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Hl. Johannes Paul II. „Jerusalem,... wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln“ Neben seinen vielen bekannten Monumenten birgt Jerusalem lebendige Gemeinschaften gläubiger Christen, Juden und …Mehr
Hl. Johannes Paul II.
„Jerusalem,... wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln“

Neben seinen vielen bekannten Monumenten birgt Jerusalem lebendige Gemeinschaften gläubiger Christen, Juden und Moslems. Ihre Anwesenheit ist Pfand und Quelle der Hoffnung für alle Völker der Erde, welche die Heilige Stadt als geistliches Erbe und als Zeichen des Friedens und der Eintracht betrachten. Jerusalem ist die Heimat der Herzen aller geistlichen Nachkommen Abrahams, die ihm eine tiefe Liebe widmen, und zugleich ein Ort, wo die geschaffenen Dinge mit der unendlichen Tranzendenz Gottes im Glauben aufeinandertreffen. Somit ist es ein Symbol des Zusammenschlusses, der Einheit und des Friedens für die ganze Menschheitsfamilie. Die Heilige Stadt ruft die ganze Menschheit zum Frieden auf, insbesondere die, welche den einen, großen Gott anbeten, den barmherzigen Vater der Völker. Aber leider müssen wir zugeben, dass Jerusalem weiterhin Grund für ständige Rivalitäten, Gewalt und Vergeltungsmaßnahmen bleibt. Diese Situation und diese Reflexionen wecken in uns die Worte des Propheten: „Um Zions willen kann ich nicht schweigen, um Jerusalems willen nicht still sein, bis das Recht in ihm aufstrahlt wie ein helles Licht und sein Heil aufleuchtet wie eine brennende Fackel“ (Jesaja 62,1). Wir denken an den Tag und erwarten ihn mit Ungeduld, an dem wir wahrhaftig „Schüler Gottes“ (Joh 6,45) sein werden, damit wir seine Botschaft der Versöhnung und des Friedens vernehmen. Wir denken an den Tag, an dem sich Juden, Christen und Moslems in Jerusalem den Friedensgruß zurufen können, den Jesus nach seiner Auferstehung an seine Jünger richtete: „Der Friede sei mit euch!“ (Joh 20,19).

Apostolisches Schreiben “Redemptionis anno”,20.04.1984 (© Liberia Editrice Vaticana)