Aufarbeitung der schmerzhaften Vergangenheit der Gemeinschaft der Seligpreisungen
(gloria.tv/ seligpreisungen.org) Am 15. November veröffentlichten der päpstliche Kommissar und der Generalrat der Gemeinschaft der Seligpreisungen folgende Presseerklärung.
Fernsehsendungen, die Herausgabe eines Buches und die nahende Eröffnung des Prozesses gegen Pierre-Etienne Albert, welcher der Pädophilie angeklagt ist, sind ein Aufruf an die Gemeinschaft der Seligpreisung, Stellung zu beziehen, obwohl sie schon seit einigen Jahren, auf Wunsch der Autoritäten der katholischen Kirche, in einem Prozess steht, der nicht nur der Klärung und Gesundung, sondern einer tiefgehenden Neustrukturierung und einer Neugründung dient. Die Offenlegung von schwer schuldhaften Handlungen, die von mehreren ihrer Mitglieder, im Besonderen ihres Gründers begangen wurden, führt sie zu einem weiteren Voranschreiten in Reue und Buße und zu einer Reinigung ihrer Erinnerung.
Die Gesundung und Neustrukturierung, die im Gang ist:
Gegründet im Elan der charismatischen Erneuerung, ist die Gemeinschaft der Seligpreisungen in ihren ersten drei Jahrzehnten rapide gewachsen. Das hat dazu geführt, dass mehr als 70 Häuser auf den 5 Kontinenten gegründet wurden. Ihre Dynamik, ihr Eifer, ihre geistliche und apostolische Ausstrahlung, ihre Fähigkeit, alle Gesellschaftsschichten zu erreichen, selbst Ungläubige, hat die kirchlichen Autoritäten dazu geführt, in ihr eine authentische Gabe Gottes zu erkennen. Die Gemeinschaft wurde 2002 vom Heiligen Stuhl als Vereinigung von Gläubigen päpstlichen Rechtes anerkannt, mit einer Approbation „ad experimentum“ ihrer Statuten.
Seit damals sind Schwächen, Fehler, Abirrungen klarer sichtbar geworden, die, ohne den Wert der Gesamtheit ihrer Sendung in Frage zu stellen, ihr Wachstum schwer belastet haben: unausgewogene psychospirituelle Praktiken, eine Verwirrung im Zusammenleben der verschiedenen Lebensstände (Laien und Geweihte), Probleme der Leitung, schwere Delikte, die von bestimmten ihrer Mitglieder begangen wurden. Ein sicheres Zeichen eines tiefen Unwohlseins ist, dass zahlreiche Mitglieder der Gemeinschaft, Priester, Geweihte und Laien sie während der letzten 10 Jahre verlassen haben.
2007 hat der Heilige Stuhl eine spirituelle und strukturelle Neugründung angeordnet, indem er ihr präzise Direktiven gegeben hat: Mit Praktiken aufzuhören, die Psychologisches und Geistliches vermischen, die verschiedenen Lebensräume zu trennen, besser die eigenen Herausforderungen des geweihten Lebens zu respektieren, besser die Eigenheiten jedes Lebensstandes zu respektieren. Dieser Prozess hat zur Anerkennung der neuen Statuten geführt und zur Anerkennung der Gemeinschaft als „Öffentliche Vereinigung von Gläubigen diözesanen Rechtes“ durch Mgr. Le Robert Gall, dem Erzbischof von Toulouse am 29. Juni 2011.
Wegen der andauernden Schwierigkeiten in der Leitung, im Besonderen wegen innerer Spaltungen, die durch diesen Vorgang der Neugründung hervorgerufen wurden und wegen eines zögernden Eintretens in den Geist der römischen Direktiven hat der Heilige Stuhl eingegriffen und im Oktober 2010 einen Dominikanerpater, Fr. Henry Donneaud als päpstlichen Kommissar bestellt, der die Leitung der Gemeinschaft übergangsweise übernehmen sollte. Der päpstliche Kommissar hat vor allem die Aufgabe, die Neustrukturierung zu Ende zu führen, aber auch eine innere Befriedung zu erreichen, die Direktiven aus Rom gut zu fundieren, bezüglich der Vorfälle aus der Vergangenheit eine Reinigungsarbeit zu leisten und die zukünftigen Instanzen der Leitung vorzubereiten, die sich die Gemeinschaft geben soll, wenn die Zeit dafür gekommen ist.
