Tina 13
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„Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden“ (Mk 12,31) Hl. Gregor der Große (um 540-604), Papst und Kirchenlehrer Homilien zum Evangelium, n°30 ; PL 76, 1220 „Kein anderes Gebot ist größer als …Mehr
„Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden“ (Mk 12,31)

Hl. Gregor der Große (um 540-604), Papst und Kirchenlehrer

Homilien zum Evangelium, n°30 ; PL 76, 1220

„Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden“ (Mk 12,31)

Man kann Gott nicht wahrhaft lieben, wenn man seinen Nächsten nicht liebt, noch seinen Nächsten auf rechte Weise lieben, ohne Gott zu lieben. Und aus diesem Grund […] wurde der Heilige Geist den Jüngern auf zweifache Weise verliehen: zunächst durch den Herrn, als er noch auf Erden weilte, und dann durch den Herrn, als er im Himmel thronte (Joh 20,22; Apg 2). Er ist uns auf der Erde gegeben, um den Nächsten zu lieben, vom Himmel, um Gott zu lieben. Aber warum zuerst auf der Erde und dann vom Himmel, wenn nicht, um uns ein klares Verständnis dieses Wortes des Johannes zu geben: „[…] wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht“ (1 Joh 4,20)?

Deshalb, meine Brüder, sollen wir unseren Nächsten von Herzen lieben; lasst uns den lieben, der uns nahe ist, damit es uns möglich wird, den zu lieben, der über uns ist. Möge sich unser Geist darin einüben, […] um zu „verdienen“, uns alsdann mit diesem Nächsten in vollkommener Freude an Gott zu erfreuen. Dann erst werden wir jene Freude der Bewohner des Himmels erlangen, deren Unterpfand wir bereits durch die Gabe des Heiligen Geistes empfangen haben. Streben wir mit unserer ganzen Liebe auf dieses Ziel hin, wo wir uns auf ewig freuen werden. Dort, wo die heilige Versammlung aller Bewohner des Himmels ist; dort, wo ein unbestreitbares Freudenfest stattfindet; dort, wo die verheißene Ruhe wartet; dort, wo wahrhafter Frieden waltet, der uns dann nicht mehr nur hinterlassen, sondern von unserem Herrn Jesus Christus gegeben werden wird (Joh 14,27).
Tina 13
„Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden“ (Mk 12,31)
Man kann Gott nicht wahrhaft lieben, wenn man seinen Nächsten nicht liebt, noch seinen Nächsten auf rechte Weise lieben, ohne Gott zu lieben. Und aus diesem Grund […] wurde der Heilige Geist den Jüngern auf zweifache Weise verliehen: zunächst durch den Herrn, als er noch auf Erden weilte, und dann durch den Herrn, als er im Himmel thronte …Mehr
„Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden“ (Mk 12,31)

Man kann Gott nicht wahrhaft lieben, wenn man seinen Nächsten nicht liebt, noch seinen Nächsten auf rechte Weise lieben, ohne Gott zu lieben. Und aus diesem Grund […] wurde der Heilige Geist den Jüngern auf zweifache Weise verliehen: zunächst durch den Herrn, als er noch auf Erden weilte, und dann durch den Herrn, als er im Himmel thronte (Joh 20,22; Apg 2). Er ist uns auf der Erde gegeben, um den Nächsten zu lieben, vom Himmel, um Gott zu lieben. Aber warum zuerst auf der Erde und dann vom Himmel, wenn nicht, um uns ein klares Verständnis dieses Wortes des Johannes zu geben: „[…] wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht“ (1 Joh 4,20)?

Deshalb, meine Brüder, sollen wir unseren Nächsten von Herzen lieben; lasst uns den lieben, der uns nahe ist, damit es uns möglich wird, den zu lieben, der über uns ist. Möge sich unser Geist darin einüben, […] um zu „verdienen“, uns alsdann mit diesem Nächsten in vollkommener Freude an Gott zu erfreuen. Dann erst werden wir jene Freude der Bewohner des Himmels erlangen, deren Unterpfand wir bereits durch die Gabe des Heiligen Geistes empfangen haben. Streben wir mit unserer ganzen Liebe auf dieses Ziel hin, wo wir uns auf ewig freuen werden. Dort, wo die heilige Versammlung aller Bewohner des Himmels ist; dort, wo ein unbestreitbares Freudenfest stattfindet; dort, wo die verheißene Ruhe wartet; dort, wo wahrhafter Frieden waltet, der uns dann nicht mehr nur hinterlassen, sondern von unserem Herrn Jesus Christus gegeben werden wird (Joh 14,27).„