Tina 13
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» Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? «

Hl. Johannes Paul II. (1920-2005), Papst

» Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? «

Die Lebensgemeinschaft zwischen Josef und Jesus läßt uns noch einmal das Geheimnis der Menschwerdung eben unter dem Gesichtspunkt des Menschseins Christi als wirksames Werkzeug der Göttlichkeit zur Heiligung der Menschen betrachten: »Kraft seiner Göttlichkeit waren die menschlichen Handlungen Christi für uns heilbringend, indem sie, sei es wegen des Verdienstes oder aufgrund einer gewissen Wirksamkeit, in uns die Gnade verursachten« (Thomas von Aquin).

Unter diesen Handlungen geben die Evangelisten jenen den Vorrang, die das Ostergeheimnis betreffen, unterlassen es aber nicht, die Bedeutung der physischen Berührung mit Jesus […] hervorzuheben […] Das apostolische Zeugnis hat - wie man sieht - die Erzählung von der Geburt Jesu, von der Beschneidung, von der Darbringung im Tempel, von der Flucht nach Ägypten und vom verborgenen Leben in Nazaret nicht vernachlässigt, wegen des in solchen »Geschehnissen« enthaltenen »Geheimnisses« der Gnade, die alle Heilscharakter besitzen, weil sie an derselben Quelle der Liebe teilhaben: der Göttlichkeit Christi. Wenn sich diese Liebe durch sein Menschsein über alle Menschen ausbreitete, so waren davon wohl an erster Stelle diejenigen gesegnet, die der göttliche Wille in die engste, vertraulichste Nähe zu ihm gestellt hatte: Maria, seine Mutter, und Josef, der vermeintliche Vater.

Wie soll man, da die »väterliche« Liebe Josefs nicht ohne Einfluß auf die »kindliche« Liebe Jesu und umgekehrt die »kindliche« Liebe Jesu nicht ohne Einfluß auf die »väterliche« Liebe Josefs bleiben konnte, in die Tiefgründigkeit dieser einzigartigen Beziehung vordringen? Die für die Anregungen der göttlichen Liebe empfänglichsten Seelen sehen mit Recht in Josef ein leuchtendes Beispiel inneren Lebens.

Apostolisches Schreiben » Redemptoris custos «, 27 (© Liberia Editrice Vaticana)