Wrackteile der verunglückten Maschine. Die Delegation von Lech Kaczynski wollte trotz dichtem Nebels, dass der Pilot landet....Das Unglück wurde zum russischen Anschlag umgedichtet; nun steht fest: für diese Theorie wurden Beweise gefälscht und Aussagen der amerikanischen Untersuchungsexperten verdreht.
Beim Flugzeugabsturz von Smolensk am 10. April 2010, bei dem ein Flugzeug der polnischen Luftsteritkräfte vom Typ Tupolew Tu-154 bei dichtem Nebel beim Landeanflug auf den Militärflugplatz Smolensk-Nord in Russland abstürzte wurden alle 96 Insassen getötet.Zu den Passagieren gehörten Polens Staatspräsident Lech Kaczynski, zahlreiche Abgeordnete des Parlaments Regierungsmitglieder, ranghohe Offiziere, Kirchenvertreter, leitende Vertreter von Zentralbehörden sowie Vertreter von Verbänden der Opferangehörigen des Massakers von Katyn.
Zwischen 2016 und 2021 gab ein Unterausschuss zur Untersuchung der Flugzeugkatastrophe von Smoleńsk unter der Leitung von Antoni Macierewicz (Polens ehemaliger Verteidigungsminister) fast 8 Millionen PLN für einen Bericht aus, der vom Nationalen Institut für Luftfahrtforschung (NIAR) der Wichita State University erstellt wurde.
Der Unterausschuss berief sich in seinem Abschlussbericht auf die Ergebnisse des NIAR, um die Behauptung zu untermauern, dass am 10. April 2010 in der russischen Stadt Smoleńsk ein Attentat auf ein polnisches Flugzeug vom Typ Tupolev Tu-154 verübt wurde, bei dem Präsident Lech Kaczyński, seine Frau und 94 weitere Personen, darunter Abgeordnete, hochrangige Militärs und hochrangige Regierungsbeamte, ums Leben kamen.
Jüngste Enthüllungen des TVN24-Journalisten Piotr Świerczek zeigen jedoch, dass der NIAR-Bericht die These von Herrn Macierewicz nicht im Geringsten bestätigt. In seinem am Montagabend ausgestrahlten Videobericht enthüllte Świerczek, der sich seit Jahren mit der Flugzeugkatastrophe von Smoleńsk befasst, wie das Unterkomitee von Antoni Macierewicz absichtlich Experimente und Testergebnisse fälschte und ungünstige Informationen verschwieg, um die Attentatsthese zu beweisen.
Am 10. April 2022, dem 12. Jahrestag der Flugzeugkatastrophe von Smoleńsk, gab Antoni Macierewicz die Ergebnisse seines Unterausschusses bekannt. Fazit: Es gab ein Attentat. An Bord des Präsidentenflugzeugs sollen zwei Bomben explodiert sein - eine an der Tragfläche, die andere in der Passagierkabine. Laut Macierewicz' Unterausschuss wurden die Sprengsätze höchstwahrscheinlich bei der Überholung des Flugzeugs im russischen Samara angebracht.
Für das Regierungslager war dies ein großer Sieg. Seitdem erklären Politiker der Partei Recht und Gerechtigkeit unter der Führung von Jarosław Kaczyński, dass die Attentats-Theorie offiziell bestätigt worden sei und dass Smoleńsk "der Ort eines schrecklichen Verbrechens" sei, das von Wladimir Putins Russland begangen worden sei.
Die Recherchen von NIAR spielten eine Schlüsselrolle in Macierewiczs Präsentation anlässlich der Veröffentlichung des Berichts des Unterausschusses. Sowohl in dem Bericht als auch in einem ergänzenden Video wird NIAR wiederholt als wissenschaftliche Autorität zitiert, die die Attentatsthese bestätigt.
Die Ergebnisse von NIAR waren jedoch ganz anders als die von Herrn Macierewicz präsentierten. TVN 24 zeigte, dass der Unterausschuss unbequeme Teile der Forschung ausließ und andere verfälschte. Das prominenteste Beispiel ist die Tatsache, dass das Flugzeug im Sinkflug mit überhöhter Geschwindigkeit in sehr dichtem Nebel abstürzte, nachdem es mit dem linken Flügel eine Birke getroffen hatte.
