www.pius.info: Die Wallfahrt nach Trier.
www.pius.info: Die Wallfahrt nach Trier zum hl. Rock am 6. Mai 2012
PIUSFILM
In seiner Predigt vom 14. Mai 1989 führte Erzbischof Lefebvre unter Anderem Folgendes aus:
Ein Beispiel neuesten Datums läßt uns wirklich daran zweifeln, daß diese Verantwortlichen, die heute in Rom an der Macht sind, bald zur Tradition zurückkehren. Erst kürzlich, Anfang März, ist in Rom ein Dekret herausgekommen, mit dem ein neuer Glaubenseid eingeführt wurde. Dieser neue Glaubenseid soll gewissermaßen den Antimodernisteneid des hl. Pius X. ersetzen. Das Credo ist enthalten. Dies stellt also kein Problem dar. Es handelt sich dabei um das bisherige Credo. Daher bestehen keinerlei Bedenken, dieses Glaubensbekenntnis, soweit es das Credo betrifft, zu unterzeichnen. Es folgen drei Artikel. Die beiden ersten Artikel entsprechen vollkommen dem überlieferten Glauben. Man muß nur erklären, daß man der ganzen Wahrheit verbunden ist, die von den Päpsten bei den alten dogmatischen Konzilen verkündet wurden. Der dritte Artikel, der auch in der Präambel zu diesem Glaubenseid erläutert wird, verlangt allerdings von den Unterzeichnern eine Zustimmung zu dem, was das Lehramt der Kirche von heute bekennt. Das bedeutet, der Unterzeichner muß dem zustimmen, was die über die ganze Welt verstreuten und mit dem Papst vereinten Bischöfe als ihren Glauben bekennen. In der Präambel wird dazu ganz klar gesagt: „Damit alle das, was während des Konzils und nach dem Konzil ausgesprochen, und das, was beschlossen wurde, annehmen“. Da liegt der Haken! Ein Glaubenseid, der bis zum letzten Artikel durchaus entsprechen würde. Dort heißt es: Man muß der traditionellen Lehre der Kirche treu bleiben. Gerade diesen Glaubenseid wird man von allen unterzeichnen lassen, die sich wieder den römischen Behörden unterstellt haben. Daher ist dieser Glaubenseid offenkundig zur Unterzeichnung für alle bestimmt, die irgendeine Funktion ausüben, Weihen empfangen werden oder in einen Orden eintreten. Personen, die Weihen empfangen sollen, werden diese Erklärung unterzeichnen müssen. Es ist somit eine Methode, von jetzt an von allen zu verlangen, sich in allen Punkten dem Konzil und den Folgen des Konzils zu unterwerfen. Daraus kann man den Willen dieser Verantwortlichen erkennen, die heute die Macht in der Kirche besitzen. Sie wollen, daß sich alle dem Geist des Konzils unterwerfen. Dieser Geist ist ein modernistischer und liberaler Geist, der die Kirche zerstört hat und damit fortfährt, die Kirche zu zerstören. Das können wir nicht zulassen!
Wie steht es heute mit diesem Glaubenseid?
In seiner Predigt anlässlich der Bischofsweihen vom 30. Juni 1988 sagte Erzbischof Lefebvre:
"In einigen Jahren – wann weiß ich nicht, der liebe Gott allein kennt die Anzahl der Jahre, die nötig sind, bis eines Tages die Tradition in Rom wieder zu ihrem Recht kommt – werden wir von den römischen Autoritäten umarmt werden. Sie werden uns danken, daß wir den Glauben in den Seminaren, den Familien, den Gemeinwesen, unseren Ländern, den Klöstern und Ordenshäusern aufrecht erhalten haben, zur größeren Ehre Gottes und zum Heil der Seelen."
Kann man sagen, dass dies jetzt (schon) der Fall ist?
2 weitere Kommentare von POS
@a.t.m.
