Erklärung des deutschen Distriktes der Priesterbruderschaft zur Trauermesse für Erich Priebke

Daß ein Pater der Pius-Bruderschaft sich bereiterklärt hat, für Erich Priebke zu beten, ist verdienstvoll; gleichzeitig wirft es ein miserables Licht auf die Amtskirche, die, vertreten durch die Diözese Rom und ihren Bischof offensichtliche keine Bereitschaft zeigte, einem reuigen Sünder die letzte Ehre zu erweisen. Das ist, um das von Papst Franziskus so gern gebrauchte Wort Schande hier anzuwenden, tatsächlich eine Schande. Der dem Zeitgeist geschuldeten Quasi-Entschuldigung in der Erklärung des deutschen Distrikts hätte es aber nicht bedurft. Nach dem seinerzeit geltenden Kriegsrecht war es offenbar gestattet, als Vergeltung für ein Attentat von Nicht- Kombattanten (hier ging es wohl um kommunistische Partisanen, die aus dem Hinterhalt 33 Menschen töteten, darunter auch Italiener und sogar ein Kind) Geiselerschießungen vorzunehmen. Außerdem existierte in diesem Fall wohl ein Befehl Hitlers, dem sich zu widersetzen für Priebke möglicherweise den Tod bedeutet hätte.

Dem Deutschen Distrikt der Neo- FSSPx sei zugestanden, daß er es bei
solchen Themen besonders schwer hat, sich angemessen zu äußern.
Zumindest distanziert er sich nicht von dem Akt der Barmherzigkeit
und Tapferkeit des italienischen Distriktes.
Nach meiner Meinung ist Priebke allenfalls mitschuldig an dem Verbrechen
der Geiselerschießung, die nach damaligem Kriegsrecht jedoch zulässig war.
Wie die vorkonziliare Kirche darüber geurteilt hat, weiß ich nicht.
Würde mich aber interessieren.