Eugenia-Sarto

Hymnus am Montag nach dem Palmsonntag

Brevier.

Dies sind die Schwestern vom Kostbaren Blut in Schellenberg, Liechtenstein. Sie beten das Brevier auf Latein und leben im Alten Ritus.

Kürzlich schenkte mir ein Priester Das "Deutsche Brevier" Jahrgang 1936.
In diesem Werk findet man wunderbare Hymnen, die heute nicht mehr alle gebetet werden.

Hymnus in der Passionszeit
zur Laudes

Als er hier auf dieser Erde
Dreissig Jahr gewandelt war,
Sieh, da gibt er als Erlöser
Willig sich dem Tode dar,
Und das Gotteslamm als Opfer
Wird erhöht am Kreuzaltar.

Er erschlafft vom Gallentranke;
Durch den zarten Leib mit Wut
Bohrt man Dornen, Nägel, Lanze,
Wasser fliesst heraus und Blut;
Erde, Meere, Sterne, Welten
Waschen sich in dieser Flut.

Kreuz des Glaubens, Baum der Treue,
Einzig du an Ehren reich,
Denn an Zweigen, Blüten, Früchten
Ist im Forst kein Baum dir gleich.

Süsses Holz, o süsse Nägel!
Süsse Last, beschweret euch.

Neige, hoher Baum, die Aeste,
Deine Glieder beug erschlafft;
Deine Härte soll verschwinden,
Die der Ursprung dir verschafft;
Deines hohen Königs Glieder
Spanne aus auf zartem Schaft.

Du allein warst ausersehen
Zu des Lammes Schlachtaltar,
Zu der Arche, die entrissen
Uns des Untergangs Gefahr,
Zu dem Pfosten, der bezeichnet
Mit dem Blut des Lammes war.

Ewig sei Dir Ruhm und Ehre,
Heiligste Dreifaltigkeit!
Gleich dem Vater, gleich dem Sohne,
Gleich dem Heiligen Geist geweiht.
Einen in den drei Personen
Lobe alle Welt und Zeit! Amen.


(aus dem Deutschen Brevier)
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DrMartinBachmaier

Die gesamte gereimte Übertragung (Von dem lorbeerreichen Streite) steht z. B. in der 1963 erschienenen lateinisch-deutschen Ausgabe des Römischen Messbuches von 1962. Da ist aber meines Wissens der Autor dieser deutschen Übertragung nicht angegeben.
Ich vermute mal, dass er in Ihrem Deutschen Brevier 1936 auch nicht steht. Wenn ja, würde mich das interessieren. Ich vermute Heinrich Bone.
Ich werde dieses Gedicht auch in Wikipedia eintragen, tat dies anfangs nicht wegen möglicher Urheberrechtsverletzungen. Gemäß der 70-Jahresregel sind aber bei einer Entstehung von 1936 oder früher keine mehr drauf.

DrMartinBachmaier

Das sind Strophe 6 bis 10 aus dem Pange lingua des Venantius Fortunatus mit einer später gedichteten Doxologie-Strophe als abschließende sechste Strophe.
Gemäß dem Breviarium Romanum werden diese sechs Strophen an Kreuzfesten und während der Karwoche zu den Laudes gebetet oder gesungen. Strophe 1 bis 5 plus die Doxologie-Strophe werden zur Matudin gebetet oder gesungen.