Der Krieg des kollektiven Westens gegen Russland.
DIE DRITTE PERIODE DER NEUEREN GESCHICHTE RUSSLANDS: KRIEG
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GEOPOLITIK - EURASIEN
03.10.2022
Russland - von Alexander Dugin
Kein Krieg zwischen Russland und der Ukraine, sondern ein Krieg des kollektiven Westens gegen Russland.
Wenn US-Tracker Raketen auf russisches Territorium richten, kann es nur „Krieg“ genannt werden. Und es spielt keine Rolle, mit wessen Waffen sie kämpfen. Wenn sie HIMERS auf das Kernkraftwerk Zaporozhye richten, kann dies als Versuch interpretiert werden, einen Atomschlag gegen Russland durchzuführen.
Hätten sich die USA, die NATO und der kollektive Westen nicht auf die Seite des Terrorregimes in Kiew gestellt, wären alle Ziele der SMO
(Special Military Operation)
längst erfolgreich erreicht worden.
Aber der eigentliche Krieg begann. Der Westen hat alle roten Linien überschritten. Dies ist irreversibel.
Russland – sowohl die Regierung als auch das Volk – kann nicht umhin,
dies so zu verstehen.
Daher die ersten Schritte zur Verhängung des Kriegsrechts und zur Mobilisierung – in Tschetschenien, auf der Krim und dann, glaube ich, auch in anderen Regionen, insbesondere in den Grenzregionen.
Was vor sich geht, erfordert vor allem Reflexion.
Es gibt drei geopolitische Perioden in der modernen russischen Geschichte.
Elemente der für die USA üblichen Western-Anaconda-Strategie, Russland abzuwürgen. Zu Recht suchen wir nach einer Antwort. Und dies erklärt die wahre Bedeutung des letzten SCO-Gipfels. Wir brauchen Verbündete in einer multipolaren Welt. Und wir haben die Chance, sie zu finden – aber diesmal außerhalb des Westens.
Im Wesentlichen befinden wir uns im Dritten Weltkrieg.
Was tun in einer solchen Situation?
Wir sind in die dritte Periode der modernen Geschichte Russlands eingetreten – ein Krieg mit dem Westen, den er uns aufgezwungen hat.
Diese Zeit ist die schwierigste und entscheidende. Aber wir konnten es weder verhindern noch vermeiden. Der Preis wäre Kapitulation gewesen.
Der geopolitische Krieg des Westens gegen Russland geht weiter. Darin ändern sich nur die Stadien – kalt oder heiß. Im Moment ist es heiß. Nirgendwo ist es heißer.
Der Westen lässt nicht einmal die bloße Möglichkeit der Existenz eines souveränen, unabhängigen, autonomen Russlands zu.
Dasselbe gilt für China und andere Länder, die ihre Souveränität ernst nehmen.
Aus Sicht der Globalisten haben nur die Staaten eine Existenzberechtigung, die mit der Ideologie des Liberalismus übereinstimmen, mit der Generallinie der USA und der NATO, mit der Bewegung zur Weltregierung. Alle, die dagegen sind, unterliegen der Vernichtung.
Das Erste und Wichtigste ist, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind. Dies ist sehr wichtig.
Das öffentliche Bewusstsein hält mit dem Lauf der Dinge nicht Schritt, versteht die Bedeutung der Geschichte nicht, ist sich der Unumkehrbarkeit – Fatalität – des Wandels nicht bewusst.
Angenommen, ein Mörder betritt ein Haus, während die Besitzer schlafen.
Oder eine andere Situation: Er schleicht sich ein und sie sind sich der Bedrohung bewusst und wach.
Natürlich könnte auch das böse enden, aber es besteht die Chance auf einen guten Ausgang. Wenn alle schlafen, gibt es keine Chance auf Rettung. Russland, wach auf.
Zweitens müssen wir das Kriegsrecht im Land erklären und entsprechend handeln. Nicht überall, aber in den am stärksten gefährdeten Schlüsselgebieten, insbesondere in den Grenzregionen. In den Gebieten, in denen bereits Krieg herrscht. Oder in jenen Bereichen, wo die Behörden objektiv und nüchtern die Situation verstehen, in der sich das Land befindet.
