M.RAPHAEL
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Die furchtbare Subjektivierung des Glaubens

Der wohl größte Feind der objektiven Wahrheit und damit der Heiligen Katholischen Kirche ist die neuzeitliche Subjektivierung des Glaubens. Das ist selbst in der Kirche bei weitem nicht bewusst genug. Diese Ignoranz hat entscheidend zur Katastrophe des Vat.2 Konzil mit beigetragen. Der Konzilsgeist ist in diesem Sinne protestantisch. Die „Früchte“ werden heute geerntet: Umfassender Glaubensabfall, Entchristianisierung, Klostersterben, Mangelnder Priesternachwuchs, Homokirche, Unzucht, Abtreibung, Kultur des Todes, usw..

Ich bin den Heiligenkreuzern durchaus dankbar, dass sie gestern, ausgerechnet am Hochfest Maria Verkündigung, einem protestantischen Pastor, einem Pfingstler, die Möglichkeit gaben, einen Vortrag zu halten. Er verdeutlicht das Problem der Subjektivierung des Glaubens:

youtube.com/watch?v=qlLgGUSnPjc

Offensichtlich ist auch Heiligenkreuz als Konzilskloster die Problematik des Protestantismus nicht mehr bewusst. Es geht nur noch darum, zusammen lieb und nett zu sein, weil sie scheinbar ihren eigenen katholischen Glauben nicht mehr verstehen.

Pastor Heidenreich hat eine subjektivistische Konzeption des Glaubens. Nach einer nächtlichen Orgie, geprägt von okkulten und negativen Transzendenzerfahrungen, fühlt er sich auf einmal von Gott berufen. Danach wird alles schön, liebevoll, warm und voller Sinn. Auf der Basis dieser Erfahrung baut er, wohl mit anderen Esoterikern, eine Pfingstler Gemeinschaft auf und versucht, diese weltweit auszubreiten. Unter allen anderen „Christen“ sucht er Gleichgesinnte. Das muss er, weil er sich seiner subjektiven Erfahrung nicht sicher sein kann. Von wem bekommt er Wahrheit und Objektivität? Die findet er nur in der Übereinstimmung mit anderen Menschen. Weil er KEINEN Kontakt mit dem wahren Heiligen Geist hat, sucht er Bestätigung bei anderen Glaubensbrüdern. Das hat er mit Bergoglio gemein. Er gibt zu, dass er nicht betet (ab 1:10:10). Christentum ist für ihn eine Art global agierende politsche Partei oder eine NGO. Pfingstler bedeutet ja, dass das Subjekt den Glauben, angeregt durch den Un?-heiligen Geist, in sich erzeugt. Seine „Wahrheit“ entsteht durch diese mentalistische Setzung. Er braucht keine Wahrheit draußen, keine Sakramente, keinen marianischen Schutzmantel, keine katholische Kirche. Er macht das selbst.

Wunderbar kann man diese subjektivistische Konzeption des Glaubens auch bei dieser amerikanischen Protestantin erkennen:

youtube.com/watch?v=I0ELpeuRTf8

Auch sie glaubt, einen direkten subjektiven Draht zu Gott(?) zu haben. Auch sie sucht Mitstreiter, mit denen sie eine Einheit bilden kann. Das ist das Problem des protestantischen Religionsverständnisses. Sie haben keine objektive Wahrheit. Sie müssen die intersubjektive Gemeinschaft konstruieren. Alles klingt so schön und so richtig. Wer könnte was dagegen haben? Ist das nicht der Geist Gottes? NEIN! Sie hat keine Wahrheit. Ihre liebe und nette Weltvorstellung ist irreal, eine Utopie, wiederum ähnlich wie bei Bergoglio. Sie führt in die Irre und von dem wahren Gott weg, weil die notwendige Verwandlung in Sein Fleisch und Blut nicht mehr stattfinden kann.

Jemand könnte fragen: M.Raphael, sind sie ein böser Mensch? Die Protestanten wollen doch im Namen Jesu nur Gutes auf der Erde tun. Das beweist doch, dass sie authentische Christen sind. Ich antworte, nein, das reicht nicht. Auch grün atheistische Linke wollen weltweit eine heile Welt durchsetzen und die Menschheit verbessern. Was hat das mit Christus zu tun? Das sind nur weltverbesserischer Hochmut, Parteipolitik und weltliche Suche nach Gemeinschaft und Geborgenheit.

