Hl. Josef. 1. Mai: Hl. Josef, der Arbeiter Abbildung: Der Ziehvater Jesu in seiner Werkstatt, einem Teil des Freskos "Traum des heiligen Josef" von Modesto Faustini (19. Jhdt.) in der "Basilika vom …Mehr
Hl. Josef.
1. Mai: Hl. Josef, der Arbeiter
Abbildung: Der Ziehvater Jesu in seiner Werkstatt, einem Teil des Freskos "Traum des heiligen Josef" von Modesto Faustini (19. Jhdt.) in der "Basilika vom Heiligen Haus" in Loreto in Mittelitalien.
Neben dem Josefstag am 19. März wird seit dem Jahre 1955 auch der 1. Mai als "Josef der Arbeiter" gefeiert. Papst Pius XII. hat den seit 1889 als "Kampftag der Arbeiter" begangenen Tag als Zeichen der Aussöhnung mit der Arbeiterschaft eingeführt. Damit soll gerade dieser Heilige geehrt, aber auch die Würde der menschlichen Arbeit bewusst gemacht werden.
Wie wir wissen, ist der hl. Josef seit dem Jahre 1870 der Patron der gesamten Kirche, zugleich jener von Mexiko, den Philippinen, Kanada, Peru, Böhmen, der Steiermark, von Kärnten und Tirol, dem Bistum Osnabrück und dem Erzbistum Köln. Außerdem ist er der Patron der Ehepaare und Familien, der Kinder und Jugendlichen, der Erzieher, Zimmerleute, Holzfäller, Tischler, Handwerker, Arbeiter und Ingenieure und gilt als Schutzheiliger aller Wohnungssuchenden, steht uns in Versuchungen und verzweifelten Lagen bei und sorgt - so man ihn anruft - für einen friedlichen Tod.
Über das Innenleben des hl.Josef verrät uns die Bibel nicht gerade viel. Für den Theologen Professor Ansgar Wucherpfennig, einen der Zuständigen für die Exegese des Neuen Testaments, ist die Gerechtigkeit jedoch einer der zentralen Charakterzüge dieses Heiligen. So spricht er vom gerechten Josef, der nicht auf seinem Recht beharrt und mit Maria als Ehefrau zusammenzulebt, obwohl er nicht der leibliche Vater ihres Kindes ist, des Gottessohnes, den sie vom Heiligen Geist empfing. Ja, er zieht diesen als seinen Sohn auf und schenkt ihm die Liebe eines wahren Vaters. Wegen dieser seiner Nähe zu Jesus nehme der hl. Josef auch eine herausragende Stellung unter den Heiligen ein, so Professor Ansgar Wucherpfennig.
Den inneren Konflikt, den die Schwangerschaft Mariens bei Josef auslöst, deutet das Matthäusevangelium an. Es berichtet, dass Josef an Mariens Treue zweifelte und sich von ihr habe trennen wollen. Doch dann erklärte ihm ein Engel in einem Traum, dass Maria vom Heiligen Geist guter Hoffnung sei. So blieb Josef bei ihr und floh nach der Geburt Jesu mit der Familie nach Ägypten, um dem Kindermord des Herodes zu entgehen. Die Überwindung des inneren Konflikts und die Annahme Jesu als Sohn zeuge von einem großen und weiten Herzen, ist Professor Ansgar Wucherpfennig überzeugt.
Was Josefs Tod anlangt, so ist er an keiner Stelle der Bibel explizit erwähnt. In jenem Jahr, in dem Jesus seinen zwölften Geburtstag feiert, pilgert Josef mit seiner Familie zum Paschafest nach Jerusalem. Danach allerdings verschwindet die Figur des hl. Josef. Die Forschung vermutet, dass sein Todeszeitpunkt zwischen der gemeinsamen Wallfahrt und dem öffentlichen Auftreten Jesu liegen muss.
Was bleibt von der Figur des hl. Josef von Nazareth in der Gegenwart? Der Josefstag ist seit 1621 ein Fest im römischen Kalender, und Papst Benedikt XIII. war es, der den Namen des hl. Josef in die Allerheiligenlitanei einfügte, wobei Papst Pius IX. diesen Heiligen im Jahre 1870 zum Patron der katholischen Kirche ernannte.
Auch eine Reihe von Bauernregeln erinnern an den heiligen Josef. Angefangen von "Josef klar, ein Honigjahr" über "Ist es klar am Josefstag, spart er uns viel Not und Plag" bis hin zu "Ein schöner Josefstag bringt ein gutes Jahr" blicken alle Sprüche optimistisch in die Zukunft, sofern nur das Wetter am Josefstag klar und schön ist. So ist der hl. Josef auch für Professor Ansgar Wucherpfennig eine "echte Frühlingsfigur", wie er es ausdrückt. Er trage nämlich den Moment des Aufbruchs und des Anfangs in sich.
