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21. August: Fest "Maria vom goldenen Herzen" - in Erinnerung an die Erscheinungen von Beauraing/Belgien

Die Erscheinungen Unserer Lieben Frau von Beauraing

In Belgien, 120 km von Brüssel und 20 km von Dinant entfernt, liegt Beauraing, ein Städtchen mit etwa 2000 Einwohnern. Am Ende der Kirchstraße, ungefähr 15 Minuten vom Bahnhof entfernt, versperrt eine große steinerne Brücke, ein Viadukt der Eisenbahnstrecke Bertrix - Houyet, die Aussicht. Kurz vor dieser Brücke liegt rechts ein Garten, in dem sich das Pensionat der Schwestern von der christlichen Lehre befindet. Ein Eisengitter trennt Haus und Garten von der Straße.
In diesem Garten erschien die Muttergottes vom 29. Nov. 1932 bis 3. Januar 1933 dreiunddreißig mal 5 Kindern der beiden verschiedenen Familien Voisin und Degeimbre.

Die Seherkinder und ihre Visionen

Der Vater Voisin war zur Zeit der Erscheinungen Eisenbahnbeamter in Beauraing, seine Frau führte einen kleinen Gemischtwarenladen. Sie hatten 3 Kinder: 2 Mädchen, Fernande geb. im Jahre 1917, Gilberte 1919 und den Buben, Albert, geb. im Jahre 1921. Frau Degeimbre war Witwe und Eigentümerin einer kleinen Landwirtschaft. Sie hatte 3 Töchter: Johanna, sehr fromm, die aber trotz ihres sehnlichsten Wunsches nie eine Erscheinung hatte wie ihre 2 Schwestern Andrée (geb. 1918) und Gilberte (geb. 1923). Diese 5 Kinder - 3 aus der Familie Voisin, 2 von Frau Degeimbre - unterschieden sich in nichts von anderen gleichen Alters. Sie waren heiter und stets zu losen, unschuldigen Streichen aufgelegt. Immer und immer wieder erklärten sie - und zwar einstimmig - dass ihnen eine Dame, die allerseligste Jungfrau Maria, erscheine und zu ihnen spreche.

Am ersten Tage zeigte sich die Erscheinung ziemlich weit von den Kindern entfernt über dem Garten oder dem Geländer des Eisenbahndammes hin- und herschwebend. Am folgenden Tage sahen die Kinder deutlicher eine wunderschöne Dame, die in den Anlagen des parkähnlichen Gartens auf sie zu warten schien. Die danachfolgenden Erscheinungen fanden unter dem Hauptast der Rotdornhecke, nahe bei dem Eisengitter, das den Garten von der Straße trennt, statt. (Die Bezeichnung Weißdornhecke ist irrtümlich.)

Anfangs war die Dame bereits vor der Ankunft der Kinder anwesend, später zeigte sie sich ihnen während des Rosenkranzgebetes, das sie nunmehr allabendlich an dieser Stelle verrichteten. Sobald die Kinder die Erscheinung vor sich sahen, fielen sie wie von einer höheren Gewalt gezwungen auf ihre Knie. Ihr gemeinsames Gebet gestaltete sich in einer Tonlage und Ausdrucksweise, welche die anwesenden Zeugen zutiefst beeindruckte. Während in der ersten Zeit nur wenige Menschen zugegen waren, wuchs deren Zahl, sobald sich die Kunde von dem Geschehen verbreitete. An manchen Abenden waren bis zu 30000 z.T. aus den entferntesten Teilen des Landes herbeigeströmt.

