Tina 13
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Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer. Hl. Ambrosius, Bischof von Mailand, Kirchenvater * 339 (?) in Trier † 4. April (?) 397 in Mailand Ambrosius, Sohn eines hohen römischen …Mehr
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer.

Hl. Ambrosius, Bischof von Mailand, Kirchenvater

* 339 (?) in Trier
† 4. April (?) 397 in Mailand

Ambrosius, Sohn eines hohen römischen Verwaltungsbeamten, wurde 339 (oder 333) in Trier geboren. Er trat in den Staatsdienst und wurde Provinzstatthalter von Ligurien und Ämilien. 374 durch Akklamation zum Bischof von Mailand gewählt, stellte er seine ganze Kraft in den Dienst dieses Amtes. Durch das Studium vor allem der griechischen Kirchenväter erwarb er sich ein theologisches Wissen, das sich harmonisch mit seiner antik-römischen Bildung verband. Er verteidigte die Kirche von Mailand gegen die Ansprüche der arianischen Kaiserin Justina, wehrte staatliche Übergriffe auf kirchliche Bereiche ab („Der Kaiser steht innerhalb der Kirche, nicht über ihr“), diente durch Predigten und Schrifterklärungen dem Glaubenssinn seiner Zuhörer (unter denen sich der hl. Augustinus befand, der durch ihn bekehrt und von ihm getauft wurde), dichtete Hymnen (legte damit die Grundlage des hymnischen Chorgesangs) und führte sie nach östlichem Vorbild in die lateinische Liturgie ein. Er war ein Vertreter und Förderer des asketischen Lebens; er zeigte Maria als das Vorbild der gottgeweihten Jungfrauen und war selbst ein großer Marienverehrer. Ambrosius starb am 4. April 397; der 7. Dezember ist der Tag seiner Bischofsweihe. Mit Recht gilt er als der führende Mann seines Jahrhunderts und wird neben die großen Kirchenlehrer Augustinus, Hieronymus und Leo d. Gr. gestellt.

Begraben ist Ambrosius unter dem Hochaltar der Basilika S. Ambrogio in Mailand.

Die Worte prüfen

„Ist einer im Reden behutsam, so wird er milde, sanft und bescheiden. Wenn er nämlich den Mund hält und seine Zunge beherrscht und nicht redet, bevor er seine Worte geprüft und abgewogen hat und überlegt hat, ob dies zu sagen sei, ob es diesem Menschen gegenüber zu sagen sei, so übt er in der Tat Bescheidenheit, Sanftmut und Geduld.“ (Ambrosius von Mailand)
Tina 13
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
„[...] lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen‟ (Ps 34,4)
In jeder (Seele) sei Marias Seele, daß sie „groß mache den Herrn‟, in jeder sei der Geist Marias, daß er „frohlocke in Gott!‟ Gibt es auch nur eine leibliche Mutter Christi, so ist doch in der Ordnung des Glaubens Christus die Frucht aller. Denn jede Seele empfängt Gottes …Mehr
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer

„[...] lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen‟ (Ps 34,4)

In jeder (Seele) sei Marias Seele, daß sie „groß mache den Herrn‟, in jeder sei der Geist Marias, daß er „frohlocke in Gott!‟ Gibt es auch nur eine leibliche Mutter Christi, so ist doch in der Ordnung des Glaubens Christus die Frucht aller. Denn jede Seele empfängt Gottes Wort, wenn sie sonst sonder Makel und Sünde in unversehrter Reinheit die Unschuld wahrt. Jede Seele in solcher Verfassung ‚macht groß‛ den Herrn, wie die Seele Marias „den Herrn groß gemacht und in Gott dem Heiland frohlockt hat‟.

Der Herr läßt sich nämlich ‚groß machen‛; so heißt es auch an einer anderen Stelle: „Macht mit mir groß den Herrn!‟ Nicht als ob Menschenwort dem Herrn etwas hinzufügen könnte, sondern weil in uns seine Größe kund wird. Das Bild Gottes ist nämlich Christus (vgl. 2 Kor 4,4), darum macht die Seele mit jedem rechten und frommen Handeln dieses Bild Gottes, dem sie nacherschaffen ist, in seiner Größe offenbar; darum hat sie, während sie dasselbe in seiner Größe offenbart, an dessen Größe teil und wächst an Erhabenheit, so daß sie jenes Bild mit der leuchtenden Farbe der guten Werke und gleichsam durch eifernde Nachahmung seiner Tugendschöne in sich darzustellen scheint.

