Pfarrer Milch war ein begnadeter Redner und Prediger. Er urteilte aus klaren Prinzipien und besaß eine besondere geistige Tiefe. Er konnte sich auf die Gegner der katholischen Kirche einlassen und versuchte, den Grund ihrer Gegnerschaft aufzuspüren.
Er hielt sich stets an die Mahnung der hl. Paulus: "Prüfet alles, das Gute behaltet." Klischees und Vorverurteilungen, die in glaubenstreuen Kreisen leider keine Seltenheit sind, waren nicht seine Sache. Dieser Priester, so sagte einmal eine Konvertitin, hat ein großes Herz.
In der Bekämpfung des in den Innenraum der Kirche eingebrochenen Modernismus legte er einen Schwerpunkt in seiner Argumentation auf eine philosophische Problematik, die die anderen meistens gar nicht erkennen oder in ihrer Tragweite nicht begreifen: Er sah in der Zerstörung der Einheit des Glaubens, durch seine Auflösung in Teile, den wesentlichen Grund dafür, dass das Werk der Selbstzerstörung der Kirche, von der Paul VI., sprach, auf dem Konzil durch dessen Elemente-Ekklesiologie in Gang gesetzt wurde.
Ein umfangreiches zweibändiges Werk hat seinem priesterlichen Wirken ein Denkmal gesetzt (vgl.www.zweites-vatikanum.de).
Wenn einst die von ihm beschworene Wende in der Kirche eintritt und zwar dadurch, dass Rom auf den Boden seiner Tradition zurückkehrt, dann wird man erkennen, dass Pfarrer Milch für die Widerstandsbewegung gegen die Glaubenszerstörun Deutschland eine ganz zentrale Rolle spielte.