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hl. Johannes der Täufer - Matthias Grünewald, Isenheimer Altar (1506.1515) für das Antoniterkloster, Musée d'Unterlinden, Colmar
„Er muss wachsen, ich aber abnehmen“ – dieses Wort des Täufers Johannes nach dem Vierten Evangelium (Joh 3,30) steht auf Lateinisch im Hintergrund des Kreuzigungsbildes auf dem Isenheimer Altar, den Matthias Grünewald für ein Hospiz unheilbar Kranker geschaffen hat. Heute wird er in Colmar (Elsass) gezeigt.
Im Zentrum des Bildes steht der leidende Jesus Christus – das ohnmächtige Opfer der Gewalt, der aber gerade am Kreuz die Erlösung bringt. „Durch seine Wunden sind wir geheilt“ (Jes 53,5). Das ist den Kranken ein Trost und ein Grund der Hoffnung über den Tod hinaus.
Unter dem Kreuz des Isenheimer Altares stehen auf der einen Seite Maria, die Mutter Jesu, gehalten vom Lieblingsjünger, den die Tradition Johannes nennt, den Evangelisten.
Auf der anderen Seite, aber ungewöhnlich, steht der Täufer Johannes, obgleich der schon unter Herodes Antipas den Märtyrertod erlitten hatte. Aber die Symbolik trägt. Der überlange Zeigefinger weist ihn als den Zeugen Jesu aus, das Lamm im Hintergrund des Bildes bezeichnet sein Zeugnis: „Seht das Lamm Gottes, das hinwegträgt die Sünde der Welt“ (Joh 1,29).
Matthias Grünewald: Johannes de Doper

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Isenheimer Altar – Wikipedia
martin fischer
Als Isenheimer Altar wird der Wandelaltar aus dem Antoniterkloster in Isenheim (französisch Issenheim) im Oberelsass (Département Haut-Rhin) bezeichnet, der im Musée Unterlinden in Colmar in drei Schauseiten getrennt ausgestellt ist. Die Gemälde auf zwei feststehenden und vier drehbaren Altar-Flügeln sind das in den Jahren 1512 bis 1516 geschaffene Hauptwerk von Matthias Grünewald und zugleich eines der bedeutendsten Meisterwerke der deutschen Tafelmalerei. Die Skulpturen im Altarschrein werden dem um 1490 in Straßburg tätigen Bildschnitzer Niklaus von Hagenau zugeschrieben.