Kommentar zum Lukasevangelium, 2,26‒27 (Bibliothek der Kirchenväter, München 1915)
Tina 13
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
„Herodes hatte den Wunsch, ihn einmal zu sehen“
Was Wunder auch, wenn der Herr in dieser Welt nur dann erscheint, wenn er will? Selbst bei der Auferstehung ist ein Gottschauen nur denen möglich, die reinen Herzens sind: darum „selig, die reinen Herzens sind; denn sie nur werden Gott schauen“ (Mt 5,8). Wie viele hatte der Herr bereits …Mehr
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer

„Herodes hatte den Wunsch, ihn einmal zu sehen“

Was Wunder auch, wenn der Herr in dieser Welt nur dann erscheint, wenn er will? Selbst bei der Auferstehung ist ein Gottschauen nur denen möglich, die reinen Herzens sind: darum „selig, die reinen Herzens sind; denn sie nur werden Gott schauen“ (Mt 5,8). Wie viele hatte der Herr bereits seliggepriesen, ohne ihnen jedoch die Fähigkeit des Gottschauens zu verheißen! Wenn demnach nur die, welche reinen Herzens sind, Gott schauen werden, dann werden eben andere (ihn) nicht schauen […] noch vermag derjenige Gott zu schauen, der ihn nicht schauen wollte.

Auch nicht örtlich, sondern mit reinem Herzen lässt Gott sich schauen, nicht mit leiblichen Augen lässt Gott sich suchen, nicht mit dem Blick sich messen, nicht mit tastender Hand sich greifen, nicht in Tönen sich vernehmlich, nicht mit Schritten sich merklich machen. Glaubt man ihn fern, schaut man ihn; ist er zugegen, schaut man ihn nicht. Schauten doch selbst die Apostel nicht alle Christus. Daher seine Klage: „Solange bin ich bei euch, und ihr habt mich noch nicht erkannt“ (Joh 14,9). Nur wer erkannt hat, „welches die Breite und Länge und Höhe und Tiefe sei“ und „die alles übersteigende Liebe Christi“ (Eph 3,18−19), „schaut Christus, schaut auch den Vater“ (Joh 14,9). Wir kennen ja Christus nicht mehr dem Fleische (2 Kor 5,16), sondern nur dem Geiste nach; „denn Geist ist vor unserem Angesichte Christus der Herr“ (Klgl 4,20), der uns in seiner Barmherzigkeit „bis zur ganzen Fülle der Gottheit zu erfüllen“ (Eph 3,19) sich würdigt, auf daß er von uns geschaut werden könne.

Kommentar zum Lukasevangelium, I, 27 (vgl.: Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Band 21, München 1915)
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Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
„Ich befehle dir, junger Mann: Steh auf!“
Auch wenn das Totenbegräbnis alle Lebenshoffnung raubt, selbst wenn die Körper der Verstorbenen bereits am Grabesrand liegen: auf das Wort Gottes hin erstehen dennoch die dem Tod verfallenen Leichname von neuem. Die Stimme kehrt wieder, der Sohn wird der Mutter zurückgegeben, von der Gruft …Mehr
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer

„Ich befehle dir, junger Mann: Steh auf!“

Auch wenn das Totenbegräbnis alle Lebenshoffnung raubt, selbst wenn die Körper der Verstorbenen bereits am Grabesrand liegen: auf das Wort Gottes hin erstehen dennoch die dem Tod verfallenen Leichname von neuem. Die Stimme kehrt wieder, der Sohn wird der Mutter zurückgegeben, von der Gruft bewahrt, vom Grab errettet. Wer anders ist diese deine Gruft als der schlechte Sittenwandel? Deine Gruft ist die Gottlosigkeit [...] Von diesem Grab befreit dich Christus; von dieser Gruft wirst du auferstehen, wenn du Gottes Wort vernimmst. Ist auch die Sünde schwer, daß du mit deinen Bußtränen sie nicht abzuwaschen vermagst, so flehe doch für dich die Mutter, die Kirche, die für jeden wie eine Witwe-Mutter für ihren einzigen Sohn vermittelnd bittet. Wie von einem natürlichen geistigen Schmerz ergriffen empfindet sie Mitleid, wenn sie ihre eigenen Kinder von Todsünden in den Tod gezerrt werden sieht [...]

