Neue vatikanische Leitlinien regeln psychologische Tests in Seminaren.

Kardinal Zenon Grocholewski bekräftigte den Wert psychologischer Tests für Seminaristen, bestand aber darauf, dass diese Untersuchungen nicht verpflichtend sein sollen. Das ist nur ein Auszug aus den Leitlinien für die Beurteilung von Priesteramtskandidaten, die am 30. Oktober veröffentlicht wurden.

Kardinal Zenon Grocholewski , Präfekt der Kongregation für das Katholische Bildungswesen: „Sie sollen nur si casus ferat-das heißt, in Ausnahmefällen angewendet werden, die derzeit besondere Schwierigkeiten machen. Jedenfalls ist klar, dass der Einsatz psychologischer Tests nicht eine obligatorische oder gewöhnliche Praxis für die Zulassung oder die Ausbildung von Priesteramtskandidaten sein soll."

Die Kongregation für das Katholische Bildungswesen betont, dass, Zitat, „Priestertum und Urteilsvermögen außerhalb der Kompetenz der Psychologie liegen". Wenn Psychologen konsultiert werden, müssen diese, Zitat, „die christliche Vision über die menschliche Person, Sexualität, sowie die Berufung zum Priestertum und zum Zölibat teilen." Kardinal Grocholewski zitiert kanonisches Recht, wenn er sagt, dass Ausbildner manchmal auf diese Bewertungen zurückgreifen müssen.

„Das Dokument nennt dreimal kanonisches Recht, Artikel 1052: dass der Bischof, um mit der Ordinierung fortfahren zu können, die moralische Gewissheit über die Eignung des Bewerbers haben muss, nachweisbar mit positiven Argumenten, und dass im Zweifelsfall die Ordinierung nicht erfolgen sollte.“

Bestätigt durch Papst Benedikt XVI. dauerte die Ausarbeitung der Leitlinien 13 Jahre. Der Sekretär der Kongregation für das Katholische Bildungswesen Monsignore Jean-Louis Brugues sagte gegenüber der Presse , dass klerikale Skandale durch sexuelle Missbrauchsfälle nicht der primäre Grund waren, das Dokument zu erstellt, obwohl sie, Zitat, „sicherlich ein entscheidender Faktor" waren.