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Hl. Pater Maximilian Maria Kolbe († 1941) - aus der Schrift "Jedem ist der Weg gewiesen" Durch Leiden zur Herrlichkeit Es gibt keinen Menschen unter der Sonne, der nicht das Glück suchte. Bei allem,…Mehr
Hl. Pater Maximilian Maria Kolbe († 1941) - aus der Schrift

"Jedem ist der Weg gewiesen"

Durch Leiden zur Herrlichkeit

Es gibt keinen Menschen unter der Sonne, der nicht das Glück suchte. Bei allem, was wir tun, haben wir das Glück in dieser oder jener Form als Ziel vor Augen und streben ihm von Natur aus zu. Das Glück aber, das nicht auf der Wahrheit gegründet ist, kann ebenso wenig von Dauer sein, wie die Unwahrheit von Dauer ist. Allein die Wahrheit ist das zuverlässige Fundament des Glücks, für den einzelnen Menschen wie für die gesamte Menschheit. Der Blick des Ungläubigen reicht nicht weiter als bis zum Sarge. Er kann der rein stofflichen Welt nicht entrinnen. Schaut euch diese Menschen an, die im tiefsten Materialismus befangen sind: Sie wagen es, der Menschheit das Glück zu verheißen. Alles, was die Welt geben kann, reicht doch für den Menschen nicht aus. Alle diese Güter haben doch ihre Grenzen. Sie enttäuschen und wecken das Verlangen nach einem größeren, dauerhaften Glück.

Die Immaculata sagte in der Stunde der Verkündigung: "Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast." (1) Wie Gott es will, so soll es geschehen. In diesen Worten ist die ganze Glückseligkeit, aber auch unsere Aufgabe hier auf Erden eingeschlossen. Gott hat uns erschaffen, dass wir seine Werkzeuge seien. Bitten wir die heilige Mutter, dass sie uns lehrt, wie die Seele einer Magd des Herrn beschaffen sein soll. Das muss unser ganzes Bestreben sein, Gott dem Herrn die höchste Ehre zu erweisen. Wir müssen darum bemüht sein, Jesus so zu lieben, wie ihn seine heilige Mutter geliebt hat. Sie steht Gott am nächsten. Wenn wir uns ihr nähern, nähern wir uns damit Gott selbst. Mitunter ist es wirklich schwierig im Leben, man meint, es gäbe keinen Ausweg mehr. Weil wir nicht alles wissen können, sehen wir den Zusammenhang nicht zwischen unserem eigentlichen Glück und den widrigen Umständen, die uns quälen. Was sollen wir also tun? Gott vertrauen. Durch solches Vertrauen – auch ohne letzte Einsicht in die Dinge – erweisen wir gleichzeitig Gott eine große Ehre, denn wir erkennen seine Weisheit, Güte und Macht an.

Vergessen wir nicht, immer wieder mit Jesus auf dem Ölberg zu sprechen: "Nicht mein, sondern dein Wille geschehe." Wenn Gott es für richtig und gut findet, dass es so sei wie auf dem Ölberg, dass unsere Bitte keinen Erfolg haben soll und wir den Kelch bis zu Neige trinken müssen, dann wollen wir nicht vergessen, dass Jesus nicht nur gelitten hat, sondern danach in Herrlichkeit auferstanden ist. So müssen auch wir durch Leiden zur Auferstehung kommen.

1 Lk 1,38.

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V Der Herr sei mit euch.
A Und mit deinem Geiste.
V Es segne euch der allmächtige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
A Amen.

(Text: Hl. Pater Maximilian Kolbe, Lesehore, 2. Lesung vom Gedenktag am 14.08.;)