Wie hat sich der katholische Mensch unter einer irrenden und womöglich permanent böswilligen Führung zu verhalten?
Diese alte Schwierigkeit hat heute neue Brisanz.
Ob der gegenwärtige Führer der Kirche der echte Papst ist oder nicht, auf jeden Fall darf ihm in vielen entscheidenden Fragen nicht gefolgt werden und muss dem Vatikan in diversen Punkten von Katholiken auf das Schärfste widersprochen werden. Dieser Artikel befasst sich mit dem Problem, wann, wo und wie die Christen damit umzugehen haben. Kurz gesagt, ist in denjenigen Dingen, in welchen sich ein Vorgesetzter eindeutig irrt, ihm keine Folge zu leisten, in den andern schon.
Der schlimmste Punkt, in dem der Vatikan bewusst oder unbewusst eine Höllenbotschaft verbreitet, ist die Annahme, das Kommen von Christus in diese Welt sei irrelevant, die Auferstehung unbedeutend, der Sohn Gottes zumindest für gewisse Mitmenschen unwichtig. Diese wahrheitswidrige Behauptung stellt der Vatikan auf, um den Mitgliedern anderer Religionen friedlich zu begegnen, in einem Scheinfrieden. Diese Behauptung ist aber so ungeheuerlich, dass sie in Wahrheit die Verdammung des christlichen Glaubens bedeutet, den der Vatikan bekanntlich bei anderen Gelegenheiten durchaus bekennt. Wenn Einer, dem das Gute nicht egal ist, von den Toten auferstanden ist, ist das nicht unbedeutend, und zwar für niemanden, auch nicht für diejenigen, die es lieber anders hätten und die daher nicht etwa in Freude und Hoffnung, sondern in Unsicherheit, Ärger oder Angst und Schrecken leben.
Die Behauptung der Irrelevanz Christi wird oftmals nicht etwa direkt aufgestellt, man würde sonst allzu schnell die Unwahrheit erkennen, welche in ihr steckt, sondern sie wird verblümt in der Aussage, angeblich seien "alle Religionen Wege zu Gott". Aber diese Aussage führt direkt dazu, dass eben Christus nicht so ganz für Menschen etwas zu sagen habe, welche womöglich 2000 Jahre von Seinem Erdenleben entfernt und 2000-20'000 km vom Ort des Geschehens weg wohnen. Noch das II. Vatikanische Konzil hatte in Nostra Aetate (Konzilsdokument NA Ziffer 2) festgehalten, der Grund für die Achtung vor nichtchristlichen Religionen sei deren Gehalt an Wahrheit und Heiligkeit. Jetzt aber hat man diesen Grund offiziell durch den sogenannten Religionspluralismus ersetzt (vgl. Schlusserklärung von Abu Dhabi, zweiter Unterstrich, und Schlussrede von Kasachstan, Ziffer 10).
Es wird von gewissen irren Mächten die Erzählung in die Welt gesetzt, Wunder könnten auch anderswo geschehen, und auferstehen könnten auch böse Menschen. Darauf hat die Bibel eine Antwort (Joh 5,29). Auferstehen zum Gericht werden sie, auferstehen, um abgeurteilt zu werden, weil sie ihrerseits Christus abgeurteilt und abserviert haben, weil Seine Leistung bis am Kreuz ihnen gleichgültig ist und sie es nicht respektieren, dass Christus in den Augen des Vaters Seine Auferstehung auch wirklich verdient hat, und dass Seine Auferstehung eine Auferstehung in Seligkeit und Herrlichkeit ist.
Der Unglaube und der Zweifel setzen voraus, es sei nicht gar so gross und nicht existenziell, was die Christenheit in der Heiligen Messe feiert. Die Menschen, die nicht an sie glauben, sind wenig erschüttert von der Passion, das Kreuz sagt ihnen nichts, darum wissen sie auch nichts vom Sieg.
Der Christ aber hat Teil am Sieg Seines Meisters, wenn er Ihn nur wirklich als Meister annimmt, Seinen Geboten und Ratschlägen nachgeht und mit allen Kräften versucht, barmherzig zu sein. Barmherzigkeit ist das Erste, Tiefste und Vornehmste, was unseren Herrn Jesus Christus beschreibt. Die Barmherzigkeit ist auch vom Vatikan bis heute als zentrale Botschaft des Christentums anerkannt, aber mit denen, die kosequent sind und die anderen Religionen aus lauter Vernunft und in völliger Wahrhaftigkeit verneinen, ist der Vatikan unbarmherzig. Lieber paktiert er mit dem Teufel, der doch den Krieg gegen den Gottessohn verloren hat, als zu sagen, der Weg der christlichen Barmherzigkeit sei der einzige Weg. Der Vatikan nennt das Respekt und Toleranz. In Wahrheit ist es Untreue zur eigenen Botschaft und unnütz placierte Scham gegenüber irdischen Machthabern. Dem, der dies offen ausspricht, wird selbstverständlich seinerseits Unbarmherzigkeit vorgeworfen. Aber der vernunftbegabte Mensch möge selber urteilen, wer Recht hat.