Darüber hinaus verweist der Theologe Ansgar Wucherpfennig auf eine weitere, womöglich weniger naheliegende Bedeutung des hl. Josef für die Gesellschaft und die Kirche in der Gegenwart. Dieser biete eine Identifikationsfigur für das männliche Geschlecht und sei dafür ein "großartiges Vorbild".
Für den Wissenschaftler Professor Ansgar Wucherpfennig, der über den hl. Josef über Jahre forschte, hat sich die Beziehung zu dem Heiligen durch seine Arbeit verändert. So habe sich über den zunächst intellektuellen Zugang die Figur mehr und mehr verlebendigt und sei schließlich zu einem Ansprechpartner im Gebet gewachsen. "Damit habe ich tatsächlich nicht gerechnet", schildert Professor Ansgar Wucherpfennig seine ganz persönliche Erfahrung.
So beten wir gerade an diesem Gedenktag:
Ruhmreicher hl.Josef, du bist auch das Vorbild aller Arbeiter. Erbitte uns die Gnade, dass wir gewissenhaft unsere Arbeit verrichten und die Erfüllung unserer Pflicht höher stellen als unsere persönlichen Neigungen. Lass uns dankbar und freudig die uns von Gott verliehenen Talente verwerten und entfalten. Gib, dass wir auch daran denken, einst Rechenschaft geben zu müssen über unsere vertane Zeit und die Unterlassung des Guten. So sei alles getan für Jesus durch Maria nach deinem Vorbild, o hl. Josef! Dies soll unser Wahlspruch sein im Leben und im Sterben.
Papst Pius X.
1. Mai: Hl. Josef, der Arbeiter
Abbildung: Der Ziehvater Jesu in seiner Werkstatt, einem Teil des Freskos "Traum des heiligen Josef" von Modesto Faustini (19. Jhdt.) in der "Basilika vom Heiligen Haus" in Loreto in Mittelitalien.
Neben dem Josefstag am 19. März wird seit dem Jahre 1955 auch der 1. Mai als "Josef der Arbeiter" gefeiert. Papst Pius XII. hat den seit 1889 als "Kampftag der Arbeiter" begangenen Tag als Zeichen der Aussöhnung mit der Arbeiterschaft eingeführt. Damit soll gerade dieser Heilige geehrt, aber auch die Würde der menschlichen Arbeit bewusst gemacht werden.
Wie wir wissen, ist der hl. Josef seit dem Jahre 1870 der Patron der gesamten Kirche, zugleich jener von Mexiko, den Philippinen, Kanada, Peru, Böhmen, der Steiermark, von Kärnten und Tirol, dem Bistum Osnabrück und dem Erzbistum Köln. Außerdem ist er der Patron der Ehepaare und Familien, der Kinder und Jugendlichen, der Erzieher, Zimmerleute, Holzfäller, Tischler, Handwerker, Arbeiter und Ingenieure und gilt als Schutzheiliger aller Wohnungssuchenden, steht uns in Versuchungen und verzweifelten Lagen bei und sorgt - so man ihn anruft - für einen friedlichen Tod.
Über das Innenleben des hl.Josef verrät uns die Bibel nicht gerade viel. Für den Theologen Professor Ansgar Wucherpfennig, einen der Zuständigen für die Exegese des Neuen Testaments, ist die Gerechtigkeit jedoch einer der zentralen Charakterzüge dieses Heiligen. So spricht er vom gerechten Josef, der nicht auf seinem Recht beharrt und mit Maria als Ehefrau zusammenzulebt, obwohl er nicht der leibliche Vater ihres Kindes ist, des Gottessohnes, den sie vom Heiligen Geist empfing. Ja, er zieht diesen als seinen Sohn auf und schenkt ihm die Liebe eines wahren Vaters. Wegen dieser seiner Nähe zu Jesus nehme der hl. Josef auch eine herausragende Stellung unter den Heiligen ein, so Professor Ansgar Wucherpfennig.
Den inneren Konflikt, den die Schwangerschaft Mariens bei Josef auslöst, deutet das Matthäusevangelium an. Es berichtet, dass Josef an Mariens Treue zweifelte und sich von ihr habe trennen wollen. Doch dann erklärte ihm ein Engel in einem Traum, dass Maria vom Heiligen Geist guter Hoffnung sei. So blieb Josef bei ihr und floh nach der Geburt Jesu mit der Familie nach Ägypten, um dem Kindermord des Herodes zu entgehen. Die Überwindung des inneren Konflikts und die Annahme Jesu als Sohn zeuge von einem großen und weiten Herzen, ist Professor Ansgar Wucherpfennig überzeugt.