Ich nenne die 4 Päpste seit dem Konzil: Johannes XXIII., Paul VI., Johannes Paul II. und Benedikt XVI. "Konzilspäpste", weil diese sich mit dem Konzil ohne Einschränkung identifiziert haben, bzw. identifizieren, und um nicht jedesmal alle 4 aufzählen zu müssen. (Wobei Johannes XXIII. deshalb dazugehört, weil er dessen Wegbereiter und Richtunggeber war.)
@Iacobus
Wenn das stimmte, was Sie meines Erachtens (für jetzt) (zu) optimistisch annehmen/erhoffen, würde die "Demontage" des V2 und seines Geistes vom Gesamtepiskopat und seinem Klerus und seinen "Theologen" nicht nur nicht geduldet, sondern in eine noch entschlossenere "Montage", in einen noch verstärkten "Ausbau" desselben verwandelt.
POS: Warum benutzen die den gleichen Terminus, dem sich auch die meisten der "Sedisvakantisten" bedienen um das Amt des Papstes herabzuwürdigen? keiner der Konzilspäpste , es gibt nur einen gültig Gewählten Nachfolger des Heiligen Petrus, oder einen Häretiker der dieses Amt ausübt, und ein Häretiker ist seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI sicher nicht.
Und ich persönlich finde es sehr, sehr gut, das nun endlich nach so langer Zeit der Status der Priesterbruderschaft geklärt wird, und dies ist sicher im Sinne der Bischöfe, Priester und Anhänger der Priesterbruderschaft St. PIUS X. Und erst wenn der Vatikan die Entscheidung und auch die Präambel verkündet hat, wissen wir genaueres. Falls es dazu kommen soll das die Priesterbruderschaft St. PIUS X endlich den kanonischen Status zurückerhalten sollte, so müßen wir uns darauf einstellen das seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI als auch die Piuse von den Feinden Gottes unseres Herrn und der Kirche massivst angegriffen werden, und daher sollten wir nicht auch noch hier Hetze gegen Betreiben.
Gott zum Gruße
@POS.:
Die Hermeneutik der Kontinuität ist bereits der Anfang der Relativierung und Hinterfragung des Konzils, denn sie gibt zu daß er nicht Eindeutig katholisch spricht.
In dem der Papst der fsspx frei stellt die kritikwürdigen Punkte des V2 nicht anzunehmen, beginnt deren Demontage.
Die Jugend der Kirche wird diese Demontage zu Ende bringen. Fsspx hat jetzt, wenn sie einen kanonischen Status annimmt, die Chance diesen Prozess zu beschleunigen.
@Iacobus
Eine Infragestellung des V2 hat es in der öffentlichen Diskussion von Anfang an gegeben, einmal wahrnehmbarer, einmal weniger. Aber keiner der Konzilspäpste, auch Benedikt XVI., hat das V2 oder auch nur Teile davon je in Frage gestellt. Im Gegenteil. Letzterer versucht nur, mit seiner "Hermeneutik der Kontinuität und der Reform" das V2 auch für die "Traditionalisten" verdaulich zu machen.
Gott ist immer "stärker", auch wenn Er es - zur Prüfung aller - zulässt, dass die Kirchenführung eine (lange) Zeitlang nicht in Seinem Geiste handelt.
@POS:
Wer Augen hat zu Sehen und Ohren zum Hören nimmt es wahr.
Denken Sie an die öffentliche Diskussion und Infragestellung des V2 die bereits begonnen hat. Denken Sie an die Freiheiten die der Papst der fsspx bei einer kanonischen Wiedereingliederung gewährt. All das wäre bis vor kurzem undenkbar gewesen...
Gott ist stärker.
@Iacobus
Rom ist derzeit dabei ganz elegant das V2 auf den Kopf zu stellen und lädt fsspx ein ihr dabei zu helfen.
Meinen Sie? Wirklich?
Um das V2 "auf den Kopf zu stellen" müsste der Papst seine (des Konzils) Fehlaussagen autoritativ zu Wahraussagen korrigieren. Gesetzt den Fall, er würde versuchen, dies zu machen, wer von der "Spreu" würde ihn in solchem Sinne wirken lassen, wer würde ihm folgen?
