Tugendschule für Deutschland (15) Gerechtigkeit
Tugendschule für Deutschland
(15) Gerechtigkeit
Assoziationen: Gericht, recht, gerecht, gerechtfertigt
Gerechtigkeit ist das Vermögen, in Übereinstimmung
mit der göttlichen Gerechtigkeit zu urteilen, also wie
Gott es eingibt. G. ist auch das Vermögen, auf uneigen-
nützige Weise in Übereinstimmung mit Gottes Weisheit
zu handeln, Gottes Gerechtigkeit nachahmend, die un-
fehlbar ist. Gerechtigkeit beinhaltet Integrität, die den
Menschen zu rechtschaffenem und unbestechlichem
Handeln befähigt.
Der Gerechte urteilt wahr, auch wenn es ihn selber etwas
zurücksetzen würde. Wenn sein Mitmensch recht hat und
er nicht, gibt er dies zu, weil er nur der Wahrheit dienen
möchte.
Im biblischen Sprachgebrauch wird "der Gerechte" als
ein Gerechtfertigter angesehen, der nur der Wahrheit
Gottes dienen will. Er ist wie eine moralische Burg gegen
Unrecht und Lügen und er schließt keine falschen Kom-
promisse. Er weist alle in Aussicht gestellten höheren
Positionen zurück, wenn er darin nicht Gottes Willen
sieht.
Der Gerechte versucht sich nicht vor anderen zu recht-
fertigen und verabscheut auch jedes falsche Urteil gegen
andere. Entweder sagt er die Wahrheit oder er schweigt
lieber. Er ist unbeugsam und unbestechlich. Der Mensch
ist zwar niemals unfehlbar, doch bei einem Menschen,
der die "Vereinigung" (3-Wege-Lehre: via purgativa,
via illuminativa, via unitiva) mit Gott anstrebt und erreicht,
in dem schlägt die Gerechtigkeit Gottes ihren Thron auf.
Je nach Gnadenwirkung und Aufnahmebereitschaft wird
der Mensch dann weitgehend gerecht handeln können.
Solche Begnadungen schenkt der Herr bei bestimmten
Anforderungen an eine besondere Berufung. Ich meine,
dass dies beim hl. Benedikt v. Nursia voll zur Geltung
kommt. Sein Leben und seine weltberühmte Ordens-
regel zeugen davon.
Die Gerechtigkeit sorgt für gleiche Behandlung aller
und für gleiche Chancen. Niemand soll bevorzugt werden
aufgrund von Schönheit, Reichtum oder Einfluss. In der
Familie bedeutet dies, ein Kind den andern Kindern nicht
vorzuziehen.
Ungerechtigkeit ist demnach eine Verfassung des Eigen-
Interesses auf Kosten der Wahrheit. Ein Ungerechter be-
nachteiligt andere, nimmt bald Zuflucht zu Lügen, be-
dient sich falscher Beschuldigungen und ausgedachten
Geschichten, was das Wertebewusstsein immer weiter
nach unten verdrängt zugunsten des materiellen Vorteils.
Seelen, die in der Tugend der Gerechtigkeit schwach sind,
verfallen leicht in ein abweichendes oder sogar verbreche-
risches Lebensmuster, denn wenn die Verblendung nur
hinreichend groß wird, neigen sie dazu, die Wahrheit als
"Hemmnis" auszuschalten und sündigen bald ohne
jeglichen Skrupel. Wer sich auf ungerechten Pfaden
befindet, wird vom Schmarotzertum eingefangen und
das ist eine sehr ungerechte Einstellung. Das sind gerade
solche, die mit den Begriffen "sittengerecht" oder
"kindgerecht" nicht mehr viel anfangen können.
Ein Gerechter aber wird beim Gericht Gottes aufgrund
seiner gerechten Einstellung und seines rechten Handelns
für gerechtfertigt befunden werden, d.h. befähigt, als
Heiliger in den Himmel einzuziehen. Niemand ist aber
aus sich selbst gerechtfertigt, es bedarf der Gnade der
Reinigung, d.h. des kostbaren Blutes Christi.
Gerechtigkeit und Liebe küssen sich am Kreuz Christi.
(Quellenhilfe: Ein nicht mehr aufgelegtes Tugendbuch)
Bild: Wieviel müssen wir auf die Waage bringen, um
beim Gericht Gottes nicht für zu leicht befunden zu
werden?
Persönliches Zeugnis: Eines Tages stand ich am Fenster und fragte mich, ob ich beim PERSÖNLICHEN GERICHT ...
