Tina 13
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Stellt euch Gott zur Verfügung als Menschen, die vom Tod zum Leben gekommen sind - Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden..

Herr, unser Gott, sende uns den Geist der Einsicht, der Wahrheit und des Friedens. Lass uns erkennen, was du von uns verlangst, und gib uns die Bereitschaft, einmütig zu erfüllen, was wir als deinen Auftrag erkannt haben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Durch die Erlösung in Christus Jesus sind alle „gerecht“ geworden (3,24); jeder Einzelne ist durch die Taufe in Christus und in die Kirche eingegliedert, das heißt aber: er ist in Gottes eigenes Leben und Tun hineingestellt: „Ihr seid tot für die Sünde, aber ihr lebt für Gott in Christus Jesus“ (6,11). Aus den Taufaussagen der Verse 6,2-11 ergeben sich die Taufmahnungen von 6,12-23. Das neue Leben „in Christus Jesus“ ist nicht einfach als Besitz gegeben, sondern als Hoffnung und als Anspruch. Die Sünde, die Ursünde der Selbstbehauptung und alle ihre Abarten, ist zwar draußen, gestorben und begraben, aber der Raum, in dem sie gelebt, der Leib, den sie beherrscht hat, muss erst lernen, seine Freiheit zu begreifen und von ihr Gebrauch zu machen. Der Leib mit seinen Gliedern (V. 12 und 13), d. h. die ganz konkrete Existenz des Menschen, seine Person und sein Können, muss sich Gott zur Verfügung stellen in einem Tag für Tag gelebten Gottesdienst (vgl. Röm 12,1-2). - Röm 7,14-24: 1 Kor 6,15; Gal 5,13-18; Joh 8,34; 1 Petr 2,24.

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer

Brüder!
Die Sünde soll euren sterblichen Leib nicht mehr beherrschen, und seinen Begierden sollt ihr nicht gehorchen.
Stellt eure Glieder nicht der Sünde zur Verfügung als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern stellt euch Gott zur Verfügung als Menschen, die vom Tod zum Leben gekommen sind, und stellt eure Glieder als Waffen der Gerechtigkeit in den Dienst Gottes. Die Sünde soll nicht über euch herrschen; denn ihr steht nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade. Heißt das nun, dass wir sündigen dürfen, weil wir nicht unter dem Gesetz stehen, sondern unter der Gnade? Keineswegs! Ihr wisst doch: Wenn ihr euch als Sklaven zum Gehorsam verpflichtet, dann seid ihr Sklaven dessen, dem ihr gehorchen müsst; ihr seid entweder Sklaven der Sünde, die zum Tod führt, oder des Gehorsams, der zur Gerechtigkeit führt. Gott aber sei Dank; denn ihr wart Sklaven der Sünde, seid jedoch von Herzen der Lehre gehorsam geworden, an die ihr übergeben wurdet.
Ihr wurdet aus der Macht der Sünde befreit und seid zu Sklaven der Gerechtigkeit geworden.

Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn.

Hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt
- so soll Israel sagen -,
hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt,
als sich gegen uns Menschen erhoben.
Sie hätten uns lebendig verschlungen,
als gegen uns ihr Zorn entbrannt war.
Dann hätten die Wasser uns weggespült,
hätte sich über uns ein Wildbach ergossen.
Die Wasser hätten sich über uns ergossen,
die wilden und wogenden Wasser.
Gelobt sei der Herr,
der uns nicht ihren Zähnen als Beute überließ. -
Unsre Seele ist wie ein Vogel dem Netz des Jägers entkommen;
das Netz ist zerrissen, und wir sind frei.
Unsre Hilfe steht im Namen des Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.


Soll der Christ seine Situation verstehen, so muss er auch wissen, wie die Botschaft und die „Gnade Gottes“ (3,2) zu ihm gekommen sind, mit anderen Worten: er muss Grundkenntnisse über die Geschichte der Kirche haben. Christus hat die Kirche auf das Fundament der Apostel und der Propheten gestellt (2,20). Die Verse 3,2-13 beschreiben den Dienst der Apostel und den des Paulus im Besonderen. Er hat sein Apostelamt mit der besonderen Ausrichtung auf die Heiden („für euch“, 3,2) bekommen. Das war für ihn selbst, den Juden und Pharisäer, etwas völlig Unerwartetes, das er überhaupt nur „durch eine Offenbarung“ begreifen konnte. Als Jude konnte er sich die Heiden höchstens als „Proselyten“ vorstellen, als solche, die sich dem Judentum anschließen, so gut sie können, ohne jedoch wirklich Juden zu werden. Nun aber sind die Heiden Miterben, gehören zum gleichen Leib, haben teil an der gleichen Verheißung (V. 6). Davon wussten „die Menschen“ nichts (V. 5): auch Abraham, Mose und die Propheten der alten Zeit nicht. Den „Fürsten und Gewalten des himmlischen Bereichs“ (V. 10) wird es jetzt erst klar, da durch die Predigt des Apostels Gottes ewiger Plan verwirklicht wird und die eine Kirche aus Juden und Heiden ins Dasein tritt. „In Christus“ haben die Worte Freiheit und Vertrauen (V. 12) einen neuen, alle Räume ausfüllenden Klang erhalten. - Zu 3,2-6: Gal 1,12; Röm 16,25-27; Joh 14,26; Eph 2,12-19. - Zu 3,7-12: 2 Kor 3,6; Kol 1,23; 1 Thess 2,4; 1 Kor 15,8-9; Gal 2,8; 1 Kor 2,7-9; 1 Petr 1,12; Röm 5,1-2.