Schmerz möge denn die zärtliche Mutter erfassen, desgleichen das Volk in Menge sich zu ihr gesellen! Nicht nur in Menge, nein, in großer Menge teile es den Schmerz mit der guten Mutter! Jetzt nun wirst du auf der Totenbahre liegend auferstehen, jetzt vom Grabe befreit werden. Jene deine Leichenträger werden innehalten. Du wirst anfangen, lebendige Worte zu sprechen [...] Denn von dem einen werden viele sich ein Beispiel zur Besserung nehmen. Sie werden ebenfalls Gott loben, der uns so große Heilmittel dargeboten hat, dem Tod zu entrinnen.

Lukaskommentar, 5. Buch, 91−92 (vgl. Bibliothek der Kirchenväter, München 1915)
Tina 13
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
„Dort saß ein Mann, dessen rechte Hand verdorrt war“
So belebte der Herr jene Hand, die Adam ausstreckte, um die Früchte des verbotenen Baumes zu pflücken, mit der heilbringenden Kraft guter Werke: sie, die durch die Sünde verdorrt war, sollte durch gute Werke gesunden. Hierbei schalt Christus die Juden; denn diese verletzten …Mehr
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer

„Dort saß ein Mann, dessen rechte Hand verdorrt war“

So belebte der Herr jene Hand, die Adam ausstreckte, um die Früchte des verbotenen Baumes zu pflücken, mit der heilbringenden Kraft guter Werke: sie, die durch die Sünde verdorrt war, sollte durch gute Werke gesunden. Hierbei schalt Christus die Juden; denn diese verletzten infolge verkehrter Auslegungen die Gesetzesvorschriften, indem sie glaubten, man müsse am Sabbat auch von den guten Werken ausruhen, während das Gesetz in seiner damaligen Form nur die Gestaltung des Zukünftigen vorbildete, das doch bloß ein Ausruhen vom Bösen, nicht vom Guten in sich schloss […]

Du hast die Worte des Herrn vernommen: „Strecke deine Hand aus!“ Ein gemeinsames Heilmittel für alle liegt hier vor. Auch du, der du eine gesunde Hand zu haben glaubst, hüte dich, dass nicht Habsucht, hüte dich, dass nicht Freveltat sie lähme! Strecke sie des öfteren aus! Strecke sie nach dem Armen aus, der dich anfleht! Strecke sie aus dem Nächsten zu helfen, einer Witwe Unterstützung zu gewähren, einem zu Unrecht Geschmähten dem Unrecht zu entreißen! Strecke sie aus zu Gott für deine Sünden! So streckt man die Hand aus, so wird sie geheilt.

Kommentar zum Lukasevangelium, V, 39−40 (vgl.: Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Band 21, München 1915)
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Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
Durch sein Leiden hat Christus unsere Schuld für uns bezahlt
Welcher Mensch könnte sich durch sein eigenes Blut loskaufen, wenn Christus doch sein Blut vergossen hat zur Erlösung aller? Gibt es einen Menschen, dessen Blut gleich wertvoll wäre wie das Blut Christi […], der, und nur er, durch sein Blut die Welt mit Gott versöhnt hat?…Mehr
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer

Durch sein Leiden hat Christus unsere Schuld für uns bezahlt

Welcher Mensch könnte sich durch sein eigenes Blut loskaufen, wenn Christus doch sein Blut vergossen hat zur Erlösung aller? Gibt es einen Menschen, dessen Blut gleich wertvoll wäre wie das Blut Christi […], der, und nur er, durch sein Blut die Welt mit Gott versöhnt hat? Gibt es ein erhabeneres Opfer, einen besseren Mittler als den, der sich selber zum inständigen Bittsteller für die Sünden aller gemacht und sein Leben als Lösegeld für uns hingegeben hat?

