Plaisch
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Predigt zum hl. Hyazinth, Patron der seligen Jacinta von Fatima

Predigt zum hl. Hyazinth 17.8.2013
Lesung Eccli. 31,8-11
Evangelion Lk 12,35-40
1. Bekennermesse os iusti
A Prototyp des Ordensmannes
Die Portugiesen denken heute vielleicht in erster Linie an Fatima, an Jazinta, die heute Namenstag hat. Und so gehen wir gleich zur Sache: warum hatten sie die zweite Erscheinung gerade heute, nachdem sie von den Freimaurern am 13. ins Polizeigefängnis gesteckt worden waren?
Jazinta ist ein griechischer Name und bedeutet Vergissmeinnicht, auch Veieli genannt, im Wallis gibt es einen Ort Les Violettes. Die Jazinta in Fatima verkörperte(e) die Hoffnung unter den Seherkindern. Es wurden ja verschiedene Gebete gelehrt, und die Charaktere der Kinder stehen für die drei göttlichen Tugenden. Francisco stand für den Glauben, Luzia für die Liebe. De his autem hodie nihil. Warum stand Jazinta für die Hoffnung? Weil die Hoffnung die zukünftigen Güter im Auge hat, welche man eben nur bekommt, wenn man Gott nicht vergisst, wenn man ein Leben aus dem Glauben führt. Die Muttergottes hatte also gesehen was geschehen war und zugelassen, dass die Kinder ein wenig schmachten mussten, um ihren Glauben zu prüfen, um ihre Hoffnung mit einer Erscheinung am Namenstag der kleinen Jazinta zu bestätigen. Die drei konnten hoffen, weil sie geglaubt hatten.

B Was ist ein Ordensmann
Der heilige Hyakinthos – wie man auf griechisch schreibt mit Betonung auf dem a – war ein Kind frommer Eltern, und früh Domherr in Krakau, bevor er nach Rom ging und vom heiligen Dominik selbst in den neuen Orden aufgenommen wurde und dort einige Zeit lebte. Später ging er nach Polen zurück und gründete sechs neue Dominikanerklöster, und glänzte durch ein fruchtbares Predigtamt, welches durch viele Wunder bestätigt wurde. Das grösste ist die Überquerung eines hochwasserführenden Flusses baren Fusses und die Übersetzung seiner Gefährten auf dem Mantel, den er auf das Wasser legte und sie trocken herüberschreiten konnten. Nach 40 Jahren in Polen ist er an Maria Himmelfahrt 1257 gestorben.

C Augustiner Chorherren
Der bedeutendste lateinische Kirchenvater, Augustinus, führte für die Priester das gemeinsame Leben ein, daraus sind die Kanoniker geworden, die nach einer heiligen Regel leben und die Liturgie an der Kirche besorgten. Erst später hat sich das auf die Kathedrale reduziert, die am Anfang einfach die Kirche war. Auch der heilige Dominik hat für seinen Orden dieses Prinzip übernommen, und die Mönche sind haben ihr Apostolat auf der Grundlage des beschaulichen Lebens ausgeführt. Während der heilige Franz von Assisi auf einer Vision in Alverno aufbaute, ruhte das Apostolat der Dominikaner auf dem wissenschaftlichen Studium – und die Übergabe des Rosenkranzes durch die Muttergottes zeigt genau, wie das Studium sein musste: auf die Kirche hören, die Überlieferung heiligen. Und so waren Dominik und Franz Zeitgenossen, aber auf sich ergänzenden Wegen. Der heilige Dominik, und sein Sohn Hyazinthus, wollten die Gläubigen zu einem christuszentrierten Leben anführen.

