Das Buch der Wahrheit und das anathema der katholischen Kirche

Gibt die Botschaft 762 aus dem sogenannten “Buch der Wahrheit” vom Dienstag, 9. April 2013, 23:00 Uhr, einer anonym aufgetretenen und nach Bekanntwerden ihrer tatsächlichen Identität wieder abgetauchten PR-Unternehmerin ein anschauliches Beispiel für ein wirksames anathema im Zusammenhang mit dem Sakrament der Hl Taufe und Hl Beichte ab? Vorweg: Na klar doch, und es ist ja auch geschehen!

Zunächst dazu die sich aus der Göttlichen Offenbarung, die Lehre Christi und der katholischen Kirche, ergebenden Glaubensgewissheiten. Danach ist für einen im Glauben und Tradition der katholischen Kirche verbundenen Christen gewiss, dass die Einführung in das Volk Gottes, in die Gemeinschaft mit ihm und allen seinen Heiligen – auch schon zur Zeit der Apostel – in mehreren Stufen erfolgt. Sie kann rasch oder langsam erfolgen, muss jedoch stets einige wesentliche Elemente enthalten: die Verkündigung des Wortes, die Annahme des Evangeliums, die eine Bekehrung einschließt, das Bekenntnis des Glaubens, die Taufe, die Spendung des Heiligen Geistes und den Zugang zur eucharistischen Gemeinschaft (vgl RZ 1229ff Katechismus der Katholischen Kirche – im Folgenden: KKK).

Jesus hat selbst sagt, dass die Taufe heilsnotwendig ist. Darum hat er seinen Jüngern den Auftrag gegeben, das Evangelium zu verkünden und alle Völker zu taufen. Die Kirche kennt kein anderes Mittel als die Taufe, um den Eintritt in die ewige Seligkeit sicherzustellen. Gott hat das Heil an das Sakrament der Taufe gebunden.

Der Getaufte wird Christus gleichgestaltet, weil er durch die Taufe Christus eingegliedert ist. Die Taufe bezeichnet den Christen mit einem unauslöschlichen geistlichen Siegel [character], einem Zeichen, dass er Christus angehört. Dieses Zeichen wird durch keine Sünde ausgelöscht, selbst wenn die Sünde die Taufe daran hindert, Früchte des Heils zu tragen. Weil die Taufe ein für allemal gespendet wird, kann sie nicht wiederholt werden.

Das „Siegel des Herrn" ist das Siegel, mit dem der Heilige Geist uns „für den Tag der Erlösung" gekennzeichnet hat. Die Taufe ist das Siegel des ewigen Lebens. Der Gläubige, der bis zum Ende „das Siegel bewahrt" hat, das heißt den mit seiner Taufe gegebenen Forderungen treu nachgekommen ist, kann „bezeichnet mit dem Siegel des Glaubens" sterben, in seinem Taufglauben, in der Erwartung der seligen Gottesschau - der Vollendung des Glaubens - und in der Hoffnung auf die Auferstehung.

Am Anfang des ewigen Lebens stehen in unserer Seele Glaube und Gnade. Wer nicht diesen Anfang des ewigen Lebens in sich trägt, kann sich keine Hoffnung auf Erlangung der ewigen Seligkeit machen. Wer also in der Taufe das Leben empfing und es durch schwere Sünde verloren hat, der muss sehen, wie er wieder in dieses übernatürliche Leben eintreten kann. Er muss Reue erwecken, er muss sich an die Barmherzigkeit Gottes wenden, er muss von der Sünde frei werden; denn er weiß – wie es HH Dr. Georg May ausdrückt: Es gibt nach dem Schiffbruch wieder eine Möglichkeit zur Rettung. Das Konzil von Trient hat es in seiner prägnanten Kürze ausgedrückt: „Wer durch die Sünde die einmal gewonnene Rechtfertigung verloren hat, kann aufs neue gerechtfertigt werden, wenn er auf Anregung Gottes durch das Sakrament der Buße um der Verdienste Christi willen die verlorene Gnade wiederzugewinnen sich bemüht.“ Es gibt, so HH May, eine Planke nach dem Schiffbruch. Das ist das Bußsakrament.

Jeder, der etwas anderes verkündet, ist dem anathema verfallen.

