Ganz recht! Aber es heißt Testamentum.

Das Bleibende kann man nur vom NT her erkennen (Augustinus, Qq. in Hept. II 73, PL 34,623: "Vetus Testamentum in Novo patet"). Wie das VKII ausführt, legt das NT den Sinn des AT an den Tag, erklärt und beleuchtet es (DV 16).

Der Punkt ist nur, dass wir Christus richtig verstehen. Er ist unser Lehrer, wahrhaftig. Ein Kernpunkt seiner Botschaft ist in der Bergpredigt, dass wir über das Gebotene noch hinausgehen sollen, wenn wir das Reich Gottes erwerben möchten. Denn der Fromme wandelt auf den Wegen Gottes, macht sich auf, Gottes unergründliche Liebe nachzuahmen. Dies ist im Übrigen auch das tiefste jüdische Verständnis der Torah. Der christl. Fromme nimmt Christus als den Weg, die Wahrheit und das Leben als seine Richtschnur an.

Das lehrt Christus und auch eine der Quellen der Lehre des Hl. Thomas, der jüdische Gelehrte Moses ben Maimon in seinem "Führer der Verwirrten" (III,32).

Vetus Testamentus in novo patet.

Novum Testamentus in vetere latet.

Hier der Text, der vorgetragen wird, entstammt dem Morgengebet:

Verleihe Frieden, Glück und Segen, Gunst und Gnade und Erbarmen
uns und ganz Israel, deinem Volke, segne uns, unser Vater, uns alle wie einen im Licht deines Angesichtes, denn im Lichte deines Angesichtes gabst du uns, Ewiger, unser G'tt, die Lehre des Lebens und die Liebe zur Güte, Wohltätigkeit und Segen und Barmherzigkeit und Leben und Frieden,
und gut ist es in deinen Augen zu segnen, dein Volk Israel zu jeder Zeit und zu jeder Stunde mit deinem Frieden.

Ich bin froh über die Wende dieser Diskussion. Natürlich fehlt aus unserer Sicht den Juden der erklärte Glaube an Christus, wie ihn die Kirche hat. Mein Anliegen ist nur, dass das nicht unser einziges Thema ist immer dann, wenn es um das Judentum geht.

Verleugnet nicht Gottes Weg mit Israel, wie es war von Anbeginn mit Abraham so auch bis zur Zeit der Wiederkunft Christi!

@schreiberling:

Diesem Gebet möchte ich mich anschließen!


Ich würde allerdings nie in eine Synagoge gehen, außer vielleicht um dort das Evangelium zu verkünden, wie es z. B. Paulus tat!

@ lx...

Sie müssen's ja wissen ...

is ja gut Schreiberling, wir wissen's ja inzwischen. Bitte nicht immer die gleiche Diskussion!

Ich möchte den Ausdruck der Empfindungen hervorheben, der aus dem jüdischen Kantoralgesang fließt. Er hat sicher einen großen Anteil an der Identität der Gemeinde, des Volkes. Dieser Gesang ist gewissermaßen schwanger von Erinnerung und Geschichte, Hoffnung, Glaube und Liebe.

Tatsache ist, dass dieses Volk Christus getragen hat, hervorgebracht hat und der Welt geschenkt hat. Entfernt von der Lehre Christi ist es auch nicht, denn das Wort Gottes ist die Heilige Schrift, die den Weg zur Erlösung immer zeigt.

Lassen wir das Volk Israel einfach in der Vorsehung Gottes stehen, lasst es uns achten als eine der Quellen des Glaubens. Ohne diese Quelle würden wir Christus auch nicht mal verstehen.

Nähe und Ferne zu Gott gibt es überall und immer, auch im indivduellen Leben, gerade dort. Alles eine Frage der Treue.