Und hier liegt der Grund für das Prädikat Prototyp des Ordensmannes für Hyazinthus: man führt ein Leben aus dem Glauben und gibt es weiter. Die Ordensleute sind nicht umsonst die Zielscheibe des kommunistischen Hasses, weil sie über der Welt stehen, weil die Gläubigen zwar in der Welt leben, aber nicht von ihr bestimmt sind, sie folgen anderen Gesetzen – welche dem Teufel fremd sind und von den Gottlosen verächtlich gemacht werden. Die Überlieferung heiligen: das Ordensleben ist die Form für das christliche Leben überhaupt: dass man der vorgegebenen Regel (des Glaubens) folgt und die Gnade vom Himmel hat um die Schwierigkeiten in der Zeit zu überwinden.
Dies sehen wir am Wunder der Mönche welche über den reissenden Fluss schreiten konnten, und der Mantel des Klostergründers ist ein Bild für die Kirche als Grundlage unseres Lebens (wir sehen auch bei Elias, wie er dem Elisäus den Mantel zugeworfen hatte als Zeichen seiner Autorität). Und so können wir einen Vergleich machen zu Fatima – das interessanterweise 700 Jahre nach der Aufnahme von Hyakinthos in den Dominikanerorden war – wo die beiden jüngeren Seher früh sterben und auf Einladung der Muttergottes die Schwierigkeiten der Zeit besiegen. Sie leben höher oben, das reissende Wasser (Apok 12) kann ihnen nicht schaden.

Wir sehen da auch die Bedeutung der Heiligen in der katholischen Kirche: wie Jesus an deren Anfang steht, so die Heiligen in deren zeitlichen Verlauf, und sie heiligen die Überlieferung, sie geben die Gnade weiter die sie bekommen hatten: das Priestertum, die christliche Einführung (dargestellt in der Ordensprofess). Unser Glaube an Christus realisiert sich in der persönlichen Heiligkeit.

Kirchengeschichte macht Zeitgeschichte
Bekanntlich lebte die Luzia lange über Fatima hinaus und musste die ganze Perversion durchleben – über sie könnte man sagen, was Jesus zu Johannes über die Liebe sagte: ich will dass er so bleibt bis Ich wiederkomme. Luzia musste die Botschaften entgegennehmen, deren Kern wohl im Dritten Geheimnis liegt: das Dogma wird in Portugal erhalten bleiben. Was bedeutet das: die (keusche) Wahrheit bleibt solange Jesus ausbleibt. Die Welt muss sich an Seine Statthalter wenden. Johannes war nicht der Chef, aber er hatte den Glauben, Hyakinthos war nicht der General, aber er hatte den Dominikanergeist und damit Seelen aufgerichtet.

Fatima, Portugal, sind im Westen, wo das Opfer gefeiert wird (beim natürlichen Sonnenuntergang, Christi Tod), Russland ist im Osten, dem „Ziel“ der Freimaurer (beim natürlichen Sonnenaufgang, Christi Geburt). Wenn die Muttergottes sagen lässt, in Portugal bleibt das Dogma erhalten, bedeutet das soviel wie dass Jesus in der Kirche anwesend ist. Es kann geschehen was will, aber die Gläubigen welche Jesus nachfolgen, brauchen nichts zu fürchten. Aber man muss die Gnadenmittel der katholischen Kirche in deren Sinn annehmen. Das ist der Zweck der Erscheinungen in Fatima: über den Glauben der Kirche reden im Hinblick auf die atheistische Revolution.

Möge der heilige Hyakinthos uns helfen, das zeitliche Leben im Glanz des Ewigen Dreifaltigen Gottes zu vollenden, möge der Prototyp des Ordenslebens uns beistehen im Wiederaufbau einer christlichen Gesellschaft.

Mögen auch die Seherkinder von Fatima uns ermutigen, ganz klein anzufangen und auch im Anblick des höllischen Drachens nie den Kopf hängen zu lassen.

Amen.
Gerti Harzl teilt das
In Vorbereitung: Album Fatimajubiläum.
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In Vorbereitung: Album Fatimajubiläum.

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Gerti Harzl
👍 Danke, Plaisch. Ist gerade jetzt im Oktober gut geeignet, um über Fatima erneut nachzudenken.