Tesa
34,2 Tsd.

Neues Papst-Interview für Armenzeitung

Sie sprechen viel von der Peripherie. Woran denken Sie, wenn Sie von Peripherie sprechen? An uns, die Leute aus dem Armenviertel?
Franziskus: „Wenn ich von Peripherie spreche, spreche ich von Grenzen. Normalerweise bewegen wir uns in Räumen, die wir auf gewisse Weise kontrollieren. Das ist das Zentrum. Aber wenn wir uns vom Zentrum weg bewegen, entdecken wir mehr Dinge. Und wenn wir dann von jenen Dingen, die wir entdeckt haben, wieder auf das Zentrum schauen, von unseren neuen Positionen, von dieser Peripherie, sehen wir, dass die Wirklichkeit anders ist. Eine Sache ist es, die Wirklichkeit vom Zentrum zu sehen, und eine andere ist es, sie vom entferntesten Ort zu sehen, an den sie gelangt sind. Die Wirklichkeit sieht man besser von der Peripherie als vom Zentrum. Auch die Wirklichkeit eines Menschen, der existenziellen Peripherien und sogar die Wirklichkeit des Denkens. Du kannst ein sehr scharfes Denken haben, aber wenn du dann jemandem gegenüberstehst, der außerhalb dieses Denkens ist und du irgendwie die Berechtigung deines eigenen Denkens suchen musst, und zu diskutieren beginnst, dann wächst du an der Peripherie des Denkens des anderen.“

Ganzes Interview auf Deutsch bei Radio Vatikan: de.radiovaticana.va/…/1128416
pacem
@leonard Wessel Man kann natürlich alles verdrehen - ich denke, er hat - wenn man unbedingt dieses Beispiel wählen will, eher gemeint: wenn ein Nazi die Dinge einmal aus der Sicht eines Juden betrachtet hätte, hätte er vielleicht wichtige Erkenntnisse gewonnen und sein Verhalten geändert. Das ist ja auch tatsächlich passiert - Ich erinnere mich an eine Geschichte - in welchem KZ es war, habe ich …Mehr
@leonard Wessel Man kann natürlich alles verdrehen - ich denke, er hat - wenn man unbedingt dieses Beispiel wählen will, eher gemeint: wenn ein Nazi die Dinge einmal aus der Sicht eines Juden betrachtet hätte, hätte er vielleicht wichtige Erkenntnisse gewonnen und sein Verhalten geändert. Das ist ja auch tatsächlich passiert - Ich erinnere mich an eine Geschichte - in welchem KZ es war, habe ich mir nicht gemerkt - wo ein sehr brutaler Nazi plötzlich einen Mann unter den Gefangenen erkannte, der Arzt war und früher seiner Frau durch selbstlosen Einsatz das Leben gerettet hatte. Seine Sichtweise und sein Verhalten haben sich tatsächlich geändert, weil er plötzlich einen derjenigen mit anderen Augen anschauen konnte, die er vorher alle als Verbrecher betrachtete...

Natürlich will Franziskus auf die Ausgegrenzten hinweisen - das ist inzwischen klar geworden - und nichts, was man ihm grundsätzlich vorwerfen kann. Es gibt genug Heilige, die uns dies in selbstaufopfernder Weise vorgelebt haben - warum soll nicht auch ein Papst darauf hinweisen?
Und daß er zu den Leuten aus dem Armenviertel nicht sagt: "Ja richtig, Ihr seid die Peripherie" - das ist auch verständlich.

Und ich bin kein ausgesprochener Franziskus-Fan, aber grundsätzlich alles schlecht auszulegen, was jemand sagt, egal ob es der Papst oder sonstjemand ist, das halte ich für unchristlich.
Leonard Wessell
Ich kann es mir vorstellen, daß, wenn die Juden nur die Nazi-Wachen zu Auschwitz von ihrem Standpunkt gesehen hätten, sie zweifellos mit denen diskutiert und an der Peripherie des Denkens der Nazis gewachsen hätten. resultat: ein bereicherter Mord. Nochmal spukt der Papst Klischeen aus, al ob er was von weltbelang gesagt hätte. Seine Sprache ist eigentlich eine Art Therapiesprache, von von …Mehr
Ich kann es mir vorstellen, daß, wenn die Juden nur die Nazi-Wachen zu Auschwitz von ihrem Standpunkt gesehen hätten, sie zweifellos mit denen diskutiert und an der Peripherie des Denkens der Nazis gewachsen hätten. resultat: ein bereicherter Mord. Nochmal spukt der Papst Klischeen aus, al ob er was von weltbelang gesagt hätte. Seine Sprache ist eigentlich eine Art Therapiesprache, von von Lebensweisheiten, die man in irgendeinem Anfängerbuch für Selbsthilfe lesen könnte, wie Schnee in einer Wüste fließen muß. Wenn er nur "Ommmm" sagen und dann schweigen würde, wäre das hilfsreicher.
Iacobus