Das Aussehen der Erscheinung

In glänzendem Lichte, die Stirne von goldenen Strahlen gekrönt, mütterlich und zugleich von königlicher Hoheit, zeigte sich die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria den Kindern. Sie war sehr jung und hatte einen äußerst ernsten Gesichtsausdruck. Sie schien 18 - 20 Jahre alt gewesen zu sein und zeigte manchmal auf ihren Zügen auch ein mildes Lächeln. Ein langes, weißes, faltenreiches Kleid ohne Gürtel zierte ihre schöne Gestalt, welche von oben nach unten in einen himmelblauer Strahl getaucht war. Die Hände waren stets gefaltet und die Augen gegen den Himmel gerichtet. Am rechten Arm Mariens hing ein Rosenkranz. Ihre Augen, welche die Kinder, während sie zu ihnen sprach, deutlich sahen, waren blau. Wenn die Erscheinung sich zum Fortgehen anschickte, breitete sie die Arme aus, als wolle sie die Kinder zum Abschied umarmen. Der Rosenkranz wurde dabei sozusagen unsichtbar, da er bis zum Ellenbogen zurückgeglitten war. Während der letzten Erscheinungen - vom 29. Dezember an - ließen die ausgebreiteten Arme auf der Brust ein mit leuchtenden Strahlen umranktes Herz sehen. Dieses Herz aus funkelndem Gold, ohne jeglichen Schatten oder Flecken, war nichts anderes als das Unbefleckte Herz der Mutter unseres Herrn. Aus diesem Grunde ist der große Festtag Unserer Lieben Frau von Beauraing der 22. August, an dem die ganze Kirche das Unbefleckte Herz Mariens feiert. Die Erscheiung war jeweils von solcher Schönheit, dass die Kinder nicht genügend Worte hatten, um diese Schönheit zu beschreiben. "Es war, wie wenn wir nicht mehr auf der Erde wären, sondern uns im Paradies befinden würden", erklärten sie.

Die Worte der Erscheinung

Nachdem sie lange geschwiegen hatte, begann die Dame mit den Kindern in jener Sprache zu reden, die sie verstehen konnen und legte ihnen ans Herz, "immer sehr brav zu sein".
Am 17. Dezember fragten die Kinder auf Veranlassung eines Priesters: "Wir fragen dich im Namen des Klerus, was man für dich tun soll?" Daraufhin gab sie die Antwort: "ich wünsche eine Kapelle". Und am 23. Dezember erklärte sie auf die Frage: "Warum kommst du hierher?" - "Damit man hier her kommt, um zu wallfahrten."
Am 21. Dezember sagte sie: "Ich bin die Unbefleckte Jungfrau". Am 29. Dezember, einem der schönsten Tage der Erscheinungen, zeigte sie zum ersten Male zwischen den geöffneten Armen auf der Brust das bereits erwähnte goldene Herz, umgeben von leuchtenden Strahlen.
Zu Fernande sagte sie: "Betet, betet viel". Am 1. Janaur 1933 wiederholte die Erscheinung die Aufforderung zum Gebete an Gilberte Voisin mit den Worten: "Betet, betet immer", am Abend des 2. Januar zu Fernande: "Morgen werde ich jedem von euch etwas ganz Besonderes sagen". Am nächsten Tage, Dienstag, dem 3. Januar, waren über 30000 Personen anwesend. Unter ihnen befanden sich außer zahlreichen Priestern mehr als hundert Ärzte, welche während und nach den Erscheinungen eingehende Untersuchungen vornahmen.
Den 3 jüngsten Kindern vertraute die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria ein Geheimnis an, dessen Inhalt nicht bekannt wurde. Zu Andrée Degeimbre sagte sie zudem: "Ich bin die Mutter Gottes, die Königin des Himmels, betet immer!", zu Gilberte Voisin: "Ich werde die Sünder bekehren".

Fernande Voisin hatte an diesem Abend, während die Erscheinung sich mit den anderen Kindern beschäftigt hatte und von ihnen Abschied nahm, nichts gesehen und gehört. Als die anderen die Erscheinung nicht mehr sahen und sich anschickten wegzugehen, blieb sie noch und betete weiter den Rosenkranz. Plötzlich erblickte sie in der Mitte des Rotdornbusches eine Feuerkugel, die sich mit besonders heftigem Knall teilte. Fernande fiel auf die Knie, und vor ihr stand plötzlich die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria, schöner und leuchtender denn je. Hingerissen von dieser Erscheinung grüßte sie Fernande mit den Worten: "Ave Maria", dann schwieg sie. Die Gottesmutter stellte nun folgende Frage an Fernande: "Liebst du meinen Sohn?" Das Kind antwortete: "Ja". Daraufhin folgte die weitere Frage: "Liebst du mich?" - "Ja". - "Dann opfere dich für mich." Danach verabschiedete sich die Erscheinung mit dem Wort, das sie immer gebrauchte, wenn sie endgültig Abschied nahm und das sie auch verwendete, als sie sich von den anderen Kindern an diesem Tag verabschiedet hatte: "Adieu". Die Kinder wußten nun, dass sie die Erscheinung nicht mehr sehen würden, worüber sie sehr betrübt waren und weinten.

Die Erscheinungen in Beauraing wurden vom Heiligen Stuhl am 2. Juli 1949 vollständig anerkannt.