Die Offenlegung von schweren Vergehen, die von bestimmten Mitgliedern der Gemeinschaft begangen wurden, ist nicht durch aktuelle Anschuldigungen, die durch die Medien gehen, motiviert. Die Gemeinschaft ist ja schon seit Jahren dabei, dieser Bitte nach Klärung und Neugründung nachzukommen. Aber die Gemeinschaft, in der neuen Form die sie angenommen hat, möchte ihrer Verantwortung zur Wahrheit bezüglich der öffentlichen Wahrnehmung dieser Delikte nachkommen.
Pierre-Etienne Albert
Dieser ehemalige Bruder der Gemeinschaft, der weder Priester noch Diakon ist, stand dem Gründer Ephraim sehr nahe. Er war lange Zeit für den Bereich der Musik in der Gemeinschaft verantwortlich. 2003 wurde gegen ihn eine erste Anzeige wegen Pädophilie beim Gericht von Avranches (Frankreich) deponiert. Diese Anzeige wurde als „nicht weiterzuverfolgen“ klassifiziert. Pierre-Etienne Albert hat sich dann 2008 selbst zahlreicher pädophiler Handlungen angeklagt. Sein Prozess soll heuer am 30. November vor dem Strafgericht von Rodez eröffnet werden.
Selbst wenn es der Justiz überlassen werden soll, die Fakten und den Grad ihrer Schuldhaftigkeit festzustellen, wird heute von der Gemeinschaft mit großem Schmerz anerkannt, dass schwerwiegende Taten begangen wurden, durch welche die Kinder und Jugendlichen unheilbar im Tiefsten ihres Wesens verletzt wurden. Die Gemeinschaft möchte den Opfern und ihren Familien ihren Schmerz, ihr Bedauern und ihre Scham vor einem solchen Missbrauch zum Ausdruck bringen, die von jemand begangen wurden, der eines ihrer Mitglieder war. Die Verantwortlichen der Gemeinschaft hatten schon die Möglichkeit, den einen oder anderen unter ihnen zu treffen. Sie wollen ihnen eine persönliche und konkrete Anteilnahme der Gemeinschaft bezeugen.
Die ehemaligen Leiter der Gemeinschaft wurden 2008 in Bezug auf ihre Verantwortlichkeit im Zusammenhang mit den Vorfällen um Pierre-Etienne befragt, ohne dass es zu irgendeiner Anzeige gekommen wäre. Sie sind als Zeugen für die Gerichtsverhandlung am 30. November in Rodez vorgeladen. Sollte sich an der Weise, wie sie in Bezug auf die Delikte reagiert haben, die von Pierre-Etienne Albert im Zeitraum von 1980 – 1990 begangen wurden, ein Fehlverhalten zeigen, so ist das zutiefst zu bereuen. Gleichwohl muss man sich bewusst bleiben, dass man zur damaligen Zeit für eine Konfrontation mit dem Drama der Pädophilie zumeist nicht genügend vorbereitet war und auch die Gesellschaft als ganzes noch nicht sensibilisiert war und bezüglich dieses Themas noch eine Blindheit herrschte.
Ephraim (Gérard) Croissant
Die Gemeinschaft wird heute auch dahingehend geführt, mit großem Schmerz die Vergehen ihres Gründers, Ephraim, gegenüber dem Moralgesetz der Kirche zu tragen. Ephraim hat schwere sexuelle Verstöße gegenüber seinen Standespflichten zugegeben, im Besonderen mit Schwestern der Gemeinschaft, was mehrere unter ihnen dazu geführt hat, die Gemeinschaft zu verlassen. Ein Fall betrifft sogar ein junges, minderjähriges Mädchen … Sein Ansehen als charismatischer Gründer, verbunden mit einer gewissen Verführungskraft seiner Worte, hat die Mehrheit seiner Opfer dazu verleitet, sich aufgrund seiner angeblich mystischen Rede missbrauchen zu lassen. Diese irrigen Rechfertigungen unerlaubter Taten haben selbst in seinem engen Umfeld „Schule“ gemacht.
