Nicky41
5843

Wie die heilige Birgitta Weihnachten erlebte - Ein Glanz ging von dem Kinde aus

Über die Geburt Christi berichten die Evangelisten mit wenigen Sätzen.

Beim Evangelisten Lukas heißt es: "Als sie dort (Bethlehem) waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war."

Der Evangelist Matthäus ist noch knapper. Er schreibt: "Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Bethlehem geboren worden war, kamen Weise aus dem Osten..."

Bei den anderen beiden Evangelisten finden wir kein Wort über Christi Geburt.

Natürlich hätte man immer schon gerne mehr gewusst. Diesem Bedürfnis entsprachen die Apokryphen. Es sind Erzählungen aus frühchristlicher Zeit. Eine besondere Rolle spielt dabei das sogenannte Protoevangelium des Jakobus, das um 150 entstanden ist und wohl auf mündliche Überlieferungen zurückgeht. Die Apokryphen wissen, dass der heilige Joseph Witwer war und bereits ein Greis. Sie schildern die Geburt Jesu in einer Höhle. Joseph und die Hebamme kamen zu der Höhle "und siehe, eine lichte Wolke hüllte die Höhle in Schatten. Da sagte die Hebamme: ´Erhoben ist heute meine Seele. Denn meine Augen haben Wunderbares gesehen, denn für Israel ist das Heil geboren worden.´ Und sogleich verzog sich die Wolke aus der Höhe, und es erschien ein gewaltiges Licht in der Höhle, so dass unsere Augen es nicht ertragen konnten. Und nach kurzer Zeit verschwand jenes Licht, bis das Kind zu sehen war; und es kam und nahm die Brust seiner Mutter Maria."

Soweit das Protoevangelium des Jakobus. Die Kirche hat diese Texte nie in das Verzeichnis der Heiligen Schrift, in die Bibel, aufgenommen.

Es sind fromme Geschichten, die deutlich machen möchten, was sich in Bethlehem ereignet hat. Sie blieben auch nicht ohne Einfluss auf die Volksfrömmigkeit und die Kunst.

Gläubige Menschen, Mönche und Ordensfrauen versenkten sich bei ihren Betrachtungen in das Leben, Leiden und Sterben Jesu. Mystiker des Mittelalters erfuhren visionäre Erlebnisse, die sie niederschrieben.

Besondere Bedeutung erlangten für die Geburt Jesu und das ganze Weihnachtsgeschehen die Visionen der heiligen Birgitta von Schweden (1302-1373). Sie war alles andere als eine weltfremde Person. Aus dem Hochadel stammend hatte sie eine hervorragende Stellung am königlichen Hof von Stockholm. Acht Kindern schenkte sie das Leben. Von Jugend an führte sie ein sehr inniges Gebetsleben. Immer wieder hatte sie Visionen, die sie auch drängten, in das politische Geschehen ihrer Zeit einzugreifen. So erteilte sie dem König Ratschläge, obwohl er sie nicht von ihr erbeten hatte. Einige wären für Staatsmänner bis heute beherzigenswert: "Wähle gerechte und uneigennützige Ratgeber. Führe nicht Krieg gegen Christen. Höre dir jeden Freitag die Beschwerden deiner Untertanen an. Achte die Tradition und herrsche nicht willkürlich."

Birgitta verließ später den Hof und begab sich mit ihrem Mann auf eine Pilgerreise nach Santiago di Compostela.

Nach dem Tod ihres Mannes ließ sich Birgitta in Rom nieder. Es waren schwierige Zeiten im 14.Jahrhundert. Die Päpste residierten in Avignon. Manches Ärgernis gab es in der Kirche. Birgitta erteilte auch in diesem Fall ungebetenen Rat- Sie mahnte die Bischöfe und Priester zu Bescheidenheit und Nächstenliebe, zu Enthaltsamkeit und Demut. Harte Worte fand sie für Hochmut, Maßlosigkeit und Korruption. Auch wenn die Visionärin nicht überall Gehör fand, so erreichte sie doch eine neue Nachdenklichkeit.

Mehr als 600 Visionen Birgittas wurden aufgeschrieben und damit einer breiteren gebildeten Öffentlichkeit zugänglich. Im 11. Kapitel des 7. Buches der Offenbarungen kann man ihre Vision von der Geburt Jesu nachlesen. Sie sieht Maria in einen weißen Mantel gehüllt, die Haare fallen wie golden über ihre Schulter. Joseph, ein greiser Mann, hält eine Kerze in der Hand. Er verlässt den Raum, als die Geburt naht. Maria kniet und erwartet betend das Kind. Sie hat Tücher bereitgelegt, zwei leinene und zwei wollene, in die sie das Kind legen wird. Das Kind wird geboren. Ein Glanz geht von ihm aus, der jeden Sonnenglanz übertrifft. Maria bettet das Neugeborene in die auf dem Boden liegenden Tücher und betet das Kind an: "Willkommen, mein Gott, mein Herr und mein Sohn." Soweit die Vision der heiligen Birgitta.