(15) Gerechtigkeit
Assoziationen: Gericht, recht, gerecht, gerechtfertigt
Gerechtigkeit ist das Vermögen, in Übereinstimmung
mit der göttlichen Gerechtigkeit zu urteilen, also wie
Gott es eingibt. G. ist auch das Vermögen, auf uneigen-
nützige Weise in Übereinstimmung mit Gottes Weisheit
zu handeln, Gottes Gerechtigkeit nachahmend, die un-
fehlbar ist. Gerechtigkeit beinhaltet Integrität, die den
Menschen zu rechtschaffenem und unbestechlichem
Handeln befähigt.
Der Gerechte urteilt wahr, auch wenn es ihn selber etwas
zurücksetzen würde. Wenn sein Mitmensch recht hat und
er nicht, gibt er dies zu, weil er nur der Wahrheit dienen
möchte.
Im biblischen Sprachgebrauch wird "der Gerechte" als
ein Gerechtfertigter angesehen, der nur der Wahrheit
Gottes dienen will. Er ist wie eine moralische Burg gegen
Unrecht und Lügen und er schließt keine falschen Kom-
promisse. Er weist alle in Aussicht gestellten höheren
Positionen zurück, wenn er darin nicht Gottes Willen
sieht.
Der Gerechte versucht sich nicht vor anderen zu recht-
fertigen und verabscheut auch jedes falsche Urteil gegen
andere. Entweder sagt er die Wahrheit oder er schweigt
lieber. Er ist unbeugsam und unbestechlich. Der Mensch
ist zwar niemals unfehlbar, doch bei einem Menschen,
der die "Vereinigung" (3-Wege-Lehre: via purgativa,
via illuminativa, via unitiva) mit Gott anstrebt und erreicht,
in dem schlägt die Gerechtigkeit Gottes ihren Thron auf.
Je nach Gnadenwirkung und Aufnahmebereitschaft wird
der Mensch dann weitgehend gerecht handeln können.
Solche Begnadungen schenkt der Herr bei bestimmten
Anforderungen an eine besondere Berufung. Ich meine,
dass dies beim hl. Benedikt v. Nursia voll zur Geltung
kommt. Sein Leben und seine weltberühmte Ordens-
regel zeugen davon.
Die Gerechtigkeit sorgt für gleiche Behandlung aller
und für gleiche Chancen. Niemand soll bevorzugt werden
aufgrund von Schönheit, Reichtum oder Einfluss. In der
Familie bedeutet dies, ein Kind den andern Kindern nicht
vorzuziehen.
Ungerechtigkeit ist demnach eine Verfassung des Eigen-
Interesses auf Kosten der Wahrheit. Ein Ungerechter be-
nachteiligt andere, nimmt bald Zuflucht zu Lügen, be-
dient sich falscher Beschuldigungen und ausgedachten
Geschichten, was das Wertebewusstsein immer weiter
nach unten verdrängt zugunsten des materiellen Vorteils.
Seelen, die in der Tugend der Gerechtigkeit schwach sind,
verfallen leicht in ein abweichendes oder sogar verbreche-
risches Lebensmuster, denn wenn die Verblendung nur
hinreichend groß wird, neigen sie dazu, die Wahrheit als
"Hemmnis" auszuschalten und sündigen bald ohne
jeglichen Skrupel. Wer sich auf ungerechten Pfaden
befindet, wird vom Schmarotzertum eingefangen und
das ist eine sehr ungerechte Einstellung. Das sind gerade
solche, die mit den Begriffen "sittengerecht" oder
"kindgerecht" nicht mehr viel anfangen können.
Ein Gerechter aber wird beim Gericht Gottes aufgrund
seiner gerechten Einstellung und seines rechten Handelns
für gerechtfertigt befunden werden, d.h. befähigt, als
Heiliger in den Himmel einzuziehen. Niemand ist aber
aus sich selbst gerechtfertigt, es bedarf der Gnade der
Reinigung, d.h. des kostbaren Blutes Christi.
Gerechtigkeit und Liebe küssen sich am Kreuz Christi.
(Quellenhilfe: Ein nicht mehr aufgelegtes Tugendbuch)
Bild: Wieviel müssen wir auf die Waage bringen, um
beim Gericht Gottes nicht für zu leicht befunden zu
werden?
Persönliches Zeugnis: Eines Tages stand ich am Fenster und fragte mich, ob ich beim PERSÖNLICHEN GERICHT ...