Diese Fakten sind niemals Objekt einer öffentlichen Anklage gewesen. Sie wurden zu lange in einem kleinen Kreis geheim gehalten. Ephraim hat zwar seit 1996 auf jegliche Teilnahme an der direkten Leitung der Gemeinschaft verzichtet. Es ist jedoch erst durch das Eingreifen der bischöflichen und päpstlichen Autoritäten - nachdem sie von den oben geschilderten Delikten Kenntnis erhalten hatten – dazu gekommen, dass Ephraim von der Ausübung seines diakonalen Dienstes enthoben worden ist und gedrängt wurde, die Gemeinschaft 2008 zu verlassen.
Die Gemeinschaft möchte hiermit ihre tiefe Scham bezüglich der Verfehlungen von Ephraim ausdrücken und andererseits ihre Nähe gegenüber all den Personen, die von ihm missbraucht worden sind.
Philipp Madre
Philipp Madre, ständiger Diakon und Schwager von Ephraim, ist dem Gründer als erster Generalmoderator der Gemeinschaft nachgefolgt. In der Folge von mehreren Klagen, die gegen ihn erhoben worden sind, hat ihn der Urteilsspruch der ersten Instanz des interdiözesanen Kirchengerichts von Toulouse im Mai 2010 schuldig befunden, moralisch schwer fehlerhafte Taten begangen zu haben. Dies hat sowohl seine Entlassung aus dem klerikalen Stand als auch seinen unmittelbaren Ausschluss aus der Gemeinschaft zur Folge gehabt. Dieser Urteilsspruch wurde durch das Berufungsgericht von Rodez im Januar 2011 bestätigt. Gegen Philipp Madre liegt auch eine Zivilklage vor. Es gibt weitere gegen ihn gerichtete Zeugnisse von ehemaligen Gemeinschaftsmitgliedern, welche jedoch keine Anklage erheben wollen.
Die Gemeinschaft bittet die Personen um Vergebung, die von ihm missbräuchliche Verhaltensweisen im Bereich der Ausübung der Autorität und der geistlichen Begleitung haben erleiden müssen.
Die Gemeinschaft der Seligpreisungen erkennt diese schwerwiegenden Delikte, die im Leib der Gemeinschaft durch eine begrenzte Zahl an Personen begangen worden sind, mit einem klaren Blick, mit Demut und mit Reue. Diese Tatsachen dürfen aber nicht dazu führen, weder den von der Kirche bestätigten Wert der Gemeinschaft als Ganzes, noch die Qualität ihres geistigen, apostolischen und humanitären Handelns, welches weltweit von allen Bischöfen, in deren Diözesen die Gemeinschaft tätig ist, einmütig geschätzt wird, zu verkennen oder ihn sogar in Verruf zu bringen. Diesbezüglich bedauert die Gemeinschaft die vereinfachenden und falschen Vermischungen, die in keiner Weise der jüngsten Entwicklung der Gemeinschaft unter der kirchlichen Führung Rechnung trägt. In diesem Sinne prangert die Gemeinschaft die lügnerischen und verleumderischen Anschuldigungen, die gegen sie erhoben worden sind, an, im Besonderen wenn man sie als „Sekte“ behandelt. Mit Vertrauen begibt sie sich in die Hände der katholischen Kirche, die es verstanden hat, das Charisma der Gemeinschaft noch genauer zu erfassen und es entsprechend bestätigt hat. Die Kirche erkennt innerhalb der Gemeinschaft authentische Früchte der Lebenskraft, der Solidarität und des Zeugnisses gemäß dem Evangelium.
Die Gemeinschaft der Seligpreisungen - in ihrer heutigen Form und in ihren aktuellen Statuten – erkennt ihre Fehler der Vergangenheit an und sie verpflichtet sich, im Herzen der Kirche und unter der kirchlichen Führung alles zu unternehmen, damit solche Abirrungen sich nicht mehr wiederholen.
