Maria Königin, Fest am 22.August, Oktavtag vom Hochfest Mariae Himmelfahrt

Rom, S. Maria Maggiore, Apsismosaik (1288–1292), Krönung Mariens zur Regina caeli

Regina Coeli et Terrae, ora pro nobis!

Maria Königin, lateinisch Maria Regina, ist ein Marientitel. Die Verehrung Mariens als Königin hat sich im Laufe der ersten Jahrhunderte in der christlichen Literatur und Kunst, in Theologie und in der Frömmigkeit der Gläubigen in Stufen herausgebildet.

Die Bibel legt die Grundlage, denn bei der Verkündigung wird Maria zur Mutter des Sohnes Gottes Jesus Christus und des legitimen Erben von König David berufen:

Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird über das Haus Jakob auf ewig König sein und seiner Herrschaft wird kein Ende sein“ (Lukas 1, 32-33, EU).

Verkündigung des Herrn am 25. März 2019

Die Gottesmutter Maria stammt von Prinz Nathan, einem Vollbruder von König Salomo ab (beide aus der Bathseba), dem Sohn und Erben des Königs David, sodass unser Herr Jesu Christus auch leiblich von König David abstammt. Der hl. Josef stammt in direkter Linie von König Salomo ab, er wurde in der Davidsstadt Bethlehem geboren und wuchs dort in seinem Vaterhaus auf, sodass unser Herr Jesus Christus durch die Adoption seines Pflegevaters Josefs in der Ehe mit der Gottesmutter Maria zum legitimen Erben von König David wurde.

Darauf bezieht sich die spätere Glaubensüberzeugung, dass Maria als Mutter des Messiaskönigs an seiner königlichen Würde teilhat.

Erst im späten 5. Jahrhundert begann man, Maria als himmlisches Gegenstück der irdischen Königin zu verehren und diese Würde immer genauer zu umschreiben. Zunächst ehrte man sie in der Literatur mit Bezeichnungen wie „himmlische Königin“ (Chrysipp von Jerusalem † 479) und in mehreren lateinischen Predigten als Domina nostra („unsere Herrin“), auch ein Titel der Kaiserin

Den Höhepunkt in der Interpretation der königlichen Würde Mariens bildet das Carmen in laudem sanctae Mariae des Venantius Fortunatus († um 600), geschrieben in der Kaiserstadt Ravenna.

Lateinisches Lob zu Ehren der Gottesmutter des hl. Vernantius Fortunatus (530-609), Bischof von …

Muttergottes in Sant Apollinaris Nuovo in Ravenna 526

Die Mutter Jesu Christi herrscht aber nicht eigenständig, sondern an der Seite ihres Sohnes, des allmächtigen, himmlischen Königs, und ist ihm untertan. Zeichen dafür ist, dass sie die kaiserlichen Insignien und ihr Amtskleid von ihm empfangen hat, und er sie auf seinem Thron Platz nehmen ließ.

Danach erstreckt sich das Königtum Mariens über den Himmel, die Erde und die Unterwelt mit ihren Bewohnern, also über den ganzen Kosmos.

Die Gottesmutter wird mit Kreuz und dem Erdball in der Hand dargestellt.



Die Gottesmutter Maria als himmlische Kaiserin mit Kreuz und Globus zwischen zwei Engeln vor 630, Durres Amphitheater Mosaik, Kapelle,

Die Verehrung Mariens als Königin wurde im zweiten Jahrtausend mit gesteigerter Intensit, .besonders im hohen Mittelalter als gekrönte Himmelskönigin weiter gepflegt.

Trinitarische Marienkrönung im Altarrentabel der Marienkirche zu Wittstock 1626, Claus Berg

Das Königtum Mariens bezieht sich in der Frömmigkeit des Mittelalters mehr auf die Macht ihrer Fürbitte, ein königliches Prärogativ, das im Recht des Königs zum Schutze der Hilfsbedürftigen seinen Ursprung hatte.

Von Paris aus verbreitete sich nach der Seeschlacht von Lepanto (1571) ein neues Königinnenbild: das Bild Mariens als Königin des Friedens

Papst Pius XII l
egte zum Abschluss des Marianischen Jahres 1954 mit der Enzyklika Ad caeli reginam das Fest Maria Königin für die Gesamtkirche auf den 31.Mai.

Der römische Generalkalender verlegte 1969 das Fest auf den 22.August, den Oktavtag des Hochfestes Mariae Himmelfahrt, denn bald nach der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel fand ihre Krönung zur Königin des Himmels und der Erde (Regina Coeli et Terrae) statt.

Lauretanische Litanei über die Selige Jungfrau Maria

W.A.Mozart - K. 195 Litaniae Lauretanae de Beata Maria Virgine

Verkündigung des Herrn am 25. März 2019

Lateinisches Lob zu Ehren der Gottesmutter des hl. Vernantius Fortunatus (530-609), Bischof von …

Vor der Verlegung 1969 lag am 22.August das Fest Unbeflecktes Herz Mariae, das auf den Tag nach dem Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu verlegt wurde.
Unbeflecktes Herz Mariä, Festtag heute am 25.Juni 2022
Theresia Katharina
Lateinisches Lob zu Ehren der Gottesmutter des hl. Vernantius Fortunatus (530-609), Bischof von …
Dem hl. Venantius, Bischof von Poitiers, gebührt großes Lob, weil er schon im 6.Jahrhundert noch in der Zeit der Herrschaft der französichen Merowingerkönige das Lob der Gottesmutter als Königin des Himmels und der Erde (Regina Coeli et Terrae) vorangebracht hat.
kyriake
Im alten Ritus wird heute das Fest des Unbefleckten Herzens Mariens gefeiert.
Theresia Katharina
Stimmt, aber das Fest wurde 1969 verlegt auf den Tag nach dem Hochfest Heiligstes Herz Jesu.
kyriake
So kann man es zwei Mal feiern - und heute auch zwei bedeutende Feste gleichzeitig.
Theresia Katharina
Diese Verlegung halte ich für sinnvoll, wenn ich auch gegenüber den sonstigen Verlegungen kritisch eingestellt bin.
Theresia Katharina
Unbeflecktes Herz Mariae wurde aber schon gefeiert. Zwei Mal geht auch nicht.l
kyriake
Ich lass' es mir nicht nehmen heute Maria als Königin des Himmels und der Erde mit ihrem Unbefleckten Herzen 💖 zu feiern!!!
Theresia Katharina
Das ist Ihre Sache. Wir sollten jetzt aber die Verlegung der Feste akzeptieren bis zu einem neuen Konzil, wo alles noch mal überprüft werden wird.
kyriake
Man muss die Feste feiern wie sie fallen! 😍😇
Theresia Katharina
Wie Sie meinen!
Theresia Katharina
Ein weiterer Kommentar von Theresia Katharina