Wenn ein moderner Intellektueller dieses protestantische Liebesgesäusel hört, denkt er sofort an Verlierer und Schwächlinge, die mit dem Leben nicht klar kommen. Ludwig Feuerbach hatte wohl diesen Typus vor Augen, als er von religiösen Wunschprojektionen sprach. Niemand glaubt, dass diese Leute die objektive Wahrheit auf ihrer Seite haben. Das ist genau der Grund, warum eine marktschreierische Verkündigung des Evangeliums auf öffentlichen Plätzen in der Stadt nicht mehr funktioniert. Wer religiöse Wahrheiten rausschreit, hat sie gerade nicht. Niemand hört zu, zu Recht.

Nein, die Wahrheit ist immer schon da. Sie ist vor dem menschlichen Bewusstsein. Sie ist ein unendliches Geheimnis, dass sich nur in der Stille vor dem Tabernakel offenbart. Wenn man es erklären muss, dann hat man es nicht. Wenn man es hat, muss man es nicht erklären. Das ist die objektive Wahrheit der traditionellen katholischen Kirche. Mit einer religiösen Erfahrung des Subjekts hat es nichts zu tun. Katholische Priester müssen keine sympathischen Gurus oder Animateure sein. Fromm, heilig und keusch reicht völlig. Weder Kartäuser noch Zisterzienser müssen je etwas veröffentlichen, um gute Mönche zu sein. Das Schweigen und die Demut genügen vollauf. Wenn sie dann im Chorgestühl stehen, haben sie die ganze Wahrheit auf ihrer Seite. Sie brauchen weder beliebt noch populär zu sein. Sie müssen keine politischen Parteien gründen.

Besonders mystische Erfahrungen sind ebenfalls nicht notwendig, um gut katholisch auf die traditionelle Lehre der Kirche und auf die Stille zu hören. Mein kürzlicher Artikel „Das Antlitz des Herrn“ könnte deshalb missverstanden werden. Aus diesem Grund habe ich auch lange gezögert, die Erfahrung zu schildern. Aber der Herr wollte wohl mit Blick auf die vorliegende Fragestellung Klarheit bringen. Weder menschliche Sprache noch Gesichter können der wahren Sprache und den Gesichtern im Himmel der übernatürlichen Wahrheit gerecht werden. Hier handelt sich immer nur um Zeichen. Niemals dürfen sie Idole werden. Die Kirche hat es deshalb vermieden, dem Herrn oder der Jungfrau Maria konkrete Gesichter dogmatisch anzudichten. Die Kirche gibt uns alles, was wir brauchen, um die Wahrheit zu verherrlichen. Meine mystische Erfahrung fügt sich in meine Gesamtberufung ein. Die langfristige Rezeption wird sich zeigen. Wirklich wichtig für die Verherrlichung Gottes seitens der frommen Gläubigen ist sie nicht, im besten Fall nur erläuternd.

Mit Blick auf den warnenden Aspekt macht die Schilderung allerdings Sinn. Der moderne Subjektivist versteht eben nur eine subjektive Sprache. Einen Rekurs auf objektive Wahrheit lehnt er ab, weil es diese Wahrheit für ihn nicht gibt. Genauso wird ein Homobischof nur ganz kurz vor Homosegnungen zögern, wenn man ihm mitteilt, wie sehr man als Subjekt unter seinem Segenspenden leidet. Nur geäußertes subjektives Leid zählt noch für Subjektivisten. Da ungeborene Kinder sich nicht beschweren können, werden sie gnadenlos weggemacht.

Kurzum, umso mehr die subjektivistischen Protestanten lauthals das Evangelium verkünden, umso weniger wird ihnen geglaubt und umso mehr spalten sie sich in unzählige Sekten auf. Das gleiche blüht der Konzilskirche. Dagegen verkündet der katholisch kontemplative Lebensvollzug in Stille die einzige Wahrheit, die es gibt, den Herrn. Nur die traditionellen Messen haben deshalb eine Zukunft. Im NOM gibt es bald nur noch homosexualistische grüne Politik der Gutmenschen. Nach der Feier der Brüderlichkeit und des Händchenhaltens laufen alle auseinander, um ihrer egoistischen Gier nach sexueller Lust gerecht zu werden. Nur so können sie der Pachamama Puppe des Papa Francesco gefallen.

Die Protestanten sind keine Christen. Sie untergraben und pervertieren den wahren Glauben durch ihren emotionalen egoistischen Selbstbetrug, den sie christlich nennen. Ihr Gott ist der falsche Jesus, an den sie vor allem auch deshalb glauben, weil sie sich nicht demütig der absoluten Wahrheit unterwerfen wollen. Sie wollen nicht knien. Ihr Motto: „Vergesst den Himmel. Verwandelt die Erde in ein Paradies der Zärtlichkeit. Der Latschen Jesus will es.“