Man hört oft Jesus ist überall, ich brauche nicht in die Kirche zu gehen. Stimmt das?
"Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten." (Apg 2,42) - Die Christen hielten von Anfang an die Gemeinschaft in Ehren.
Genauso wenig wie ein Arm aussuchen kann, ob er einen Tag frei vom restlichen Körper nimmt und etwas anderes tut, genauso wenig kann sich der Katholik aus der Kirche Christi losmachen. Ein Leib lebt von der Verbundenheit seiner Glieder. Das ist einmal die geistige Verbundenheit des gemeinsamen Glaubens und des Gebets.
Das kann selbstverständlich jeder für sich im stillen Kämmerlein (Mt 6,6) tun. Doch ein Leib besteht auch in der physischen Verbundenheit. Jesus selbst nahm sich von den Versammlungen und Feiern seiner jüdischen Glaubensbrüder nicht aus. Daher sollten auch wir das nicht tun! Die Gemeinschaft in der Kirche ist ein klares Bekenntnis und Zeichen nach außen und innen: wir sind eine Familie, wir gehören zusammen.
Auch der Empfang der Sakramente geht ohne die Kirche nicht - sie verwaltet und spendet sie. Die innigste Gemeinschaft der katholischen Christen miteinander und mit Gott ist die Eucharistie: "Denn ein Brot ist es: So sind wir ein Leib, die wir alle an dem einen Brote Anteil haben." (1 Kor 10,17)
Als weiteres Beispiel mag die Firmung dienen, die es auch nur innerhalb der Kirche gibt: "Dann legten sie ihnen die Hände auf und sie empfingen den Heiligen Geist. Simon sah, dass durch die Handauflegung der Apostel der Geist verliehen wurde (...)" (Apg 8,17-18)