Tina 13
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Hl. Johannes von Damaskus (um 675-749), Mönch, Theologe und Kirchenlehrer. Hl. Johannes von Damaskus Die Lade des Neuen Bundes tritt in den himmlischen Tempel ein (vgl. 1 Kön 8; Offb 11,19) Heute ruht …Mehr
Hl. Johannes von Damaskus (um 675-749), Mönch, Theologe und Kirchenlehrer.

Hl. Johannes von Damaskus

Die Lade des Neuen Bundes tritt in den himmlischen Tempel ein (vgl. 1 Kön 8; Offb 11,19)

Heute ruht die heilige und lebendige Bundeslade des lebendigen Gottes, deren Schoß ihren eigenen Schöpfer getragen hatte, im Tempel des Herrn, des Tempels, der nicht von Menschenhand gebaut wurde. David, ihr Vorfahre und der Verwandte Gottes, tanzt vor Freude (vgl. 2Sam 7,14); die Engel tanzen im Chor, die Erzengel klatschen und die Mächte der Himmel besingen ihre Herrlichkeit...

Diejenige, die für alle das wahre Leben hat hervorsprudeln lassen – wie könnte sie unter die Herrschaft des Todes fallen? Als Tochter des alten Adam unterwirft sie sich natürlich dem Urteilsspruch, der gegen ihn geschleudert wurde, denn ihr Sohn, der das Leben selber ist, hat sich ihm nicht entzogen; doch als Mutter des lebendigen Gottes ist es nur recht und billig, dass sie zu ihm empor getragen wird... Wie soll die, die in sich das Leben selbst, ohne Anfang und Ende, empfangen hat, nicht in Ewigkeit leben? Einst waren die ersten Eltern unserer sterblichen Rasse, betrunken vom Wein des Ungehorsams..., den Geist beschwert durch die Unmäßigkeit der Sünde, in den Schlaf des Todes gefallen; der Herr hatte sie aus dem Paradies Eden gejagt und hinausgewiesen. Jetzt aber, wie könnte das Paradies jene nicht aufnehmen, ihr nicht voller Freude die Tore öffnen, die keine Sünde begangen hat und die das Kind des Gehorsams dem Gott und Vater gegenüber zur Welt gebracht hat?... Denn Christus, der das Leben und die Wahrheit ist, hat gesagt: „dort wo ich bin, wird auch mein Diener sein“ (Joh 12,26), wie sollte mit noch größerer Berechtigung seine Mutter nicht bei ihm wohnen?...

Nun also sollen „die Himmel sich freuen“, alle Engel sie preisen. „Die Erde frohlocke“ (Ps 95,11), die Menschen sollen jubeln vor Freude. Die Lüfte sollen widerhallen von Freudengesängen; die Nacht soll ihre Finsternis und ihren Trauermantel abwerfen... Denn die lebendige Stadt des Herrn, des Gottes der Heerscharen, wurde erhöht. Vom Heiligtum des Sion her bringen Könige unschätzbare Geschenke dar (vgl. Ps 67,30b); die Apostel, die Christus als Fürsten über die Erde eingesetzt hat, begleiten die Mutter Gottes, die Immer-Jungfräuliche, ins himmlische Jerusalem, das frei ist und unsere Mutter (vgl. Gal 4,26).

2. Homilie am Fest der "dormitio", des Entschlafens der Gottesmutter, 2,3
Tina 13
Hl. Johannes von Damaskus (um 675-749), Mönch, Theologe und Kirchenlehrer
„Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“
„Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.“ Deshalb werden dich alle künftigen Generationen selig preisen, wie du es selbst gesagt hast (Lk 1,48). Die Töchter Jerusalems, d.h. die Kirche, haben dich erblickt und dein Heil verkündigt …Mehr
Hl. Johannes von Damaskus (um 675-749), Mönch, Theologe und Kirchenlehrer

„Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“

„Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.“ Deshalb werden dich alle künftigen Generationen selig preisen, wie du es selbst gesagt hast (Lk 1,48). Die Töchter Jerusalems, d.h. die Kirche, haben dich erblickt und dein Heil verkündigt [...] Du bist ja jener Königsthron, vor dem die Engel standen, um ihren Herrn und Schöpfer, der auf ihm thronte, zu schauen (Dan 7,9). Du bist zum neuen Eden geworden, das viel heiliger und göttlicher ist als das vergangene. Das erste wurde vom irdischen Adam bewohnt; in dir hat der Herr des Himmels Wohnung genommen (vgl. 1 Kor 15,47). Die Arche Noah zeugte von dir, sie, die den Samen der zweiten Schöpfung gerettet hat, denn du hast Christus empfangen, das Heil der Welt, der die Sünde bedeckt und die Wasserfluten befriedet hat.

Du bist in dem brennenden Dornbusch versinnbildlicht, in den von Gott beschriebenen Tafeln vorgezeichnet (Ex 31,18), in der Bundeslade angekündigt; du bist, was die goldene Lade, der Leuchter [...] und der Zweig Aarons, der erblüht war (Num 17,23), offensichtlich vorgezeichnet haben [...] Beinahe hätte ich Jakobs Himmelsleiter ausgelassen. So wie Jakob den Himmel mit der Erde durch die Enden der Leiter verbunden sah, und auf ihr die Engel auf und niedersteigen, und der wahrhaft Starke und Unbesiegbare mit ihm einen zeichenhaften Ringkampf austrug, so bist du zur Mittlerin und Leiter geworden, auf der Gott zu uns hinabgestiegen ist und die Schwachheit unserer Natur auf sich nahm, indem er sie umarmte und sich eng mit ihr verband.

Erste Predigt zu Mariä Entschlafung
Tina 13
Hl. Johannes von Damaskus (um 675-749), Mönch, Theologe und Kirchenlehrer
„Da weinte Jesus. Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte!“
Als wahrer Gott wußtest du um Lazarus’ Tod und sagtest ihn deinen Jüngern voraus [...] Vom Fleische umgrenzt, kommst du, der Unbegrenzte, nach Bethanien, Herr, wie ein Mensch beweinst du den Lazarus, und als Gott erweckst durch deinen Willen du den vier Tage …Mehr
Hl. Johannes von Damaskus (um 675-749), Mönch, Theologe und Kirchenlehrer

„Da weinte Jesus. Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte!“

Als wahrer Gott wußtest du um Lazarus’ Tod und sagtest ihn deinen Jüngern voraus [...] Vom Fleische umgrenzt, kommst du, der Unbegrenzte, nach Bethanien, Herr, wie ein Mensch beweinst du den Lazarus, und als Gott erweckst durch deinen Willen du den vier Tage Toten. Mach mich rein, Retter, denn zahlreich sind meine Missetaten. Ich flehe, führe mich heraus aus dem Abgrund der Übel. Denn zu Dir habe ich gerufen: Darum erhöre mich, Gott meines Heils.

Des Freundes wegen hast du geweint und der Marta, Erbarmer, Tränen gestillt. Und durch freiwilliges Leid hast du deinem Volk jegliche Träne vom Antlitz gewischt (vgl. Jes 25,8), Gott unsrer Väter, gepriesen bist Du (Esra 7,27). Als Meister des Lebens, Heiland, hast du den Toten wie einen Schlafenden gerufen und durchs Wort den Leib des Hades zersprengt und jenen erweckt, der da sang: Gott unsrer Väter, gepriesen bist Du [...] Auch mich, der umgarnt ist von den Schlingen der Sünden, richte empor, dass ich singe: Gott unsrer Väter, gepriesen bist Du [...]

