Tina 13
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Der Riss durch die Kirche Man kann den Organisatoren des Katholikentages in Stuttgart nur dankbar sein für den Akt öffentlicher Selbstentblößung. Das Böse kommt in obszöner Nacktheit vor die Leute: …Mehr
Der Riss durch die Kirche

Man kann den Organisatoren des Katholikentages in Stuttgart nur dankbar sein für den Akt öffentlicher Selbstentblößung. Das Böse kommt in obszöner Nacktheit vor die Leute: der Exhibitionismus einer Kirche, die sich nicht schämt, von Gott Abschied zu nehmen! Was ist geschehen: Nicht nur wurde die Aktion "Lebensrecht für alle" ausgeladen; ebenso durfte auch das Institut für die Rötzermethode nicht ausstellen.

Nur zu Erinnerung: die hochverdiente Elisabeth Rötzer war/ist Mitglied der Familienkommission der österreichischen Bischöfe. Ein scheinbar minimaler Vorgang - und mancher mag denken: Was soll die Aufregung wegen einer Ausladung von der Kirchenmeile des Katholikentags?

Bei Lukas findet sich der bemerkenswerte Satz: "Wer bei den kleinsten Dingen Unrecht tut, der tut es auch bei den großen." (Lk 16,10) Das scheinbar kleine Unrecht, das dieser Ausschluss ist, erweist sich bei näherer Betrachtung als eine symbolisch verdichtete Monstrosität. Das IST der Bruch. Da ist der RISS. Da geht es entweder nach rechts oder nach links. Ein Freund schrieb mir gerade: "Da schaut einen der Böse an und grinst. Ohne Scheiss: Ich bin völlig schockiert und mir laufen die Tränen."

Martin Grünewald und Martin Brüske von "Neuer Anfang" haben die Sachlage in zwei Punkten zusammengefasst: "1. Für die Organisatoren des Katholikentags ist das Engagement für den Lebensschutz nicht eindeutig dem christlichen Glauben zuzuordnen. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen. 2. Nicht-Zulassung zur Kirchenmeile: Lebenschutzengagement ist nicht mehr in der Toleranzbreite des Bunten. 3. Das zeigt wohin ethisch und kirchlich die Reise geht. Eindeutig:; Die ganze Sexualmoral der Vielfalt ist nur unter Aufgabe des Lebensschutzes denkbar. Abgesehen davon, dass die Kirche in Deutschland und in ihrer jetzigen Form jede Möglichkeit zur Normsetzung aufgibt." Ich habe dem nichts hinzuzufügen, außer dass ich mich dieser horriblen Anmaßung „Kirche“ zu sein, niemals zugehörig fühlen werde.

(B. Meuser)

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