Der verheissene Trost des heiligen Augustinus
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Das allmähliche Wachsen im Geist
Wer in der Erkenntnis Gottes, in der Gerechtigkeit und Heiligkeit von Tag zu Tag voranschreitet und so erneuert wird, überträgt die Liebe des Zeitlichen auf das Ewige, vom Sichtbaren auf das Geistige, vom Fleischlichen auf das Geistige und trachtet sorgfältig darnach, die Gier nach dem einen zu zügeln und zu mindern und sich in Liebe an das andere zu binden.
Er kommt soweit voran,als ihm göttliche Hilfe zuteil wird. Gottes Ausspruch ist es ja:"Ohne mich könnt ihr nichts tun." (Joh 15,5)
Und wenn bei diesem Fortschritt und Anlauf der letzte Tag dieses Lebens jemand im Besitze des Glaubens an den Mittler (Christus) vorfindet, dann muss er hingeführt werden zu Gott, dem er diente. Damit er von ihm zur Vollendung geführt werde, wird er von den heiligen Engeln aufgenommen: er soll am Ende der Welt einen unvergänglichen Leib empfangen, nicht zur strafe, sondern zur Herrlichkeit.
In diesem Bilde wird dann die Ähnlichkeit mit Gott vollkommen sein, wenn vollkommen sein wird die Schau Gottes.
Von ihr sagt der Apostel:"Wir schauen jetzt im Spiegel und in Rätzelbildern, dann aber von Angesicht zu Angesicht." (1 Kor 13, 12).
Ebenso sagt er:"Wir alle schauen mit unverhülltem Antlitz die Herrlichkeit des Herrn und werden so in dieses Bild umgewandelt von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, eben durch den Geist des Herrn." (2 Kor 3,18)
Das ist es, was von Tag zu Tag an den Guten Voranschreitenden geschieht.