Fernsehsendungen, die Herausgabe eines Buches und die nahende Eröffnung des Prozesses gegen Pierre-Etienne Albert, welcher der Pädophilie angeklagt ist, sind ein Aufruf an die Gemeinschaft der Seligpreisung, Stellung zu beziehen, obwohl sie schon seit einigen Jahren, auf Wunsch der Autoritäten der katholischen Kirche, in einem Prozess steht, der nicht nur der Klärung und Gesundung, sondern einer tiefgehenden Neustrukturierung und einer Neugründung dient. Die Offenlegung von schwer schuldhaften Handlungen, die von mehreren ihrer Mitglieder, im Besonderen ihres Gründers begangen wurden, führt sie zu einem weiteren Voranschreiten in Reue und Buße und zu einer Reinigung ihrer Erinnerung.
Die Gesundung und Neustrukturierung, die im Gang ist:
Gegründet im Elan der charismatischen Erneuerung, ist die Gemeinschaft der Seligpreisungen in ihren ersten drei Jahrzehnten rapide gewachsen. Das hat dazu geführt, dass mehr als 70 Häuser auf den 5 Kontinenten gegründet wurden. Ihre Dynamik, ihr Eifer, ihre geistliche und apostolische Ausstrahlung, ihre Fähigkeit, alle Gesellschaftsschichten zu erreichen, selbst Ungläubige, hat die kirchlichen Autoritäten dazu geführt, in ihr eine authentische Gabe Gottes zu erkennen. Die Gemeinschaft wurde 2002 vom Heiligen Stuhl als Vereinigung von Gläubigen päpstlichen Rechtes anerkannt, mit einer Approbation „ad experimentum“ ihrer Statuten.
Seit damals sind Schwächen, Fehler, Abirrungen klarer sichtbar geworden, die, ohne den Wert der Gesamtheit ihrer Sendung in Frage zu stellen, ihr Wachstum schwer belastet haben: unausgewogene psychospirituelle Praktiken, eine Verwirrung im Zusammenleben der verschiedenen Lebensstände (Laien und Geweihte), Probleme der Leitung, schwere Delikte, die von bestimmten ihrer Mitglieder begangen wurden. Ein sicheres Zeichen eines tiefen Unwohlseins ist, dass zahlreiche Mitglieder der Gemeinschaft, Priester, Geweihte und Laien sie während der letzten 10 Jahre verlassen haben.
2007 hat der Heilige Stuhl eine spirituelle und strukturelle Neugründung angeordnet, indem er ihr präzise Direktiven gegeben hat: Mit Praktiken aufzuhören, die Psychologisches und Geistliches vermischen, die verschiedenen Lebensräume zu trennen, besser die eigenen Herausforderungen des geweihten Lebens zu respektieren, besser die Eigenheiten jedes Lebensstandes zu respektieren. Dieser Prozess hat zur Anerkennung der neuen Statuten geführt und zur Anerkennung der Gemeinschaft als „Öffentliche Vereinigung von Gläubigen diözesanen Rechtes“ durch Mgr. Le Robert Gall, dem Erzbischof von Toulouse am 29. Juni 2011.
Wegen der andauernden Schwierigkeiten in der Leitung, im Besonderen wegen innerer Spaltungen, die durch diesen Vorgang der Neugründung hervorgerufen wurden und wegen eines zögernden Eintretens in den Geist der römischen Direktiven hat der Heilige Stuhl eingegriffen und im Oktober 2010 einen Dominikanerpater, Fr. Henry Donneaud als päpstlichen Kommissar bestellt, der die Leitung der Gemeinschaft übergangsweise übernehmen sollte. Der päpstliche Kommissar hat vor allem die Aufgabe, die Neustrukturierung zu Ende zu führen, aber auch eine innere Befriedung zu erreichen, die Direktiven aus Rom gut zu fundieren, bezüglich der Vorfälle aus der Vergangenheit eine Reinigungsarbeit zu leisten und die zukünftigen Instanzen der Leitung vorzubereiten, die sich die Gemeinschaft geben soll, wenn die Zeit dafür gekommen ist.