@Iacobus
Die Spreu würde sich eben dennoch nicht vom Weizen trennen. Die Spreu ist heute der Hauptbestand der Kirche, sowohl in Rom, im Vatikan, wie auch in allen Weltdiözesen, im Klerus wie im Volk. Die Spreu kann sich nur vom Weizen trennen, wenn der/ein Papst dafür entschieden sorgt. Das tut Papst Benedikt XVI. nicht, und das vermag er als der, der er nun einmal ist, nicht zu tun. Er ist, wie sein Vorgänger, der Bruder und Freund aller Anti-Christen: der Juden, der Muslime, der Buddhisten, der Hindus, etc. etc., und er hat Johannes Paul II. selig gesprochen, und damit einschlussweise alles, was dieser getan, gesagt, bezeugt, gelehrt, gewirkt hat!
@POS.:
Was Sie schildern wäre aber allerdings ein Segen! - Weil sich dann endlich Spreu von Weizen trennen würde. Und sobald die Modernisten auch formal außerhalb der Kirche sind, haben sie sich ihre Möglichkeit in der Kirche Unheil zu wirken wegamputiert.
@ME.:
Fsspx verliert nichts wenn sie sich formal eingliedert, im Gegenteil. Und: wieder hinaus kann sie im Falle eines Falles ja immer noch. Das sollten die angeblich widerspenstigen drei Bischöfe erkennen.
Rom ist derzeit dabei ganz elegant das V2 auf den Kopf zu stellen und lädt fsspx ein ihr dabei zu helfen. Wenn fsspx klug ist wird sie der Einladung folgen.
Da hat POS nicht ganz unrecht. Egal wie, ein Modernist findet doch immer Gründe um die Tradition zu hassen und zu sabotieren. Genauso wie ein Liberalist immer Gründe für seinen Relativismus finden wird. Das war schon VOR dem letzten Konzil so, ansonsten - glaubt mir das - hätte das Konzil SO nie stattgefunden.
Ich bin auch der Meinung, dass zuerst einmal die Streitigkeiten und Uneinigkeiten innerhalb des Kreises der vier Bischöfe bereinigt werden sollten. Denn wenn diese Misstöne so gravierend sind, wie es sich mir heute darstellt, dann ist die Aussprache wohl wesentlich wichtiger, als einer Einigung unter Druck zuzustimmen. Vorschreiben kann man es niemandem und ich wäre trotzdem erst einmal "dabei", wenn die Einigung unter einem annehmbaren Vorzeichen stattfinden würde. Sollte sich aber zeigen, dass dies nur ein weiterer Versuch von Rom ist, die FSSPX da enden zu lassen, wo die FSSP endete, muss man sofortige Konsequenzen ziehen und nicht auf Schönwetter warten. Das hat die FSSP nämlich getan, auch nachdem ihr so langsam klar wurde, dass sie den von Rom versprochenen Bischof nicht bekommen wird, wollte man einfach warten, bis es einmal besser wird. Aber es wurde bis heute nicht besser.
Und man sollte nicht denken, dass der Vatikan geheilt ist, nur weil Joseph Ratzinger Papst wurde. Er hat viele Verschwörer um sich. Rom ist auch heute noch mit großer Vorsicht gegenüber zu treten. Zu viele faule Abkommen, zu viel Hartherzigkeit und Misstrauen der Tradition gegenüber, zu viele faule Kompromisse ergossen sich.
@Iacobus - Sie schrieben:
Ja, solange die fsspx nicht kanonisch eingebunden ist haben die Gegner der Tradition ein Totschlagargument gegen die Tradition im Allgemeinen in der Hand.
Dieses Totschlagargument behindert auch die kanonisch eingebundenen traditionstreuen Vereinigungen aber auch alle jene die pfarrlich im Sinne der Tradition wirken wollen...
Fsspx hat durch ihren Ausbruch 1988 zwar einen Rahmen geschaffen in dem die Tradition -wie in einem Zoo oder Reservat- am Leben erhalten wurde und so weiterexistieren konnte, aber gleichzeitig auch den Modernisten jenes obengenannte Totschlagargument in die Hand gedrückt mit dem traditionstreue Regungen innerhalb der Kirchenstrukturen wirksam niedergeprügelt werden konnten. Bis heute.
