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Das längste und das kürzeste Konklave

Bild: Julius II.

(gloria.tv/ KNA) Die längste Papstwahl der Kirchengeschichte dauerte rund drei Jahre. Nach dem Tod von Papst Clemens IV. am 29. November 1268 konnten sich die 18 Kardinäle, die sich kurze Zeit später im Bischofspalast von Viterbo zur Papstwahl versammelten, erst am 1. September 1271 auf einen Kompromiss verständigen. Die einen wollten einen Italiener, die anderen einen Franzosen. Gewählt wurde ein Außenstehender: Der im Heiligen Land weilende Lütticher Archidiakon Tedaldo Visconti nahm den Papstnamen Gregor X. an.

Die Papstwahl gelang nicht ohne den Druck von außen: Ab Juni 1270 versuchten die Stadtbehörden von Viterbo, die Entscheidungsfindung zu beschleunigen: Sie mauerten das Kardinalskollegium im Bischofspalast ein. Schließlich wurde auch noch zeitweise das Dach abgedeckt, um die Wähler der Witterung auszusetzen. Selbst zur Rationierung der Nahrungsmittel griffen die Stadtväter, um die verhärteten Fronten aufzubrechen. Nur mit einer Sondererlaubnis durfte der schwer erkrankte Kardinal Enrico di Susa das Haus verlassen.

Das Konklave, das am 31. Oktober 1503 Julius II. wählte, dauerte dagegen nur wenige Stunden. Auch 1939 erfolgte die Wahl von Pius XII. gleich am ersten Tag. Papst Johannes Paul II. wurde 1978 nach zwei Tagen und insgesamt acht Wahlgängen zum Nachfolger des Apostels Petrus bestimmt, Benedikt XVI. 2005 ebenfalls am zweiten Tag, aber bereits im vierten Wahlgang
tigerkatzi
18 Kardinäle ist aus heutiger Sicht schon sehr wenig oder?