Kardinal Schönborn würdigt Otto von Habsburg als Friedensstifter

(gloria.tv/ PEW). In seiner Predigt beim Requiem für Otto von Habsburg würdigte Kardinal Christoph Schönborn den Verstorbenen als Friedensstifter und als Vorbild für die rechte Haltung, ein Leben voller Umbrüche und unerwarteter Situationen zu meistern. Jeder Mensch, so Schönborn, sei von Gott gewollt, einzigartig und habe seine eigene unverwechselbare Berufung. Otto von Habsburg habe sowohl die Gabe besessen, „sich wach und ohne Scheu auf völlig neue Situationen einzulassen“. Gleichzeitig habe er den Mut und die Entschiedenheit gezeigt, „an dem festzuhalten, was er als Erbe und Auftrag aus seiner Herkunft ansah“.

In seinem Auftrag, seiner Berufung, „das gedeihliche Zusammenleben der Völker und Kulturen, der Sprachen und Religionen zu fördern“, sei Otto von Habsburg ein Friedensstifter gewesen, „im Geist des Evangeliums, das die Friedensstifter preist“. In der „in vieler Hinsicht segensreichen“ Regierungszeit Franz Josephs habe es wohl keinen schwereren, folgenreichen Fehler gegeben, als den Krieg zu erklären, der zum I. Weltkrieg wurde und dessen „bittere, giftige Früchte“ auch „die beiden schlimmsten, massenmordenden Ideologien“ der Menschheit gewesen seien. „Dürfen wir das Lebenswerk dieses großen Verstorbenen nicht auch als einen unermüdlichen Versuch verstehen, das Unglück, das der I. Weltkrieg über Europa, über die Menschheit gebracht hat, wieder gutzumachen?“, sagte der Wiener Erzbischof.

Otto von Habsburg habe, so Schönborn, „mit aller Leidenschaft seines Herzens, seiner großen Intelligenz und seines Mutes dem Friedensprojekt Europa gedient“. Der Kardinal erinnerte an den Mitteleuropäischen Katholikentag 2004 mit über 100.000 Pilgern aus acht Ländern. Otto von Habsburg und seine Frau Regina waren dabei – bei eiskaltem, regnerischem Wetter. Als er, Schönborn, Otto von Habsburg fragte, ob er nicht schrecklich gefroren habe, hatte dieser geantwortet – „mit einem unvergesslichen Freudestrahlen“: „Nein, dafür haben wir doch gelebt!“

Habsburg habe das Erbe seiner Familie als Auftrag und Berufung verstanden, aber „nicht der Vergangenheit nachgetrauert“. Er habe sich aber „auch nicht von jenen einschüchtern lassen, die die Vergangenheit kleinreden möchten und nur deren Schattenseiten sehen wollen.“ Otto von Habsburg habe das Gottesgnadentum auch nicht als ein Anrecht auf eine Herrschaftsposition verstanden, sondern „zuerst als Verantwortung“: „als Auftrag, die anvertrauten Aufgaben, in die wir hineingestellt sind, in Verantwortung vor Gott wahrzunehmen“. So habe Habsburg „vorgelebt, wie wir unverkrampft aus dem Gestern für das Morgen schöpfen können“. In Sachen Umgang mit der Geschichte dürfe Österreich, so Schönborn, noch von Otto von Habsburg lernen – „und Lernen war noch nie eine Schande“.

Schönborn würdigte an Habsburg auch die „große Gabe der Demut“. Zahllosen Menschen sei an ihm aufgefallen, dass er keinerlei Standesdünkel gehabt habe. „Wie gut“, so Schönborn, „täte es uns allen, auch ohne aus dem kaiserlichen Haus zu stammen, uns der königlichen Würde jedes Christen, jedes Menschen bewusst zu sein, von der die jüdisch-christliche Tradition so mächtig Zeugnis gibt.“ Diese in seinem Glauben wurzelnde Überzeugung habe es Otto von Habsburg ermöglicht, „Menschen unterschiedlichster Herkunft auf Augenhöhe zu begegnen“.
Defensor Fidei
Naja...gab auch unter den Habsburgern Freimaurer...LEIDER!
Joseph II. z.B. war ein echter KirchenfeindMehr
Naja...gab auch unter den Habsburgern Freimaurer...LEIDER!