Ich antworte darauf:
Und wenn die FSSPX wieder "aufgenommen", "eingebunden", "integriert" ist, wird diese "offizielle Versöhnung des Papstes/des Vatikans mit den Lefebvrianern" als Vorwand und "Todschlagargument" verwendet werden von den Konziliaristen, Modernisten, Progressisten, erst recht nicht mehr auf das zu hören und dem zu gehorchen, was der Papst (mitunter) an Traditionsrestaurierendem tut/anordnet, bzw. tun/anordnen will/möchte!
Gegen eine Einigung arbeitet man sowohl im Lager der Modernisten wie auch in den Kreisen jener, die vom Zoodasein leben... Eine absurde Interessensgemeinschaft.
@IZAAC!
Wie auch immer: das geltende Recht war so wie es war und ist so wie es ist...
Solange fsspx nicht eingebunden ist, haben die Modernisten ein treffliches Totschlagargument gegen die Tradition als ganze in Händen. Siehe meine Argumentation unten.
@Sünder:
Nichts würde im Fall eines Falles die fsspx daran hindern erneut einen Ausbruch / Flucht nach vorne anzutreten.
@a.t.m.
Und ja es sollten endlich klare Fronten geschaffen werden, daher finde ich es gut, das dass der Heilige Vater entgegen den Widerständen in der Kirche ein klares JA oder NEIN verlangt. Denn seine Heiligkeit wies weiß, das dass er wahre Hirten braucht, um das Jahr des Glaubens und die von ihn ihm gewünschte Neuevangelisierung mit Erfolg abschliesen abschließen zu können. Aber endlich wird da dann Schluss sein mit den Versteckspielen und gegenseitigen Anschuldigungen besonders unter den Laien.
Ich habe mir zuvor erlaubt, ein paar störende Rechtschreibfehler zu korrigieren.
Nun aber zum Inhalt:
Alle traditionsverbundenen Gläubigen der römisch-katholischen, apostolischen Kirche erwarten schon seit Beginn des II. Vatikanischen Konzils eine klare Sprache der Päpste, eine so eindeutige, dass es keine Hermeneutik braucht, um sie zu "erklären". Und sie erwarten auch, dass der Papst nur Mitarbeiter in den vatikanischen Dikasterien und in den Diözesen einsetzt, die klar traditionsverbunden und antimodernistisch und antiprogressistisch sind. Mit der Erfüllung dieser Erwartungen würden die falschen "Hirten" (die Mietlinge) sehr schnell aufhören, Widerstand zu leisten gegen den Oberhirten, oder sie würden sich zusammenschließen zu einer "Neu- oder Konzils-Katholischen Kirche" - analog der Alt-Katholischen. Mit den treukatholischen Hirten könnte der Papst dann eine wahre Re-Evangelisierung beginnen mit Volksmissionen, wie sie bis zum Konzil die Regel waren.
Lieber IZAAC,
Bischof Fellay hat in seinem Antwortbrief an seine 3 Mit-Bischöfe geschrieben:
"Im Interesse der Bruderschaft würden wir es weitaus vorziehen, den gegenwärtigen Staus quo auf mittlere Frist beizubehalten. Aber Rom ist nicht länger dazu bereit, das zu tolerieren."
Das zeigt, dass es auch der Leitung der Bruderschaft, also auch Bischof Fellay ziemlich unangenehm ist, dem ultimativen Druck Roms nachzugeben (nachgeben zu "müssen").
Also heißt das erst recht, dass dieser Intoleranz, dieser gebieterischen Fristsetzung Roms angesichts des klaren Widerstands vor allem der 3 oppositionellen Bischöfe nicht nachgegeben werden darf.