Die Offenlegung von schweren Vergehen, die von bestimmten Mitgliedern der Gemeinschaft begangen wurden, ist nicht durch aktuelle Anschuldigungen, die durch die Medien gehen, motiviert. Die Gemeinschaft ist ja schon seit Jahren dabei, dieser Bitte nach Klärung und Neugründung nachzukommen. Aber die Gemeinschaft, in der neuen Form die sie angenommen hat, möchte ihrer Verantwortung zur Wahrheit bezüglich der öffentlichen Wahrnehmung dieser Delikte nachkommen.
Pierre-Etienne Albert
Dieser ehemalige Bruder der Gemeinschaft, der weder Priester noch Diakon ist, stand dem Gründer Ephraim sehr nahe. Er war lange Zeit für den Bereich der Musik in der Gemeinschaft verantwortlich. 2003 wurde gegen ihn eine erste Anzeige wegen Pädophilie beim Gericht von Avranches (Frankreich) deponiert. Diese Anzeige wurde als „nicht weiterzuverfolgen“ klassifiziert. Pierre-Etienne Albert hat sich dann 2008 selbst zahlreicher pädophiler Handlungen angeklagt. Sein Prozess soll heuer am 30. November vor dem Strafgericht von Rodez eröffnet werden.
Selbst wenn es der Justiz überlassen werden soll, die Fakten und den Grad ihrer Schuldhaftigkeit festzustellen, wird heute von der Gemeinschaft mit großem Schmerz anerkannt, dass schwerwiegende Taten begangen wurden, durch welche die Kinder und Jugendlichen unheilbar im Tiefsten ihres Wesens verletzt wurden. Die Gemeinschaft möchte den Opfern und ihren Familien ihren Schmerz, ihr Bedauern und ihre Scham vor einem solchen Missbrauch zum Ausdruck bringen, die von jemand begangen wurden, der eines ihrer Mitglieder war. Die Verantwortlichen der Gemeinschaft hatten schon die Möglichkeit, den einen oder anderen unter ihnen zu treffen. Sie wollen ihnen eine persönliche und konkrete Anteilnahme der Gemeinschaft bezeugen.
Die ehemaligen Leiter der Gemeinschaft wurden 2008 in Bezug auf ihre Verantwortlichkeit im Zusammenhang mit den Vorfällen um Pierre-Etienne befragt, ohne dass es zu irgendeiner Anzeige gekommen wäre. Sie sind als Zeugen für die Gerichtsverhandlung am 30. November in Rodez vorgeladen. Sollte sich an der Weise, wie sie in Bezug auf die Delikte reagiert haben, die von Pierre-Etienne Albert im Zeitraum von 1980 – 1990 begangen wurden, ein Fehlverhalten zeigen, so ist das zutiefst zu bereuen. Gleichwohl muss man sich bewusst bleiben, dass man zur damaligen Zeit für eine Konfrontation mit dem Drama der Pädophilie zumeist nicht genügend vorbereitet war und auch die Gesellschaft als ganzes noch nicht sensibilisiert war und bezüglich dieses Themas noch eine Blindheit herrschte.
Ephraim (Gérard) Croissant
Die Gemeinschaft wird heute auch dahingehend geführt, mit großem Schmerz die Vergehen ihres Gründers, Ephraim, gegenüber dem Moralgesetz der Kirche zu tragen. Ephraim hat schwere sexuelle Verstöße gegenüber seinen Standespflichten zugegeben, im Besonderen mit Schwestern der Gemeinschaft, was mehrere unter ihnen dazu geführt hat, die Gemeinschaft zu verlassen. Ein Fall betrifft sogar ein junges, minderjähriges Mädchen … Sein Ansehen als charismatischer Gründer, verbunden mit einer gewissen Verführungskraft seiner Worte, hat die Mehrheit seiner Opfer dazu verleitet, sich aufgrund seiner angeblich mystischen Rede missbrauchen zu lassen. Diese irrigen Rechfertigungen unerlaubter Taten haben selbst in seinem engen Umfeld „Schule“ gemacht.