Macierewicz und seine Leute behaupten, dass die Kollision mit dem Baum und der Verlust mehrerer Teile des linken Flügels überhaupt nicht stattgefunden haben, sondern dass das Flugzeug den Baum überflogen hat und infolge einer Explosion abgestürzt ist.
Der 77-minütige Videobericht von Piotr Świerczek enthüllt eine ganze Liste von Lügen. Behauptungen über Explosionsspuren am Flügel, im Passagierraum gefundenen Sprengstoff und das angebliche Geräusch einer Explosion, das auf der Blackbox aufgezeichnet wurde, beruhen alle auf falschen Beweisen.
In dem Video kommen Experten zu Wort, die aus der Untersuchung des Unterausschusses ausgestiegen sind, weil sie sich weigerten, die falschen Informationen zu unterschreiben. - Unbequeme Beweise werden [im Bericht des Unterausschusses] entweder ignoriert oder widersprüchlich interpretiert. Wir konnten unsere Namen nicht neben so etwas setzen - sagt einer der Experten, Marek Dąbrowski, in dem Video. - Ich wollte klarstellen, dass ich kein Explosionsgeräusch festgestellt habe. Es gab eine selektive Verwendung der vorläufigen Ergebnisse meiner Forschung und die Formulierung von nicht autorisierten Schlussfolgerungen - betont Mirosław Tarasiński, der laut dem Bericht des Unterausschusses bestätigte, dass er eine auf der Blackbox aufgezeichnete Explosion identifizieren konnte.
Die Ergebnisse von Piotr Świerczek zeigen, dass das von Macierewicz geleitete Team sogar die Ergebnisse seiner eigenen Experimente manipuliert hat, um zu beweisen, dass eine Bombe im Flügel des Flugzeugs platziert war. Das in dem Bericht verwendete Foto wurde so beschnitten, dass nicht zu erkennen ist, dass die Beschädigung des durch die Explosion abgerissenen Flügels eine andere ist als die des Flügels, der vom Präsidentenflugzeug abgerissen wurde.
Es wurde kein Ausweichflughafen gewählt, obwohl die Fluglotsen deutlich darauf hingewiesen hatten, dass eine Landung des Flugzeugs bei diesen schlechten Wetterbedingungen sehr riskant wäre. Den Fluglotsen unterliefen einige Fehler, und die recht veraltete Ausrüstung des ehemaligen Militärflughafens konnte die genaue Position des sinkenden Flugzeugs nicht übermitteln.
Nach ihrer Machtübernahme im Jahr 2015 mobilisierte die Partei Recht und Gerechtigkeit den gesamten Staatsapparat - einschließlich der Einrichtung eines Sonderteams in der Staatsanwaltschaft -, um die Bombentheorie zu beweisen. Sie führte sogar zur Zwangsexhumierung aller nicht kremierten Opfer des Absturzes. Die Untersuchung der Leichen ergab, dass die Verletzungen typisch für ein Flugzeugunglück waren.
Das hinderte Jarosław Kaczyński nicht daran, die Smoleńsk-Katastrophe als "unerhörtes Verbrechen" zu bezeichnen. Obwohl sie Russland eines politischen Attentats beschuldigte, unternahm die rechtsgerichtete Regierung nichts, um es vor Gericht zu bringen, obwohl sie ankündigte, den Fall vor den Internationalen Gerichtshof zu bringen.
"Wenn der Premierminister und der Verteidigungsminister nicht auf die von TVN 24 aufgedeckten Beweise für Macierewiczs Betrug und Manipulation reagieren, werden sie für diese Verbrechen mitverantwortlich sein. Alle Materialien, die der Unterausschuss verheimlicht hat (einschließlich der Analysen von US-Experten), sollten in ihrer Gesamtheit veröffentlicht werden", schrieb Tomasz Siemoniak, ehemaliger Leiter des polnischen Verteidigungsministeriums und jetzt Abgeordneter der Bürgerkoalition, auf Twitter.
Lie: Smoleńsk assassination theory. Polish ex-defence minister falsified evidence for Russian attack theory. Gazeta Wyborcza: A groundbreaking report by TVN24 reveals that the special committee headed by Poland's former defence minister Antoni Macierewicz falsified evidence from American aviation experts to prove that the Smoleńsk air disaster was a Russian political assassination. The Big Lie: …Mehr
Lie: Smoleńsk assassination theory. Polish ex-defence minister falsified evidence for Russian attack theory.