Und wie lange soll nun das Ganze Aufgeschoben werden?? Wenn es nach den Wünschen einiger innerhalb als auch außerhalb der Priesterbruderschaft St. PIUS X gehen soll, vermutlich auf den Tag an dem Weihnachten, Ostern und Pfingsten auf einen Tag zusammenfallen. Denn es gibt und wird immer Menschen geben, die mit allen Mitteln zu verhindern suchen werden, das die Priesterbruderschaft St. PIUS X offiziell den kanonischen STatus zurückerhält.
Und ja es sollten endlich klare Fronten geschaffen werden, daher finde ich es gut das der Heilige Vater entgegen den Widerständen in der Kirche ein klares JA oder NEIN verlangt. Denn seine Heiligkeit wies das er wahre Hirten braucht um das Jahr des Glaubens und die von ihn gewünschte Neuevangelisierung mit ERfolg abschliesen zu können. Aber endlich wird da Schluss sein mit den Versteckspielen und gegenseitigen Anschuldigungen besonders unter den Laien.
Und niemand ist und wird gezwungen werden die kommende Entscheidung zu akzeptieren, ebenso wie niemand gezwungen wird Mitglied der Kirche Gottes unseres Herrn zu sein.
Gott zum Gruße
Lieber IZAAC,
So ist es! Bischof Fellay müsste jetzt einen Aufschub des Abkommens erwirken, und dann müsste er mit den 3 Opponenten zu einer praktikablen Einigung kommen, und erst wenn eine solche erreicht ist, könnte er im Namen der FSSPX eine von allen 4 Bischöfen genehmigte Präambel unterzeichnen.
Hier noch ein einschlägiges Wort von Bischof Williamson:
Wendepunkt
Eleison kommentare CCXLIII
Im Laufe seiner Predigt vom 2. Februar 2012 in den USA erwähnte der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X. über die Beziehungen zwischen Rom und der Bruderschaft, daß ein praktisches Abkommen zwischen den beiden Parteien möglich wäre, wenn Rom die Bruderschaft so akzeptieren würde, wie sie ist. Dabei zitierte der Bischof den Erzbischof Lefebvre, wie dieser oft davon gesprochen habe, daß so ein Abkommen möglich sei. Allerdings, so fügte Bischof Fellay an, habe der Erzbischof im Jahre 1987 zum letzten Male von so einem Abkommen gesprochen. Dieser kleine Zusatz ist von großer Bedeutung und verdient eine eingehende Betrachtung, vor allem für die jüngere Generation, welche nicht mehr mit dem historischen Drama der Bischofsweihen von 1988 vertraut ist.
Das „Drama aller Dramen“ war allerdings das Zweite Vatikanische Konzil (1962 bis 1965), ohne welches die Priesterbruderschaft gar nicht ins Dasein gekommen wäre. Auf diesem Konzil unterzeichnete die große Mehrheit der weltweiten katholischen Bischöfe das „Auf den neuesten Stand bringen“ der Kirche, womit die Bischöfe ihre katholische Autorität von der Wahrheit der katholische Tradition abtrennen ließen. Von da an mußten Katholiken zwischen Autorität und Wahrheit wählen. Bis zum heutigen Tag müssen die Katholiken, wenn sie sich für die Autorität entscheiden, nach der Wahrheit lechzen, und wenn sie sich für die Wahrheit entscheiden, so müssen sie sich stets nach der Wiedervereinigung mit der Autorität sehnen. Erzbischof Lefebvre wählte die Wahrheit. Zur ihrer Verteidigung gründete er im Jahre 1970 die Priesterbruderschaft St. Pius X. Solange wie möglich tat er allerdings alles in seiner Macht stehende, um die Trennung von der Autorität zu überwinden, indem er nach Anerkennung seiner Bruderschaft durch Rom strebte. Aus diesem Grund kann Bischof Fellay heute sagen, daß der Erzbischof bis 1987 wiederholt eine praktische Übereinkunft mit Rom wünschte und auch daran arbeitete.