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser

Brüder!
Ihr habt gehört, welches Amt die Gnade Gottes mir für euch verliehen hat.
Durch eine Offenbarung wurde mir das Geheimnis mitgeteilt, das ich soeben kurz beschrieben habe.
Wenn ihr das lest, könnt ihr sehen, welche Einsicht in das Geheimnis Christi mir gegeben ist.
Den Menschen früherer Generationen war es nicht bekannt; jetzt aber ist es seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist offenbart worden:
dass nämlich die Heiden Miterben sind, zu demselben Leib gehören und an derselben Verheißung in Christus Jesus teilhaben durch das Evangelium.
Ihm diene ich dank der Gnade, die mir durch Gottes mächtiges Wirken geschenkt wurde.
Mir, dem Geringsten unter allen Heiligen, wurde diese Gnade geschenkt: Ich soll den Heiden als Evangelium den unergründlichen Reichtum Christi verkündigen
und enthüllen, wie jenes Geheimnis Wirklichkeit geworden ist, das von Ewigkeit her in Gott, dem Schöpfer des Alls, verborgen war.
So sollen jetzt die Fürsten und Gewalten des himmlischen Bereichs durch die Kirche Kenntnis erhalten von der vielfältigen Weisheit Gottes,
nach seinem ewigen Plan, den er durch Christus Jesus, unseren Herrn, ausgeführt hat.
In ihm haben wir den freien Zugang durch das Vertrauen, das der Glaube an ihn schenkt.


Ihr werdet Wasser schöpfen voll Freude aus den Quellen des Heils.

Gott ist meine Rettung;
ihm will ich vertrauen und niemals verzagen.
Denn meine Stärke und mein Lied ist der Herr.
Er ist für mich zum Retter geworden.
Ihr werdet Wasser schöpfen voll Freude
aus den Quellen des Heils.
Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an!
Macht seine Taten unter den Völkern bekannt,
verkündet: Sein Name ist groß und erhaben!
Preist den Herrn; denn herrliche Taten hat er vollbracht;
auf der ganzen Erde soll man es wissen.
Jauchzt und jubelt, ihr Bewohner von Zion;
denn groß ist in eurer Mitte der Heilige Israels.

Halleluja. Halleluja.
Seid wachsam und haltet euch bereit!
Denn der Menschensohn kommt
zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.
Halleluja.


Niemand weiß den Tag, an dem der Herr kommen wird, um zu richten und zu retten. Von allen wird Wachsamkeit gefordert, besonders aber von denen, die in der Kirche Vollmacht empfangen und Verantwortung übernommen haben. Auf die Frage des Petrus, wer mit dem Gleichnis vom Herrn des Hauses und dem Dieb in der Nacht gemeint sei, antwortet Jesus mit einem weiteren Gleichnis. Deutlich wird der „Herr des Hauses“ von V. 39 mit dem treuen und klugen Verwalter (V. 42) gleichgesetzt. Der Verwalter ist nicht Eigentümer, aber er ist für das Haus verantwortlich. Der Apostel, der Leiter einer Gemeinde, hat das Wächteramt über die Lehre; er kennt das Wort und den Willen seines Herrn und hat keine Entschuldigung, wenn er seinen Auftrag versäumt hat. Wem mehr anvertraut wurde, von dem wird auch mehr gefordert (V. 48). - Zu 12,39-46: Mt 24,43-51. - Zu 12,42-44: 1 Kor 4,1-2; 1 Petr 4,10; Tit 1,7.

Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht.
Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.
Da sagte Petrus: Herr, meinst du mit diesem Gleichnis nur uns oder auch all die anderen?
Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt?
Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt!
Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen.
Wenn aber der Knecht denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht zurück!, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen; wenn er isst und trinkt und sich berauscht,
dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen.
Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen.
Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man umso mehr verlangen.

(Schott)

Schott (Album)