aus Wahrheit und Gerechtigkeit besteht, ist eine unaufrichtige Liebe.

Die göttliche Güte stößt die reuigen Seelen nicht zurück, vielmehr sucht sie sogar die verstockten Seelen.

Das Herz unseres göttlichen Meisters hat kein liebenswürdigeres Gesetz als jenes der Sanftheit, der Demut, und der Barmherzigkeit.

Verlasst euch immer auf Gottes Vorsehung und seid sicher, auch wenn die Welt zugrunde gehen würde, wird uns Gott immer mit Seiner unendlichen Liebe beschützen.

Es lebe Jesus, der das eine wünscht, dass ich, ganz ohne mein Verdienst, an seinen Schmerzen teilhaben darf! O mein Vater, wie unerträglich ist der Schmerz, der fern vom Kreuz gelitten wird! Aber wie mild und ertragbar wird er, wenn man nahe beim Kreuz opfert! Alles gelingt der Seele leicht, obwohl sie sich mit allen möglichen Leiden bedrückt und getränkt fühlt. Wenn nicht im Grunde und in der Tiefe dieser Seele die heilige Furcht wäre zu fallen und den göttlichen Bräutigam zu beleidigen, dann würde sie sich bereits im Paradiese fühlen. So große Seligkeit würde sie verspüren, wenn sie so zu leiden verstünde.

Die Gnaden und die Freude am Gebete sind nicht Wasser dieser Welt, sondern des Himmels, und alle unsere Bemühungen reichen nicht aus, um es auf uns nieder regnen zu lassen. Wohl aber ist es notwendig, sich mit großem Fleiß darauf vorzubereiten, jedoch demütig und ruhig. Man muss das Herz zum Himmel hin öffnen und von dort den himmlischen Tau erwarten. Vergiss nicht, diese Erwägung in dein Gebet hineinzunehmen, denn mit ihr kannst du dich Gott nähern und vor Ihm stehen."

* Pater Pio, durchsichtig auf Gott hin – Geistliches Bildnis aus den Briefen Pater Pios


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Wenn die Zeiten schwierig sind, gehe in kleinen Schritten weiter.