Der Erzbischof war im Jahre 1987 allerdings 82 Jahre alt und wußte, daß der Einsatz der Priesterbruderschaft für die Tradition ohne Bischöfe ein Ende haben mußte. Also war es dringend geworden, von Rom wenigstens einen Bischof zu bekommen. Doch Rom hielt den Erzbischof hin; weil es sicherlich gleichfalls wußte, daß die Bruderschaft ohne ihren eigenen Bischof eines langsamen Todes sterben würde. Das hartnäckige Hinhalten des damaligen Kardinal Ratzinger machte im Mai 1988 dem Erzbischof völlig klar, daß das neo-modernistische Rom keinerlei Absicht hatte, die katholische Tradition anzuerkennen, geschweige denn zu beschützen. Damit war die Zeit der Diplomatie zu Ende, und der Erzbischof führte die Bischofsweihen durch. Von diesem Zeitpunkt an, so der Erzbischof, galt nur noch der Grundsatz: entweder das katholische Dogma – oder gar nichts! Für den Erzbischof war von da an die absolut notwendige Voraussetzung für irgendwelche Kontakte zwischen Rom und der Bruderschaft das Bekenntnis Roms zum katholischen Glauben nach den großen antiliberalen Lehrschreiben der katholischen Tradition, wie z.B. Pascendi, Quanta Cura, uam.
Deswegen, so Bischof Fellay in seiner Predigt, sprach der Erzbischof bis zu seinem Tod im Jahre 1991 nicht mehr davon, daß eine praktische Vereinbarung zwischen Rom und der Bruderschaft möglich oder wünschenswert wäre. Der Erzbischof war so weit gegangen wie möglich, um von der Autorität die minimale Förderung der Wahrheit zu erhalten. Einmal fragte er sich sogar, ob er im Mai 1988 nicht zu weit gegangen sei. Doch von diesem Zeitpunkt an schwankte er nicht und ging auch keine Kompromisse ein, und drängte vielmehr jene, die auf ihn horchten, dieselbe Linie beizubehalten.
Hat die Situation sich seither verändert? Ist Rom zum Glauben aller Zeiten zurückgekehrt? Man könnte es denken, wenn Bischof Fellay in derselben Predigt vom 2. Februar uns sagt, daß Rom seine harsche Haltung vom 14. September 2011 geändert habe und sich nun bereit erkläre, die Priesterbruderschaft so zu akzeptieren, wie sie ist. Doch wenn wir uns nur an Assisi-III oder die Neuseligsprechung von Johannes Paul II. vom letzten Jahr erinnern, so ist eher zu vermuten, daß hinter dem plötzlichen Wohlwollen der römischen Kirchenmänner gegenüber der Priesterbruderschaft höchstwahrscheinlich etwas anderes liegt: Ein Vertrauen darauf, daß die Euphorie über die Wiederaufnahme und sogar Ausdehnung des gemeinsamen Kontaktes den hartnäckigen Widerstand der Bruderschaft gegen die Neukirche verdünnen, auswaschen und schließlich auflösen wird. Gott sei es geklagt.
„Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn.“
Kyrie eleison
Quelle: prowilliamson.blogia.com/temas/2012-03.php
@a.t.m.
Nein, "die nun veröffentlichten Briefe zielen" nicht "nur daraufhin ab, UNFRIEDEN in der Priesterbruderschaft St. Pius X. und deren Anhänger zu stiften", sondern sie sind schlicht der Beweis dafür, dass dieser "Unfriede" längst besteht, aber von demjenigen, dem zur Zeit die Leitung der FSSPX anvertraut ist, nicht genügend behandelt wurde/wird.
Und als Nachsatz für Sie, a.t.m.: Da Sie nicht Englisch verstehen, rate ich Ihnen, sich einmal mit den deutschen Übersetzungen seiner Stellungnahmen auseinanderzusetzen. Sie finden Sie unter:
prowilliamson.blogia.com! Scrollen Sie dann auf der Seite hinunter, bis Sie jeweils den deutschen Text finden. In diesem Blog sind die Veröffentlichungen von Mgr. Richard Williamson (aus dem englsichen Original) in 4 Sprachen übersetzt: Französisch, Spanisch, Deutsch und Italienisch.