In edlem Sinne bringt dir Maria, o Herr, als Dankesgabe für ihren Bruder die Narde und preist in Hymnen dich in alle Ewigkeit. Als ein Sterblicher rufst du an den Vater. Als Gott weckst du Lazarus auf. Drum, Christus, preisen in Hymnen wir dich in alle Ewigkeit [...] Aus dem Grabe erweckst du den Lazarus, den vier Tage Toten, o Christus, als wahrsten Zeugen deiner Auferstehung am dritten Tage zeigst du ihn allen. Du schreitest dahin und du weinst, mein Erlöser, öffnest den Mund und erweisest deine menschliche Art. Den Lazarus weckst du auf, tust kund deine göttliche Macht. Du hast auf unsagbare Weise, mein Gebieter und Heiland, in eigenmächtigem Willen, kraft jeder deiner beiden Naturen, meine Erlösung bewirkt.

Kanon des Nachtgottesdienstes vom Lazarus-Samstag, Oden 6−9 [Übers. aus: Orthodoxer Gottesdienst, Bd. 5, 2. Teil, Fluhegg, Gersau, 1999, S. 19 ff.]
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Tina 13
Hl. Johannes von Damaskus (um 675-749), Mönch, Theologe und Kirchenlehrer
Die Jungfrau Maria „wurde zum Urbild der Kirche in ihrer ewigen Vollendung [...] Dem pilgernden Volk ist sie ein untrügliches Zeichen der Hoffnung und eine Quelle des Trostes“ (aus der Festpräfation)
O Mutter Gottes, immerwährende Jungfrau, Dein heiliges Hinscheiden aus dieser Welt ist wirklich ein Hinübergang, ein Eintritt …Mehr
Hl. Johannes von Damaskus (um 675-749), Mönch, Theologe und Kirchenlehrer

Die Jungfrau Maria „wurde zum Urbild der Kirche in ihrer ewigen Vollendung [...] Dem pilgernden Volk ist sie ein untrügliches Zeichen der Hoffnung und eine Quelle des Trostes“ (aus der Festpräfation)

O Mutter Gottes, immerwährende Jungfrau, Dein heiliges Hinscheiden aus dieser Welt ist wirklich ein Hinübergang, ein Eintritt in die Wohnung Gottes. Indem Du aus dieser stofflichen Welt hinaustrittst, gehst Du ein in eine bessere Heimat (Hebr 11,16). Der Himmel empfing Deine Seele voller Freude: „Wer ist diese, die wie der Tag aufgeht, wie der Mond so schön, strahlend rein wie die Sonne?“ (vgl. Hld 6,10). [...] „Der König hat dich in seine Gemächer geführt“ (vg. Hld 1,4), und die Engel preisen jene, die die Mutter ihres eigenen Herrn ist, der Natur nach und in Wahrheit nach Gottes Plan [...]

Die Apostel haben Deinen makellosen Leib getragen, Du Bundeslade des wahrhaften Bundes, und haben ihn in sein heiliges Grab gelegt. Und von dort, wie durch einen anderen Jordan, bist Du in das wirklich Gelobte Land gelangt, in das „himmlische Jerusalem“, die Mutter aller Gläubigen (Gal 4,26), dessen Planer und Bauherr Gott selbst ist. Denn mit Sicherheit ist Deine Seele „nicht hinabgestiegen in das Reich der Toten, ja, Dein Fleisch hat die Verwesung nicht geschaut“ (vgl. Ps 16[15],10; vgl. Apg 2,31). Dein allerreinster Leib ohne Befleckung wurde nicht der Erde übergeben, sondern Du wurdest hinaufgetragen in die Wohnungen des Himmelreichs, Du, die Königin, die Herrscherin, die große Frau, die Gottesmutter, die wahrhaftige Gottesgebärerin [...]

Heute kommen wir zu Dir, unsere Königin, Mutter Gottes und Jungfrau. Wir wenden unsere Seelen jener Hoffnung zu, die Du für uns bist [...] Wir wollen Dich ehren durch „Psalmen, Hymnen und geistliche Lieder“ (vgl. Eph 5,19). Indem wir die Magd ehren, erneuern wir unsere Verbundenheit unserem gemeinsamen Herrn gegenüber [...] Wende Deine Augen uns zu, o Königin, Mutter unseres guten Herrschers. Geleite unsere Wege bis zum sturmgeschützen Hafen des treuen Verlangens nach Gott.