Was Josefs Tod anlangt, so ist er an keiner Stelle der Bibel explizit erwähnt. In jenem Jahr, in dem Jesus seinen zwölften Geburtstag feiert, pilgert Josef mit seiner Familie zum Paschafest nach Jerusalem. Danach allerdings verschwindet die Figur des hl. Josef. Die Forschung vermutet, dass sein Todeszeitpunkt zwischen der gemeinsamen Wallfahrt und dem öffentlichen Auftreten Jesu liegen muss.
Was bleibt von der Figur des hl. Josef von Nazareth in der Gegenwart? Der Josefstag ist seit 1621 ein Fest im römischen Kalender, und Papst Benedikt XIII. war es, der den Namen des hl. Josef in die Allerheiligenlitanei einfügte, wobei Papst Pius IX. diesen Heiligen im Jahre 1870 zum Patron der katholischen Kirche ernannte.
Auch eine Reihe von Bauernregeln erinnern an den heiligen Josef. Angefangen von "Josef klar, ein Honigjahr" über "Ist es klar am Josefstag, spart er uns viel Not und Plag" bis hin zu "Ein schöner Josefstag bringt ein gutes Jahr" blicken alle Sprüche optimistisch in die Zukunft, sofern nur das Wetter am Josefstag klar und schön ist. So ist der hl. Josef auch für Professor Ansgar Wucherpfennig eine "echte Frühlingsfigur", wie er es ausdrückt. Er trage nämlich den Moment des Aufbruchs und des Anfangs in sich.
Darüber hinaus verweist der Theologe Ansgar Wucherpfennig auf eine weitere, womöglich weniger naheliegende Bedeutung des hl. Josef für die Gesellschaft und die Kirche in der Gegenwart. Dieser biete eine Identifikationsfigur für das männliche Geschlecht und sei dafür ein "großartiges Vorbild".
Für den Wissenschaftler Professor Ansgar Wucherpfennig, der über den hl. Josef über Jahre forschte, hat sich die Beziehung zu dem Heiligen durch seine Arbeit verändert. So habe sich über den zunächst intellektuellen Zugang die Figur mehr und mehr verlebendigt und sei schließlich zu einem Ansprechpartner im Gebet gewachsen. "Damit habe ich tatsächlich nicht gerechnet", schildert Professor Ansgar Wucherpfennig seine ganz persönliche Erfahrung.
So beten wir gerade an diesem Gedenktag:
Ruhmreicher hl.Josef, du bist auch das Vorbild aller Arbeiter. Erbitte uns die Gnade, dass wir gewissenhaft unsere Arbeit verrichten und die Erfüllung unserer Pflicht höher stellen als unsere persönlichen Neigungen. Lass uns dankbar und freudig die uns von Gott verliehenen Talente verwerten und entfalten. Gib, dass wir auch daran denken, einst Rechenschaft geben zu müssen über unsere vertane Zeit und die Unterlassung des Guten. So sei alles getan für Jesus durch Maria nach deinem Vorbild, o hl. Josef! Dies soll unser Wahlspruch sein im Leben und im Sterben.
Papst Pius X.
Ruhmreicher hl.Josef, du bist auch das Vorbild aller Arbeiter. Erbitte uns die Gnade, dass wir gewissenhaft unsere Arbeit verrichten und die Erfüllung unserer Pflicht höher stellen als unsere persönlichen Neigungen. Lass uns dankbar und freudig die uns von Gott verliehenen Talente verwerten und entfalten. Gib, dass wir auch daran denken, einst Rechenschaft geben zu müssen über unsere vertane Zeit …Mehr
Ruhmreicher hl.Josef, du bist auch das Vorbild aller Arbeiter. Erbitte uns die Gnade, dass wir gewissenhaft unsere Arbeit verrichten und die Erfüllung unserer Pflicht höher stellen als unsere persönlichen Neigungen. Lass uns dankbar und freudig die uns von Gott verliehenen Talente verwerten und entfalten. Gib, dass wir auch daran denken, einst Rechenschaft geben zu müssen über unsere vertane Zeit und die Unterlassung des Guten. So sei alles getan für Jesus durch Maria nach deinem Vorbild, o hl. Josef! Dies soll unser Wahlspruch sein im Leben und im Sterben.
(Papst Pius X.)
(Papst Pius X.)
