Die Privilegien der allerseligsten Jungfrau Maria: Die Unbefleckte Empfängnis)

Die Wunderbare Medaille beruht auf der Unbefleckten Empfängnis

Bild: Wunderbare Medaille, Vorder-und Rückseite

Die wunderbare Medaille wurde nach einer Erscheinung der Gottesmutter vor Katharina Labouré in der Rue du Bac 140 in Paris nach ihren Anweisungen geprägt- erstmalig 1832

Katharina Labouré,

in Fain les Moutiers (Burgund) geboren, trat in das Kloster der Barmherzigen Schwestern in der Rue du Bac in Paris ein. Während der Gebete in der Kapelle erschienen ihr mehrmals das Herz des hl. Vinzenz von Paul sowie unser Heiland in der Eucharistie.

Am 18. Juli 1830, einem Tag vor dem Fest des hl. Vinzenz von Paul, erbittet sie von ihm die Gunst, die Heilige Jungfrau zu sehen.

Nachts um halb zwölf erwacht sie durch den Ruf „Schwester, Schwester!“ Katharina zieht den Vorhang an ihrem Bett auf und sieht ein Kind in einem weißen Gewand, das zu ihr sagt: „Komm in die Kapelle. Die Jungfrau Maria wartet auf Dich“. Katharina zieht sich an und folgt dem Kind. Alle im Haus schlafen. Im Vorübergehen entzünden sich die Lichter und die Türen der Kapelle öffnen sich. Alle Kerzen und Fackeln brennen. Das Kind führt sie zum Altar neben den Sessel des Priesters. Katharina kniet nieder und beginnt zu beten. Das Kind, in dem Katharina ihren Schutzengel erkennt, sagt zu ihr: „Hier ist die Jungfrau Maria“. Sie hört etwas „wie das Rascheln eines seidenen Kleides“ und sieht eine Dame, die sich in den Sessel setzt. Katharina glaubt es kaum. Das Kind sagt noch einmal vernehmlich: „Hier ist die Heilige Jungfrau“. Katharina stürzt zu ihr hin und presst ihre Hände gegen die Knie der Heiligen Jungfrau: „Das ist der süßeste Moment meines Lebens gewesen“, betont sie später. Die Heilige Jungfrau sagt zu ihr: „Mein Kind, der liebe Gott möchte Dir einen Auftrag erteilen. Es ist mühevoll…, Du wirst Widerspruch erregen, aber auch Gnade erhalten. Hab‘ keine Angst. Komm an diesen Altar hier. Hier werden alle Gnaden auf die Menschen ausgegossen, die mich mit Vertrauen und Hingabe darum bitten. Auf Kleine und Große werden sie ausgegossen.“

Auch auf der Wundertätigen Medaille, welche auf eine Erscheinung Mariens im Jahr 1830 – also nur 24 Jahre vor der Verkündigung des Dogmas – zurückgeht, steht nach der Offenbarung Mariens jener Erscheinung: O Maria, ohne Sünde empfange, bitte für uns, die wir zu Dir unsere Zuflucht nehmen.

1858 dann – nur vier Jahre nach Verkündigung des Dogmas – erschien Maria in Lourdes und offenbarte sich als die Unbefleckte Empfängnis.
Sie sagte zur hl. Bernadette Soubirous auf Nachfragem wer sie sei:
Ich bin die Unbefleckte Empfängnis. Sie sagte nicht, dass sie die Unbefleckt Empfangene sei.