1. Homilie über die Entschlafung der Gottesmutter, 11-14
Tina 13
Hl. Johannes von Damaskus
Die Lade des Neuen Bundes tritt in den himmlischen Tempel ein (vgl. 1 Kön 8; Offb 11,19)
Heute ruht die heilige und lebendige Bundeslade des lebendigen Gottes, deren Schoß ihren eigenen Schöpfer getragen hatte, im Tempel des Herrn, des Tempels, der nicht von Menschenhand gebaut wurde. David, ihr Vorfahre und der Verwandte Gottes, tanzt vor Freude (vgl. 2Sam 7,14); die …Mehr
Hl. Johannes von Damaskus

Die Lade des Neuen Bundes tritt in den himmlischen Tempel ein (vgl. 1 Kön 8; Offb 11,19)

Heute ruht die heilige und lebendige Bundeslade des lebendigen Gottes, deren Schoß ihren eigenen Schöpfer getragen hatte, im Tempel des Herrn, des Tempels, der nicht von Menschenhand gebaut wurde. David, ihr Vorfahre und der Verwandte Gottes, tanzt vor Freude (vgl. 2Sam 7,14); die Engel tanzen im Chor, die Erzengel klatschen und die Mächte der Himmel besingen ihre Herrlichkeit...

Diejenige, die für alle das wahre Leben hat hervorsprudeln lassen – wie könnte sie unter die Herrschaft des Todes fallen? Als Tochter des alten Adam unterwirft sie sich natürlich dem Urteilsspruch, der gegen ihn geschleudert wurde, denn ihr Sohn, der das Leben selber ist, hat sich ihm nicht entzogen; doch als Mutter des lebendigen Gottes ist es nur recht und billig, dass sie zu ihm empor getragen wird... Wie soll die, die in sich das Leben selbst, ohne Anfang und Ende, empfangen hat, nicht in Ewigkeit leben? Einst waren die ersten Eltern unserer sterblichen Rasse, betrunken vom Wein des Ungehorsams..., den Geist beschwert durch die Unmäßigkeit der Sünde, in den Schlaf des Todes gefallen; der Herr hatte sie aus dem Paradies Eden gejagt und hinausgewiesen. Jetzt aber, wie könnte das Paradies jene nicht aufnehmen, ihr nicht voller Freude die Tore öffnen, die keine Sünde begangen hat und die das Kind des Gehorsams dem Gott und Vater gegenüber zur Welt gebracht hat?... Denn Christus, der das Leben und die Wahrheit ist, hat gesagt: „dort wo ich bin, wird auch mein Diener sein“ (Joh 12,26), wie sollte mit noch größerer Berechtigung seine Mutter nicht bei ihm wohnen?...

Nun also sollen „die Himmel sich freuen“, alle Engel sie preisen. „Die Erde frohlocke“ (Ps 95,11), die Menschen sollen jubeln vor Freude. Die Lüfte sollen widerhallen von Freudengesängen; die Nacht soll ihre Finsternis und ihren Trauermantel abwerfen... Denn die lebendige Stadt des Herrn, des Gottes der Heerscharen, wurde erhöht. Vom Heiligtum des Sion her bringen Könige unschätzbare Geschenke dar (vgl. Ps 67,30b); die Apostel, die Christus als Fürsten über die Erde eingesetzt hat, begleiten die Mutter Gottes, die Immer-Jungfräuliche, ins himmlische Jerusalem, das frei ist und unsere Mutter (vgl. Gal 4,26).

2. Homilie am Fest der "dormitio", des Entschlafens der Gottesmutter, 2,3
Tina 13
🙏