Joseph II. z.B. war ein echter Kirchenfeind
PiusV
Die deutschen Kaiser, die Könige von Preußen gewesen sind, hatten einen latenten Hang zur Freimaurerei (mit Ausnahme Wilhelm II.)
Aber doch nicht die Habsburger ;-).Mehr
Die deutschen Kaiser, die Könige von Preußen gewesen sind, hatten einen latenten Hang zur Freimaurerei (mit Ausnahme Wilhelm II.)

Aber doch nicht die Habsburger ;-).
marek
War Habsburg nicht ein Freimaurer, feind der KK und Paneuropea?
Raphael
Letztes Geleit für letzten Kaiser
Rund 1000 Teilnehmer beim Großereignis in der Wiener Innenstadt.
Der Wiener Stephansdom wurde weiträumig abgesperrt.
Unter Teilnahme hochrangiger aus- und inländischer Trauergäste hat am Samstagnachmittag um 15 Uhr im Wiener Stephansdom das Requiem für Otto von Habsburg, Sohn des letzten österreichischen Kaisers und ungarischen Königs, stattgefunden. Den …
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Letztes Geleit für letzten Kaiser

Rund 1000 Teilnehmer beim Großereignis in der Wiener Innenstadt.
Der Wiener Stephansdom wurde weiträumig abgesperrt.
Unter Teilnahme hochrangiger aus- und inländischer Trauergäste hat am Samstagnachmittag um 15 Uhr im Wiener Stephansdom das Requiem für Otto von Habsburg, Sohn des letzten österreichischen Kaisers und ungarischen Königs, stattgefunden. Den Trauergottesdienst zelebrierte
der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn als Vertreter von Papst Benedikt XVI., unter den Konzelebranten waren Bischöfe aus einstigen Kronländern der Monarchie.
Die Erste Lesung in der Trauermesse wurde vom ältesten Sohn Otto Habsburgs, Karl Habsburg, verlesen, die Zweite Lesung von dessen ältestem Sohn Ferdinand Zwonimir. Die Fürbitten wurden von den sieben Kindern des Verstorbenen gelesen, den Söhnen Karl und Georg sowie den Töchtern Andrea, Monika, Michaela, Gabriela und Walburga. Die Predigt hielt Kardinal Schönborn.
Konzelebranten Schönborns waren die Erzbischöfe von Prag, Dominik Duka, und Türnau/Trnava (Slowakei), Robert Bezák, sowie die Bischöfe von Brünn, Vojtech Cikrle, und Banja Luka, Franjo Komarica, und Weihbischof Anton Jamnik von Ljubljana, ferner der Altabt von Heiligenkreuz, Gregor Henckel von Donnersmarck, der Hochmeister des Deutschen Ordens, Abt Bruno Platter, der Superior von Mariazell, Karl Schauer, Kapuziner-Provinzial Lech Siebert, Pater Paolo Habsburg sowie der Familie nahe stehende Geistliche. 100 weitere Priester waren zugegen, auch der griechisch-orthodoxe Metropolit Michael Staikos.
Das Requiem von Michael Haydn wurde von Domchor und Domorchester St. Stephan musikalisch gestaltet, mit Hans Haselböck an der Orgel und unter Leitung von Domkapellmeister Markus Landerer.
Den Sarg Otto Habsburgs im Stephansdom schmücken zwei Kränze aus Rosen. Einer steht symbolisch für die sieben Kinder des Verstorbenen, der andere für Enkel und Urenkel. Die Blumengebinde wurden aus jeweils 500 weißen Rosen und 200 roten Nelken zusammengefügt. Auch eine Reliquie von Ottos selig gesprochenem Vater, Kaiser Karl, wurde aufgestellt