Tina 13
67

„Was Er euch sagt, das tut“

„Was Er euch sagt, das tut“

Bei der Hochzeit zu Kana hatte man weitläufig eingeladen. Deswegen waren Jesus und Maria und auch die Jünger dort, die Jesus einige Tage zuvor berufen hatte; einer von ihnen kam aus dem Dorf Kana. (....) Die Anwesenheit Jesu, des Sohnes Gottes, und Marias bei einer menschlichen Hochzeit scheint mir von großer Bedeutung zu sein. (…)

Maria hat bei dieser Hochzeit gehandelt, so wie sie nie aufhört, für uns, ihre Kinder und für die ganze Menschheit zu handeln: Was er euch sagt, das tut. Ein mutiges Wort, voll Vertrauen! Maria weiß nicht, was Jesus sagen wird, aber sie lädt uns ein aufzunehmen, was er sagen wird; ja, sie bittet darum, diese Worte in die Tat umzusetzen.

Ist Ihnen aufgefallen, dass dies die letzten Worte der Gottesmutter Maria sind? Sie haben etwas von einem Testament, das sie uns hinterlässt! Mögen wir bei unseren Überlegungen nicht die Krüge vergessen, die wir mit Wasser füllen sollen, damit Jesus sie in Wein verwandeln kann. Ist das nicht der Alltag unseres Lebens, den wir dem Herrn anbieten, damit er ihn durch seine Gegenwart wandeln kann?

Maria lässt zu, dass sich die Kraft Gottes offenbart. Diese Kraft macht sich in gewisser Weise abhängig von unserer Freiheit: Wollen wir tun, was Jesus uns sagt? Die Antwort liegt bei jedem von uns. Kein anderer wird sie an unserer Stelle geben! Denken wir einen Augenblick darüber nach, was eine solche Frage bedeuten kann, in unserer je eigenen Situation, angesichts anstehender Entscheidungen!

Lassen Sie uns mit Papst Franziskus zu Maria beten: „Hilf, o Mutter, unserem Glauben! Erinnere uns daran: Wer glaubt, ist nie allein. Lehre uns, mit den Augen Jesu zu sehen, dass er Licht sei auf unserem Weg.“ (Lumen fidei n. 60)

Erzbischof Pierre-Marie Carré

Erzbischof von Montpellier (Frankreich), stellvertretender Vorsitzender der französischen Bischofskonferenz

Predigt am 13.08.2018

Quelle: La Croix

„Was Er euch sagt, das tut!"

Der Evangelist Johannes beschreibt die Hochzeit in Kana. Jesus ist bei einer Hochzeit eingeladen. Als der Wein ausging, wandte sich die Mutter Jesu an ihrem Sohn, indem sie Abhilfe erwartete. Dieser wies die Diener der Hochzeit an, sechs Krüge mit Wasser zu füllen und wandelte sie in Wein (Johannes Evangelium 2,1-12).

Die Hochzeit zu Kana wird zu den Epiphanie-Geschehen gerechnet, da sie das erste öffentliche Wunder ist, das Jesus tut. Hier wird sichtbar, dass Jesus mehr ist als ein Mensch, der Sohn der Maria. Darum spricht Jesus in dieser Schriftstelle auch als "Frau" an und weist sie hin, dass Seine Stunde (gemeint ist die Stunde der Kreuzerhöhung, die die Stunde ist, da der Vater den Sohn verherrlichen wird) noch nicht gekommen ist.

Hier steht eines der wenigen Worte Mariens, die uns überliefert sind: "Was Er euch sagt, das tut!" - ein Wort, das für unser eigenes Leben hier und jetzt genauso gültig ist wie damals für die Diener im hochzeitlichen Haus