Bild: Papst Pius IX

Am 8. Dezember 1854 verkündete Papst Pius IX. das Dogma von der Unbefleckten Empfängnis Mariens:

Die Lehre, dass die allerseligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis auf Grund einer besonderen Gnade und Auszeichnung vonseiten des allmächtigen Gottes im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, des Erlösers der ganzen Menschheit, von jeder Makel der Erbsünde bewahrt blieb, ist von Gott geoffenbart und muss deshalb von allen Gläubigen fest und unabänderlich geglaubt werden.“

Die Bulle des Papstes Pius IX (Auszug:

Der über alle Worte erhabene Gott, dessen Wege Erbarmen und Wahrheit, dessen Wille die Allmacht ist, dessen Weisheit machtvoll wirkt von einem Ende bis zum anderen und in Milde alles lenkt, sah von Ewigkeit her das unheilvolle Verderben des ganzen Menschengeschlechtes infolge der Sünde Adams voraus. In seinem geheimnisvollen, der Welt verborgenen Ratschluss beschloss er aber, das erste Werk seiner Güte durch die Menschwerdung des Wortes auf eine noch unbegreiflichere Weise zu ergänzen. Denn der Mensch, der entgegen seinen liebevollen Absichten durch die List des Teufels in Schuld geraten war, sollte nicht zugrunde gehen, und das, was durch den ersten Adam gefallen war, sollte durch den zweiten weit glücklicher wieder aufgerichtet werden. Darum wählte er von Anfang an und vor aller Zeit schon für seinen eingeborenen Sohn eine Mutter aus, und bestimmte, dass er von ihr in der seligen Fülle der Zeiten als Mensch geboren werden sollte; ihr wandte er mehr als allen anderen Geschöpfen seine besondere Liebe zu und fand an ihr allein sein höchstes Wohlgefallen. So überhäufte er sie weit mehr als alle Engel und Heiligen mit einer Fülle himmlischer Gnadengaben, die er aus der Schatzkammer seiner Gottheit nahm, begnadete sie so wunderbar, dass sie allzeit frei blieb von jeder Makel der Sünde, dass sie ganz schön und vollkommen wurde und eine solche Fülle von Reinheit und Heiligkeit besaß, dass man, außer in Gott, eine größere sich nicht denken kann und dass niemand außer Gott sie begreifen kann. Und es war auch ganz entsprechend, dass sie stets im Glanze vollkommenster Heiligkeit strahlte, dass sie sogar frei blieb von der Makel der Erbsünde und so über die alte Schlange einen vollen Sieg errang, sie, die verehrungswürdige Mutter, der Gott Vater seinen einzigen Sohn, der aus seinem Schoße ihm wesensgleich hervorgeht und den er liebt wie sich selbst, voll und ganz anvertrauen wollte. So sollte auf Grund natürlicher Bande ein und dieselbe Person das gemeinsame Kind Gott Vaters und der Jungfrau werden. Der Sohn selber aber erwählte sich diese Mutter, und der Heilige Geist wollte und bewirkte, dass der von ihr empfangen und geboren wurde, aus dem er selbst hervorgeht.

Bild: Die Unbefleckte Empfängnis von Peter Paul Rubens

Weiter heißt es in dem Dokument:

Unsere Seele quillt über vor Freude und unsere Zunge vor Jubel. Wir danken Jesus Christus, unserem Herrn, in aller Bescheidenheit und aus tiefstem Herzen, weil er uns, die wir nicht würdig sind, durch seine einzigartige Gnade diese Ehre und diesen Ruhm und dieses Lob seiner heiligsten Mutter verordnet und dargebracht hat, und wir werden dies auch weiterhin tun. Unsere ganze Hoffnung ruht auf der allerseligsten Jungfrau – auf der allerseligsten und unbefleckten, die den giftigen Kopf der grausamsten Schlange zertreten und der Welt das Heil gebracht hat: in ihr, die der Ruhm der Propheten und Apostel, die Ehre der Märtyrer, die Krone und Freude aller Heiligen ist; in ihr, die die sicherste Zuflucht und die vertrauenswürdigste Helferin aller Gefährdeten ist; in ihr, die mit ihrem eingeborenen Sohn die mächtigste Mittlerin und Versöhnerin in der ganzen Welt ist; in ihr, die die vorzüglichste Herrlichkeit, Zierde und uneinnehmbare Festung der heiligen Kirche ist; in ihr, die alle Irrlehren vernichtet und das gläubige Volk und die Nationen aus allerlei schlimmstem Unglück gerettet hat; auf sie hoffen wir, die uns aus so vielen drohenden Gefahren befreit hat. Wir haben daher die ganz sichere Hoffnung und das volle Vertrauen, dass die allerseligste Jungfrau durch ihr mächtiges Patronat dafür sorgen wird, dass alle Schwierigkeiten beseitigt und alle Irrtümer zerstreut werden, damit unsere heilige Mutter, die katholische Kirche, täglich mehr und mehr in allen Völkern und Ländern aufblühe und “von Meer zu Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde” herrsche und echten Frieden, Ruhe und Freiheit genieße. Wir sind fest in unserer Zuversicht, dass sie Vergebung für die Sünder, Gesundheit für die Kranken, Kraft des Herzens für die Schwachen, Trost für die Betrübten, Hilfe für die Gefährdeten erlangen wird; dass sie die geistige Blindheit von allen entfernen wird, die im Irrtum sind, damit sie auf den Weg der Wahrheit und der Gerechtigkeit zurückkehren, und dass es hier eine Herde und einen Hirten geben wird.