In der einleitend genannten Botschaft 762 wird verkündet, dass es so viele gute und heilige Priester gibt, die zusammenarbeiten, um diese Botschaften zu zerreißen, aber sie haben nicht die Qualifikation oder das Wissen, um dies zu tun. Während sie New-Age-Praktiken des Geistes öffentlich vorführen, glauben viele Priester, ihr Wissen über Spiritualität bedeute, dass sie das Talent haben, einen wahren Propheten Gottes zu erkennen. So weit entfernt sind sie von Mir, dass sie Mein Heiliges Wort nicht erkennen können. Ich habe ihnen nicht solche Gnaden (Anmerkung: der Unterscheidung) gegeben, denn ihr Stolz steht ihnen im Wege. An jene von euch, Meine heiligen Diener, die ihr euch verschwört, Ränke schmiedet und die Autorität eures heiligen Amtes im Dienste Gottes dazu einsetzt, um eure Gemeindemitglieder von Meinem Wort abzubringen: Wisst, dass ihr bestraft werdet. Ihr kennt Mich nicht wirklich. Ihr seid Mir nicht treu. Euch fehlt spirituelles Wissen und ihr habt nicht das Recht, andere Menschen öffentlich zu demütigen, sie mit Hohn und Spott zu überschütten oder irgendjemanden in Meinem Namen herabzusetzen. Jeder von euch wird sich vor Mir verantworten müssen. Ich werde euch bestrafen, nicht für euren Unglauben, sondern für die Sünde des Stolzes, die euch glauben lässt, dass ihr mehr über spirituelle Dinge wisst als Ich, Jesus Christus, euer Meister. Welche Wunden ihr Mir doch zufügt. Wie ihr Mich doch enttäuscht, weil euer Verrat Meiner Mission, der letzten ihrer Art, geschadet hat. Für jeden Sünder, den ihr von Mir wegzieht, werdet ihr die Verantwortung für seine Seele übernehmen müssen. Und dann werdet ihr schweren Herzens folgende Fragen zu beantworten haben, wenn euch die Wahrheit kundgetan worden ist. Warum habt ihr Meinen Kelch abgelehnt, als euch die Wahrheit — in Liebe und Vertrauen — gegeben wurde und ihr in eurem Herzen wusstet, das dies von Mir war? Warum habt ihr dann versucht, Meine Botschaften zu vernichten? Habt ihr irgendeine Ahnung, wie ernst die Heiligen Gelübde sind, die ihr in Meinem Namen abgelegt habt? Ihr müsst euch jetzt zu Exerzitien zurückziehen und Meine Kreuzzuggebete lesen. Wenn ihr das tut, dann werde Ich euch Meinen Segen schenken und die Kraft der Unterscheidung. Aber nur jene mit einem demütigen Herzen können zu Mir kommen. Geht zurück. Und kommt dann unbedeckt und mit offenem Herzen zu Mir. Lasst all eure zynischen Ansichten, eure voreingenommene Meinung und eure Beurteilung dieser Botschaften, die auf Hörensagen, Geschwätz und Anspielungen basiert, hinter euch. Wenn dieser Tag kommt, werde Ich euch aufs neue taufen, und ihr werdet wieder rein werden. Euer Jesus“

Einmal davon abgesehen, dass allein die Annahme, gute und Heilige Priester und Diener würden sich verschwören, Ränke schmieden und die Autorität ihres heiligen Amtes missbrauchen, um ihre Gemeindemitglieder vom Wort Gottes abzubringen, New-Age-Praktiken öffentlich vorführen, sie hätten keine Gnaden zur Unterscheidung von Geistern, können das Heilige Wort Gottes nicht erkennen, nur einem primitive, dummen diabolischen Geist entspringen kann.

Derartige Verhalten ließen allenfalls darauf schließen, dass sie keine guten und heilige Priester sind, was mich ja bei der seit Jahrzehnten währenden Unterwanderung der Katholischen Kirche durch Freimaurer nicht allzusehr wundert.

Aber einmal angenommen den Fall, dass ein Priester tatsächlich die so beschriebenen Sünden begangen hätten oder künftig begingen, wäre nach katholischem Glaubensverständnis eine Vergebung durch Gott und eine Rückkehr – insoweit nicht eine Sünde wider den Heiligen Geist anzunehmen ist – in den Schoß der Heiligen Kirche nur durch das Sakrament der Sündenvergebung/Beichte/Buße möglich; davon ist aber in der „Botschaft“ nicht einmal andeutungsweise die Rede. Im Gegenteil, da steht lediglich, solcherart sündige Priester würden aufs neue getauft und wieder rein werden (sic!) Was für ein Unsinn und eine Häresie, denn die Taufe bezeichnet den Christen mit einem unauslöschlichen geistlichen Siegel [character], einem Zeichen, dass er Christus angehört. Dieses Zeichen wird durch keine Sünde ausgelöscht, selbst wenn die Sünde die Taufe daran hindert, Früchte des Heils zu tragen. Weil die Taufe ein für allemal gespendet wird, kann sie nicht wiederholt werden.

Apropos Bußsakrament: Entscheidend dabei ist aus der Sicht des Glaubens: Die Kirche hält daran fest, dass Gott jede Schuld vergibt, wenn der Mensch sie bereut und sein Leben ändern will. Die fundamentale Vergebung der Schuld geschieht in der Taufe; für alle nach der Taufe begangenen schweren Sünden ist das persönliche Bekenntnis in der Beichte notwendig. Damit erhält die Kirche keinen Machtanspruch aufrecht, sondern erweist sich als Dienerin des Wortes Christi: „Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert“ (Joh 20,23). Willkür ist hier fehl am Platz. Wenn die Voraussetzungen gegeben sind, muss der Priester jede Schuld lossprechen. Wer den Glauben an das Bußsakrament teilt, kann sagen: Nach einer gültigen Beichte bin ich durch die mir von Gott gewährte Lossprechung des Priesters frei geworden von jeder Schuld. Ein neuer Anfang ist möglich. Gott hat mir eine Zusage gegeben, wieder „heil“ zu sein; er hat mich geheiligt, um in der Neuheit der Gottes- und Nächstenliebe das Leben wieder anzunehmen und zu gestalten. Das Ziel ist ja nicht, bei der Schuld stehenzubleiben, sondern davon befreit zu werden!
Girolamo Savonarola
Mit der "Medaille der Mutter der Erlösung", Herr Baer, verspotten sie die Gottesmutter Maria, und zwar die echte Mutter des Erlösers! Auch wenn Sie noch so viele echte Bibelzitate zusammenhanglos schreiben, Ihr verschwurbelter Unsinn wird dennoch nicht wahr!
Girolamo Savonarola
Zur durch den Beitrag angesprochene Häresie Ihrer Angebeteten schreiben Sie nichts? Na eh klar, so sind sie die Antikatholiken und Sektierer nun mal!
Bernold Baer