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Kardinal Lehmann beklagt „abschätzigen Umgang" mit toten Embryos

Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann sieht in dem Massengrab im irischen Tuam mit fast 800 Babyleichen Parallelen zur Praxis in deutschen Kliniken. Er kenne „den abschätzigen Umgang mit ungeborenem Leben nach dem Tod“ aus Gesprächen mit Krankenschwestern, die entgegen aller gesetzlichen Bestimmungen zur Assistenz bei Abtreibungen bereit sein mussten, schreibt der Mainzer Bischof in einem Beitrag für das Magazin „Cicero“ (Juliausgabe). „Wer redet bei uns über solche Unmenschlichkeiten? Ich denke etwa an die Behälter mit abgetriebenen Föten für die kosmetische Industrie.“

In der irischen Ortschaft Tuam war bekanntgeworden, dass fast 800 Kinderleichen aus einem Heim für unverheiratete Mütter stammten. Das Heim war von katholischen Ordensfrauen geleitet worden. Die Kinder wurden zwischen 1925 und 1961 anonym verscharrt. Lehmann schreibt, unmenschlich sei sowohl die Art des Umgangs mit den Kindern, solange sie lebten, als auch mit den toten Kindern, die am Ort ihrer Bestattung nicht mit der Erinnerung an ihre Namen gewürdigt wurden. Die Ordensschwestern seien überfordert gewesen, und „vermutlich machte sie eine erschreckende Einstellung zur Sexualität und Zeugung so gefühllos.“

Der Kardinal schreibt weiter, es dürfe nicht darüber geschwiegen werden, dass auch in Deutschland durch die ganze Neuzeit hindurch schwangere unverheiratete Frauen zum Verheimlichen ihrer Schwangerschaft und oft zur Abtreibung gezwungen worden seien. „Auch in unseren Heimen stand nicht immer alles zum Besten“, so Lehmann.

Quelle: de.radiovaticana.va/…/ted-809396
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