Ursula Wegmann
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Russlanddeutsche - unsere fremden Nachbarn? | SWR Doku

1995 kamen Russlanddeutsche zurück nach Deutschland, hatten schwere Zeiten erlebt und spüren den Krieg auch anders. Russlanddeutsche - unsere fremden Nachbarn? | SWR DokuMehr
1995 kamen Russlanddeutsche zurück nach Deutschland,
hatten schwere Zeiten erlebt und spüren den Krieg auch anders.

Russlanddeutsche - unsere fremden Nachbarn? | SWR Doku
Ursula Wegmann
1995 bekam ich eine internationale Sonderklasse, in der auch Kinder von Russlanddeutschen neben denen anderer Nationen Deutsch in allen Fächern binnendifferenziert lernten. Es war ein Kommen und Gehen, da sich in dieser Klasse Kinder aller Schularten und Altersstufen vom 5. Schuljahr an befanden , von geistig Behinderten bis zu Abiturienten. Die meist gesprochene Sprache war Russisch. Die …Mehr
1995 bekam ich eine internationale Sonderklasse, in der auch Kinder von Russlanddeutschen neben denen anderer Nationen Deutsch in allen Fächern binnendifferenziert lernten. Es war ein Kommen und Gehen, da sich in dieser Klasse Kinder aller Schularten und Altersstufen vom 5. Schuljahr an befanden , von geistig Behinderten bis zu Abiturienten. Die meist gesprochene Sprache war Russisch. Die Russlanddeutschen waren auch die schulisch und disziplinarisch am besten geschulten Kinder, hatten z. B. in Mathematik schon im 5. Jahrgang den Stoff der in deutschen Schulen in der Hauptschule gelehrten oberen - 7./8. - Klassen gelehrt bekommen und waren meist schon nach kurzer Zeit in der Regelklasse ihrer Schulart.
Die Kinder halfen sich gegenseitig und arbeiteten sehr selbständig, waren jedoch nervlich sensibel und für Verständnis und Erholungspausen sehr dankbar, zeigten deshalb gegenüber einer aus Russland kommenden und im barschen Ton unterrichtenden Professorin, einer Seiteneinsteigerin, nur schwer ihre Lernwilligkeit und litten und reagierten sehr heftig auf dem Schulhof, wenn die bei den Gefangenen auch erwähnten "schlimmen" Sätze anderer Mitschüler fielen.
Die Kinder beteten gern und sangen Jubellieder, vor allem gern das Alleluja, das Waldemar immer einforderte, um kurz ganz vom Unterrichtsstoff abschalten zu können.. Das brachte ihnen auch den Dank des Himmels ein durch außerordentliche Vorkommnisse bis zur Heilung zweier meiner Kollegen, die sie sehr liebten und für deren Heilung sie täglich beteten.
Auch der Schulamtsdirektor liebte es, uns im Unterricht zu besuchen, zu hospitieren und auch der H. H. Weihbischof Dr. J. Voß und andere ausländische Kollegen, die den sozio-kulturellen Hintergrund der Schüler kannten und auch gerne sich mit den Kindern und über ihre Erfolge freuten.