Diese Fakten sind niemals Objekt einer öffentlichen Anklage gewesen. Sie wurden zu lange in einem kleinen Kreis geheim gehalten. Ephraim hat zwar seit 1996 auf jegliche Teilnahme an der direkten Leitung der Gemeinschaft verzichtet. Es ist jedoch erst durch das Eingreifen der bischöflichen und päpstlichen Autoritäten - nachdem sie von den oben geschilderten Delikten Kenntnis erhalten hatten – dazu gekommen, dass Ephraim von der Ausübung seines diakonalen Dienstes enthoben worden ist und gedrängt wurde, die Gemeinschaft 2008 zu verlassen.
Die Gemeinschaft möchte hiermit ihre tiefe Scham bezüglich der Verfehlungen von Ephraim ausdrücken und andererseits ihre Nähe gegenüber all den Personen, die von ihm missbraucht worden sind.
Philipp Madre
Philipp Madre, ständiger Diakon und Schwager von Ephraim, ist dem Gründer als erster Generalmoderator der Gemeinschaft nachgefolgt. In der Folge von mehreren Klagen, die gegen ihn erhoben worden sind, hat ihn der Urteilsspruch der ersten Instanz des interdiözesanen Kirchengerichts von Toulouse im Mai 2010 schuldig befunden, moralisch schwer fehlerhafte Taten begangen zu haben. Dies hat sowohl seine Entlassung aus dem klerikalen Stand als auch seinen unmittelbaren Ausschluss aus der Gemeinschaft zur Folge gehabt. Dieser Urteilsspruch wurde durch das Berufungsgericht von Rodez im Januar 2011 bestätigt. Gegen Philipp Madre liegt auch eine Zivilklage vor. Es gibt weitere gegen ihn gerichtete Zeugnisse von ehemaligen Gemeinschaftsmitgliedern, welche jedoch keine Anklage erheben wollen.
Die Gemeinschaft bittet die Personen um Vergebung, die von ihm missbräuchliche Verhaltensweisen im Bereich der Ausübung der Autorität und der geistlichen Begleitung haben erleiden müssen.
Die Gemeinschaft der Seligpreisungen erkennt diese schwerwiegenden Delikte, die im Leib der Gemeinschaft durch eine begrenzte Zahl an Personen begangen worden sind, mit einem klaren Blick, mit Demut und mit Reue. Diese Tatsachen dürfen aber nicht dazu führen, weder den von der Kirche bestätigten Wert der Gemeinschaft als Ganzes, noch die Qualität ihres geistigen, apostolischen und humanitären Handelns, welches weltweit von allen Bischöfen, in deren Diözesen die Gemeinschaft tätig ist, einmütig geschätzt wird, zu verkennen oder ihn sogar in Verruf zu bringen. Diesbezüglich bedauert die Gemeinschaft die vereinfachenden und falschen Vermischungen, die in keiner Weise der jüngsten Entwicklung der Gemeinschaft unter der kirchlichen Führung Rechnung trägt. In diesem Sinne prangert die Gemeinschaft die lügnerischen und verleumderischen Anschuldigungen, die gegen sie erhoben worden sind, an, im Besonderen wenn man sie als „Sekte“ behandelt. Mit Vertrauen begibt sie sich in die Hände der katholischen Kirche, die es verstanden hat, das Charisma der Gemeinschaft noch genauer zu erfassen und es entsprechend bestätigt hat. Die Kirche erkennt innerhalb der Gemeinschaft authentische Früchte der Lebenskraft, der Solidarität und des Zeugnisses gemäß dem Evangelium.
Die Gemeinschaft der Seligpreisungen - in ihrer heutigen Form und in ihren aktuellen Statuten – erkennt ihre Fehler der Vergangenheit an und sie verpflichtet sich, im Herzen der Kirche und unter der kirchlichen Führung alles zu unternehmen, damit solche Abirrungen sich nicht mehr wiederholen.