Hymnus an die Unbefleckte

Dieses flammende Gebet des hl. Alfons Maria von Liguori zeugt von einer tiefen Liebe zur Unbefleckten. Beten wir es, um Maria in diesem, ihrem Privileg zu ehren und Sühne zu leisten für die Leugnungen und Lästerungen desselben.

Meine unbefleckte Königin Maria, / ich freue mich mit dir, / dass Gott dich mit so großer Reinheit gesegnet hat. / Ich danke unserm Schöpfer, / dass er dich vor aller Makel der Schuld bewahrte. / Ich bin fest von dieser Wahrheit überzeugt und bereit, / wenn es notwendig wäre, / mein Leben hinzugeben für diesen so erhabenen / und ganz einzigen Vorzug deiner Unbefleckten Empfängnis. / Ich wünschte, die ganze Welt möchte dich kennen und preisen / als das schöne Morgenrot, / immer geschmückt mit dem göttlichen Licht, / als die auserwählte Arche des Heiles, / die vor dem allgemeinen Schiffbruch der Sünde bewahrt blieb, / als jene vollkommene und unbefleckte Taube, / für die dein göttlicher Bräutigam dich selbst erklärt hat, / als den verschlossenen Garten, / der der Lieblingsaufenthalt Gottes ist, / als die versiegelte Quelle, / zu der der böse Feind nie Eingang fand. / Ich wünschte, die ganze Welt möchte dich kennen als jene weiße Lilie, / die zwischen den Dornen, nämlich den Kindern Adams, wächst, / die alle von der Sünde befleckt, / in der Feindschaft Gottes geboren werden, / während du allein ganz strahlend rein, / ganz heilig, / aufs innigste von deinem Schöpfer geliebt geboren wurdest. Bitte, lass mich loben, wie Gott dich lobte: / Du bist ganz schön / und kein Makel ist an dir, / ganz heilig, / ganz schön. / Du bist immer eine Freundin Gottes gewesen. / Wie schön bist du, meine Liebenswürdigste, / meine unbefleckte Jungfrau, / so schön in den Augen Gottes. / Schau mit deinen barmherzigen Augen auf die schrecklichen Wunden meiner armen Seele. / Sieh mich an, / habe Mitleid mit mir und heile mich, / du schöne Geliebte des Herzens, / zieh auch mein elendes Herz zu dir. / Welche Gnade sollte dir Gott versagen; / der dich zu seiner Mutter und zu seiner Braut erwählt, / dich deshalb vor jeder Sündenmakel bewahrt / und dich allen Geschöpfen vorgezogen hat. / Unbefleckte Jungfrau Maria, / lass mich immer an dich denken / und vergiss mich nicht, / bis ich deine Schönheit im Himmel schaue, / wo ich dich noch weit mehr loben und lieben werde, / meine Mutter, / meine Königin, / Schönste, / Reinste, / unbefleckte Jungfrau Maria. / Amen.
2023-05-20
pater pauperum teilt das
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