Sie hat auf die Malerei einen großen Einfluss ausgeübt. In der Gotik, aber auch im Barock können wir Bilder sehen, die genau diese Vision zur Vorlage haben: Maria knieend und mit aufgelöstem Haar, das Jesuskind auf Tüchern am Boden liegend. Ein Glanz geht von ihm aus. Der heilige Joseph als Greis, der eine Kerze oder eine Laterne trägt. Ochs und Esel sowie herbeigeeilte Engel vervollständigen das Bild.

Die heilige Birgitta ist nicht die einzige Mystikerin, die in ihren Schauungen das Weihnachtsgeheimnis visionär erblickte, aber ihre Vision hatte die stärkste Auswirkung auf die Kunst und damit auf die Volksfrömmigkeit nicht nur ihrer Zeit.

Maria dich lieben
Theresia Katharina
Antonius Theiler geb.1941 Wie sprechen Sie denn von unserem Herrn Jesus Christus? Wie können Sie ihn abfällig als den Nazarener bezeichnen? Was soll das denn? Gehören Sie etwa zum Gegenlager?
SvataHora
Die heilige Birgitta ist eine meiner Favoriten und dazu noch eine große Prophetin bis hinein in unsere Zeit. Aber gewöhnlich werden Propheten nicht gehört. Man denkt erst an ihre Warnungen, wenn es zu spät ist. - An der Autobahn Nürnberg-Regensburg ist die Ruine einer Birgitinnenklosterkirche, eine riesengroßer Bau. Das Kloster war eine schwedische Stiftung, darum wurde sie ursprünglich von den …Mehr
Die heilige Birgitta ist eine meiner Favoriten und dazu noch eine große Prophetin bis hinein in unsere Zeit. Aber gewöhnlich werden Propheten nicht gehört. Man denkt erst an ihre Warnungen, wenn es zu spät ist. - An der Autobahn Nürnberg-Regensburg ist die Ruine einer Birgitinnenklosterkirche, eine riesengroßer Bau. Das Kloster war eine schwedische Stiftung, darum wurde sie ursprünglich von den schwedischen Horden verschont. Als das Heer vorbeizog, schoss aber jemand (das Kloster war schon aufgelöst) aus dem Hinterhalt einen schwedischen Hauptmann vom Pferd. Dann schlugen die Schweden zu. Ein Klosterflügel wurde später zu einer Kirche umgebaut - natürlich der hl. Birgitta geweiht.
Nicky41
@SvataHora ist es das Kloster Gnadenberg?
SvataHora
In der "blätterfreien" Jahreszeit ist alles sehr gut zu sehen. Immer wieder passiert es, dass Leute gleich darauf die nächste Ausfahrt nehmen und diese Klosterruine ansteuern. So auch wir. Richtig getippt! Zwischen Nürnberg-Regensburg-Passau könnte man an jeder Ausfahrt raus, weil an der AB ein Heiligtum am anderen liegt.
Antonius Theiler geb. 1941
Als im Jahre 1 der Nazarener in Bethlehem geboren wurde, hörten die Hirten, wie auch jetzt nicht richtig zu. Die Engel sagten: „Friede allen Menschen auf Erden, auch denen die keines guten Willens sind.“ Doch was machten die Schriftenfälscher daraus? „Friede allen Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind.“ Frage: Wer stellte die Bedingung für den Frieden, man müsste guten Willens sein? …Mehr
Als im Jahre 1 der Nazarener in Bethlehem geboren wurde, hörten die Hirten, wie auch jetzt nicht richtig zu. Die Engel sagten: „Friede allen Menschen auf Erden, auch denen die keines guten Willens sind.“ Doch was machten die Schriftenfälscher daraus? „Friede allen Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind.“ Frage: Wer stellte die Bedingung für den Frieden, man müsste guten Willens sein? Für was sollte man guten Willens sein? Nichts hat sich geändert seit jenem Jahr 1.
Ein Indio Stamm am Amazonas empfing guten Willens Missionare, sie hatten die Missionare nicht eingeladen. Der Stamm erkrankte und starb an Pocken. Sollen wir alle guten Willens sein?
Ich bitte den Link,
„Die Pariser Erklärung“
Ein Europa, wo(ran) wir glauben können.
an die Forenteilnehmer weiter zu geben.
( thetrueeurope.eu/die-pariser-erklarung/ )
Danke: Noch ein weihnachtlicher Glückwunsch aus Bayern.
Ich glaube, wenn wir das erkennen, hätte Robert Spaemann seine weihnachtlich himmlische Ruh.