Erinnern Sie sich, wie sich die Regionen während der Covid-Epidemie verhalten haben? Einige verhängten strengere Maßnahmen, andere weniger. Und der Kreml beobachtete, notierte, überwachte.
Es ist jetzt dasselbe. Wir verhängen das Kriegsrecht und modifizieren unsere Politik nach dem klaren Motto: „Alles für die Front. Alles für den Sieg.“ Und dafür sind wir verantwortlich. Wenn wir zu voreilig waren, werden wir korrigiert. Und wenn wir zu spät sind?
Drittens: die kriegerische Umstrukturierung der Wirtschaft.
Vielleicht werde ich von den Patrioten verurteilt, die den Wirtschaftsblock unserer Regierung hassen, aber ich sehe, dass in Russland die wirtschaftliche Situation angesichts solch radikaler Bedingungen mehr oder weniger gleich ist. Wir dachten, es sei das schwächste Glied, aber es stellt sich heraus, dass es das nicht ist. Ich will und kann nicht weiter ins Detail gehen, aber die Hauptsache ist: Wir müssen die Industrie und das Finanzsystem auf Kriegsfuß stellen. Es ist die Aufgabe aller, unsere Truppen mit allem auszustatten, was sie brauchen. Von Waffen, Transportmitteln, UAVs, Körperpanzern und sicherer Kommunikation bis hin zu Kleidung und medizinischer Versorgung. Hier geht es heute um Leben und Tod. Heeres- und Freiwilligenversorgung. Und hier sollten vielleicht für Sabotage und Korruption die schlimmsten Strafen verhängt werden.
Viertens: die Mobilisierung der Gesellschaft.
Die meisten kompetenten Leute und diejenigen, die kämpfen, sagen, wir brauchen keine totale Mobilisierung; Wir brauchen eine volle Besetzung und einen Zustrom qualifizierter Reservisten mit militärischer Erfahrung und Berufung. Die Menschen sind bereit, aber sie müssen mit den richtigen Bedingungen versorgt werden, sowohl materiell als auch psychologisch. um vom frieden (oder genauer gesagt, der illusion des friedens) zum krieg zu wechseln, muss es einen zwingenden grund geben. Russlands Informationsmaschinerie muss ihnen diesen Grund liefern.
Fünftens: eine Kultur des Aufbruchs.
Die Gesellschaft muss zum Krieg aufwachen. Das erfordert enorme Anstrengungen – in der Bildung, in der Kunst und bei der Neuordnung der Informationssphäre.
Wer sind wir? Wer ist unser Feind? Woher kommt dieser Konflikt? Was sind seine Gründe?
Was sind unsere Traditionen, Ideale und Werte, für die wir jetzt Blut vergießen, Härten ertragen, Schläge erhalten?
Was sind ihre Gründe ?
Auf diese Fragen müssen Wissenschaftler, Künstler, Philosophen, Journalisten und Lehrer auf tausend Arten immer wieder klare Antworten geben.
Die Kultur des Erwachens ist die Ideologie. Die Ideologie unseres Sieges.
Eine letzte Sache.
Viele bereits Erwachte denken immer noch in den Kategorien Loyalität/Verräter.
Das liegt bereits hinter uns. Es gibt keine Bedingungen mehr für Verrat.
Die Würfel sind gefallen, und es gibt kein Zurück mehr.
Die auf unserer Seite werden von der anderen Seite verurteilt.
Diejenigen, die versuchen, sich auf die Seite eines Feindes zu stellen, der darauf abzielt, uns zu zerstören, unterschreiben ihr eigenes Urteil.
Ja, wir sind nicht auf Augenhöhe.
Während der kollektive Westen um seine planetarische Vormachtstellung kämpft, kämpfen wir nur um unser Sein, um unser Leben, um das Recht, so zu sein, wie wir sind. Sie können sich zurückziehen, solange sie einen Ort haben, an den sie gehen können. Wir nicht. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand.
Der Westen greift uns auf unserem eigenen russischen Boden an. Und niemand kann auf die Vergebung des Feindes zählen. Jeder wird an alles erinnert.
Es bleibt zu gewinnen. Im Namen der Gefallenen. Im Namen der Lebenden. Im Namen derer, die noch leben müssen – und die möglicherweise nicht die Gelegenheit bekommen, geboren zu werden. Alles hängt von uns ab.
Quelle : The Third Period of Russia’s Modern History: War