Sprachfaschismus - Missbrauch des Menschlichen

Erschreckend ist die allgemeine Zunahme der Übergriffe auf die Sprache, die auch ein Übergriff auf die Menschen ist. Wenn der Chef von Kaufland oder die Chefetage des OTTO Versandes einfach beschliesst, ihre Untergebenen zu duzen, dann ist dies noch einmal selbstherrlicher als wenn das mein Nachbar oder Kollege einfach ungefragt gegen mich verfügt. Solche Dinge brauchen notwendig eine Vereinbarung.
Nichts anderes ist die Genderei: Man überfällt seine Leser mit satzzeichengewordener Ideologie, nicht mit Worten und Argumenten, sondern mittels der Sprachgestalt selbst. Man bricht einseitig die Konvention und degradiert die Sprache zum bloßen Mittel der eigenen Ideologie. Dass die Genderei Sexismus dabei erst einführt, karikiert das Geschehen nur.
Auch die letzte Rechtschreibreform trug den Makel der Überstülpung, die Politik macht längst, was sie will: Es ist ihr selbst die Sprache als solche nur noch Mittel zum Zweck. Der Mensch wird zum Objekt politischen Gestaltungswillens, er verliert sein gottgewolltes Subjektsein. Und so kann es auch nicht verwundern, dass diese unmenschliche Unart auch anderswo Einzug gehalten hat: Die Kinder sind Objekte von Elternwünschen bereits in der Frage, ob sie existieren dürfen oder nicht; die Ehezwecke wurden verkehrt, oft gar eigene sexuelle Bedürfnisse zum obersten - und der eigentliche Partner wird auch hier zum bloßen Mittel degradiert. Selbst die Kirche ist diesem Treiben längst hemmungslos nur noch Mittel, Knetmasse zur Befriedigung ihres ideologischen Triebes.
Als Wort begegnet Gott, der Herr, dem Menschen, Adam und Eva. Durch Maria und Jesus erneuert er das Band und weist den Weg der Liebe. Die Liebe kann sich auch ohne Worte zeigen - und doch: Wer nicht "Ich liebe Dich" sagen kann, wird nie beim Anderen wirklich ankommen. Sprache ist Gemeinschaft oder sie ist nicht. Sie lebt vom Du. Vom ersten Du, das Gott gesprochen hat. Wo die Sprache zum Mittel wird, wird es auch der Mensch. Umkehr tut Not. Sprechen wir wieder auf Augenhöhe. Für Christen gilt noch mehr: Der geliebte Mensch ist ein anderer Mensch - und er ist mir wertvoller als ich selber. Es ist Liebe, die mich zum Mittel seiner Fürsorge macht. Das ist unsere große Freiheit.
Wie gut haben wir es, dass die Kirche uns immer geleitet hat, ihre Sittenlehre ermöglichte und ermöglicht ein besseres Leben, achtsamer, beständiger, christlicher, demütiger, einfältiger und freier. Diese Liebe der Kirche zum Menschen geben wir nicht auf, wir wollen darin bleiben. Denn uns ist das eigene Leben Mittel zur Ewigkeit. Und die Anderen lieben wir genau so.