Als der Syrer Naaman von seinem Aussatz geheilt war, sprach er: Nun erkenne ich, dass es nirgends einen Gott gibt ausser in Israel (2 Kön 5,15b). Er war einfach zu dankbar, als dass er hätte sagen können, da draussen gebe es tausend Möglichkeiten, geheilt zu werden, und er habe zufällig eine solche Möglichkeit angetroffen, für die er jetzt alles Mögliche sein wolle ausser dankbar. Er war durch eine gläubige Person auf Gott aufmerksam geworden. Dazu stand er. Er leugnete nicht. Er sagte nicht, der Glaube an Milkom, Moloch, Astarte oder Baal wäre genauso geeignet gewesen zu seiner Heilung, dafür war er zu ehrlich und zu einsichtig. Zu sehr hatte der Aussatz ihn geplagt, zuwenig hatte er der Krankheit entgegenzusetzen, und zu gross war die Befreiung von ihr, als dass er nicht sein Herz diesem Gott hätte schenken wollen, Der ihn angesehen und berührt hatte. Das kann offensichtlich nicht jeder begreifen. Man muss sich erlöst vorkommen, um den Herrn ganz und gar allein als Herrscher des Universums zu erkennen, ohne Aphrodite, Wotan, Vishnu, Schamanengeister, Erdgötzen oder Selbstheilungskräfte nötig zu haben, an die man neben Gott aus lauter Langeweile auch noch glauben will. Man muss erkennen, dass das Herz des Menschen nicht mehr zu fassen vermag als den Einen Gott, Der es erlöst hat, und dass es zu klein ist, daneben noch andere Götter und Götzchen verehren zu wollen, weil es ein begrenztes Verehrungs- und Fassungsvermögen hat, aber noch mehr weil es ein neues Herz ist (vgl. Ez 36,26). Es ist weder Barmherzigkeit, noch Toleranz oder Respekt, wenn man heutzutage von Leuten wie Naaman erwartet, andere Götter dem wahren Gott gleichzustellen. Naaman ist ein Erlöster, und sobald ich herausfinde, dass auch ich ein Erlöster bin, sollte ich mich ebenso verhalten wie Naaman.
Nun halten sich anscheinend viele Christen auch im Vatikan nicht wirklich für erlöst, weil ihnen die Botschaft von Christus nicht wirklich etwas sagt. Sie sind selber kalte Christen geworden, darum kann es keinen verwundern, wenn sie dem König des Universums unterstellen, er sei unfähig, an beliebigem Ort zu beliebiger Zeit zu wirken und zu walten, insbesondere nicht in ihrem Herzen, da Er selber ihnen ja die Freiheit gegeben hat, dieses Herz Ihm gegenüber zu reservieren und zu verschliessen. Ja, die Freiheit haben sie, allerdings nicht mehr lange. Das Erdenleben geht zu Ende und dann werden sie so bleiben müssen, wie sie sich entschieden haben.
In Wahrheit aber kann der Herr des Weltalls sehr wohl in jeden Winkel des Herzens kommen und auch im Vatikan die Herzen umwandeln. Daher ist es erste und vornehmste Aufgabe jedes Christenmenschen, für diese Bekehrung der Herzen zu beten, nicht nur für die Seelen ausserhalb der Kirche, sondern innerhalb. Die zweite Aufgabe ist es, dazu auch zu stehen, diesem Gebet treu zu sein und es auch nach aussen hin zu vertreten. Die dritte Aufgabe ist, diejenigen, die es richtig machen, auf keine Weise zu bekämpfen, sondern sich auf ihre Seite zu stellen. Das gilt auch für solche, die in einzelnen Punkten etwas missverstehen oder sich ungeschickt ausdrücken, nur gilt es nicht für solche, die sich permanent an diesen Punkten festklammern und unbelehrbar bleiben, nur um dem Anschein nach im Recht zu sein.
Um ein guter Christ zu sein, muss man Christus aufsuchen, wo Er ist, in den Sakramenten, Gebeten und Gebräuchen Seiner Kirche, Seinen Worten in der Heiligen Schrift und in der Nachahmung Seiner barmherzigen Güte. Zu dieser Güte gehört auch, die notwendigen Dinge anzumahnen, wie zum Beispiel die Tatsache, dass es nur einen wahren Gott gibt, und das ist der Dreifaltige, der schon Abraham erschienen ist und ihm Isaak verheissen hat (Gen 18,2ff). Ist dies etwa nicht angenehmer, als den Moloch zu verkünden, der die Kinder frisst? Der wahre Gott hat statt dessen einen Engel gesandt, mit der Botschaft, dass Gott dem Abraham den Sohn wiedergibt (Gen 22,12). Nur Gehorsam hatte Er von Abraham verlangt, unbedingten Gehorsam. Schau also gerade jetzt darauf, in welchen Dingen Du Gott heute gehorchen kannst, und wenn es kein besonderes Gebot dazu gibt, gibt es immernoch die allgemeinen Kirchengebote von Fasten, Busse, Verzicht, Gebetszeiten, Festen, Sakramenten, Liedern und Bräuchen. Christus sagt: Du sollst den Herrn, Deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele, allen Kräften und allem Vermögen, und Ihm allein dienen (Lk 10,27). Gleiches sagte das Alte Testament (Dtn 6,5 in Verbindung mit 4,24). Ich weiss nicht, wo hier andere Götzen "Wege zu Gott" genannt werden und in welchem Glauben sie Platz haben. Im katholischen nicht.

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