Wir dürfen also nicht nach einer individuellen Sühne oder Erlösung suchen; denn das als Lösegeld für alle vergossene Blut ist das Blut Christi. Durch dieses Blut hat uns der Herr Jesus losgekauft, er allein hat uns mit dem Vater versöhnt. Er hat sein mühsames Werk zu Ende geführt, denn er hat unsere Mühsal auf sich genommen, er, der sagt: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen“ (Mt 11,28) […] Der Mensch kann also zu seiner Erlösung keine Beitrag in Form von Sühne leisten; denn das Blut Christi hat ihn ein für alle Mal von der Sünde rein gewaschen; er ist damit aber nicht von der Pflicht entbunden, sich um ein geregeltes Leben zu bemühen und darum, sich nicht von den Geboten des Herrn zu entfernen. Zeit seines Lebens wird er sich unaufhörlich um sein ewiges Leben abmühen, aus Angst, eines endgültigen Todes zu sterben – wo er doch schon vom Tod losgekauft ist!

Kommentar zu Psalm 48,14-15; CSEL 64, 368
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Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
„Wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht“
Als der hl. Laurentius sah, wie Bischof Sixtus zum Martyrium geführt wurde, brach er in Tränen aus. Nicht das Leiden seines Bischofs war der Grund dafür, sondern die Tatsache, dass er ohne ihn ins Martyrium ging. Deshalb rief er ihm zu: „Wohin gehst du ohne deinen Sohn, Vater? Wohin …Mehr
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer

„Wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht“

Als der hl. Laurentius sah, wie Bischof Sixtus zum Martyrium geführt wurde, brach er in Tränen aus. Nicht das Leiden seines Bischofs war der Grund dafür, sondern die Tatsache, dass er ohne ihn ins Martyrium ging. Deshalb rief er ihm zu: „Wohin gehst du ohne deinen Sohn, Vater? Wohin eilst du ohne deinen Diakon? Du hast doch niemals das Opfer ohne Diener gefeiert! [...] Nun beweise doch, dass du dir einen guten Diakon ausgesucht hast: willst du dich wirklich weigern, das Blutopfer mit dem zu teilen, dem du den Dienst am Blut des Herrn anvertraut hast, mit dem zusammen du die Sakramente spendest?“ [...]

Papst Sixtus antwortete dem Laurentius: „Ich vergesse dich nicht, mein Sohn, und ich verlasse dich auch nicht. Aber ich überlasse es dir, schwerere Kämpfe zu bestehen. Ich bin alt und halte nur noch einen leichten Kampf aus. Du aber bist jung, und auf dich wartet ein viel herrlicherer Triumph über den Tyrannen. Du folgst mir bald nach. Trockne deine Tränen. In drei Tagen folgst du mir [...]“

Drei Tage später wird Laurentius festgenommen. Man verlangt von ihm, dass er die Güter und Schätze der Kirche herbeischaffe. Er verspricht zu gehorchen. Am nächsten Tag kommt er mit Armen zurück. Gefragt, wo die Schätze seien, die er herbeibringen sollte, zeigt er auf die Armen und sagt: Das sind die Schätze der Kirche. Welch bessere Schätze hätte Christus als die, von denen er gesagt hat: „Was ihr einem von diesen Kleinen getan habt, das habt ihr mir getan“ (vgl. Mt 25,40)? Laurentius zeigte diese Schätze her und war Sieger; denn der Verfolger hatte keinerlei Lust, sie ihm wegzunehmen. In seiner Wut freilich gab er den Befehl, Laurentius bei lebendigem Leibe zu verbrennen.

Die Pflichten der Diener Gottes I,84; II,28; PL 16,84
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Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
Abraham hat meinen Tag gesehen
Betrachten wir den Lohn, den Abraham vom Herrn verlangt. Er bittet nicht um Reichtümer, wie ein Geizhals, auch nicht um ein langes Leben wie einer, der den Tod fürchtet, auch nicht um Macht, sondern er bittet um einen würdigen Erben seiner Arbeit: „Was willst du mir schon geben?“ sagt er, „ich gehe …Mehr
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer

Abraham hat meinen Tag gesehen

Betrachten wir den Lohn, den Abraham vom Herrn verlangt. Er bittet nicht um Reichtümer, wie ein Geizhals, auch nicht um ein langes Leben wie einer, der den Tod fürchtet, auch nicht um Macht, sondern er bittet um einen würdigen Erben seiner Arbeit: „Was willst du mir schon geben?“ sagt er, „ich gehe doch kinderlos dahin“ (vgl. Gen 15,2) [...] Hagar hat einen Sohn, Ismael, zur Welt gebracht, aber Gott sagt ihm: „Nicht er wird dich beerben, sondern ein anderer, der von dir abstammt“ (vgl. Gen 15,4). Von welchem „anderen“ spricht er? Es handelt sich nicht um Ismael, sondern um den heiligen Isaak [...] Aber im legitimen Sohn Isaak können wir den wahren legitimen Sohn erkennen: den Herrn Jesus Christus, der zu Beginn des Matthäusevangeliums Sohn Abrahams genannt wird (Mt 1,1). Er hat sich als wahrer Sohn Abrahams gezeigt, indem er die Nachkommenschaft seines Ahnherrn aufstrahlen lässt. Ihm ist es zu verdanken, dass Abraham zum Himmel hinaufschaut und seine Nachkommenschaft wie die Gestirne leuchten sieht (Gen 15,5). Der Apostel Paulus sagt: „Die Gestirne unterscheiden sich durch ihren Glanz. So ist es auch mit der Auferstehung der Toten“ (vgl. 1 Kor 15,41f.). Indem Christus die Menschen, die der Tod in der Erde festhielt, an seiner Auferstehung teilhaben ließ, hat er ihnen Anteil gegeben am Himmelreich.

Die Sohnschaft, die mit Abraham verbindet, geschah allein durch die Erbschaft des Glaubens, der uns auf den Himmel vorbereitet, uns in die Nähe der Engel rückt, uns emporhebt bis zu den Gestirnen. Gott sprach: „So zahlreich werden deine Nachkommen sein“ – und „Abraham glaubte dem Herrn“ (vgl. Gen 15,5−6). Er glaubte, dass Christus durch seine Menschwerdung sein Erbe sein würde. Um dich das wissen zu lassen, hat der Herr gesagt: „Abraham sah meinen Tag und freute sich“ (vgl. Joh 8,56). Gott hat ihn für gerecht erachtet, weil er keine Erklärung verlangte, sondern glaubte, ohne im geringsten zu zögern. Es ist gut, dass der Glaube den Erklärungen vorauseilt. Andernfalls würden wir denen ähnlich, die Gott fragen, wie man einen Menschen fragt. Welche Ungebührlichkeit, Menschen zu glauben, wenn sie über jemanden anderen etwas aussagen, aber Gott nicht zu glauben, wenn er über sich selbst etwas aussagt! Lasst uns Abraham nachahmen, um die Welt durch jene Glaubensgerechtigkeit zu erben, die ihn zum Erben der Erde machte.

Abraham, Buch I, 19−20
Tina 13
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
Über die Mysterien, 24−28
„Willst du gesund werden?“
Der Gelähmte des Teichs von Betesda wartete auf einen Menschen [der ihm helfen konnte, ins Wasser zu steigen]. Wen anders als den Herrn Jesus, den aus der Jungfrau Geborenen, kraft dessen Ankunft nicht mehr der Schatten nur je einen, sondern die Wahrheit alle heilen sollte? Er ist …Mehr
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer

Über die Mysterien, 24−28

„Willst du gesund werden?“

Der Gelähmte des Teichs von Betesda wartete auf einen Menschen [der ihm helfen konnte, ins Wasser zu steigen]. Wen anders als den Herrn Jesus, den aus der Jungfrau Geborenen, kraft dessen Ankunft nicht mehr der Schatten nur je einen, sondern die Wahrheit alle heilen sollte? Er ist es also, der erwartet wurde, daß er herniedersteige. Von ihm sprach Gott der Vater zu Johannes dem Täufer: „Auf wen du den Geist herabkommen siehst und auf wem er bleibt, der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft“ (Joh 1,33) Warum ist der Geist in Gestalt einer Taube herabgestiegen, wenn nicht, damit du siehst und erkennst, dass die vom gerechten Noach aus der Arche geschickte Taube das Bild dieser Taube war, und dass du hierin das Vorbild des Sakraments der Taufe erkennst? [...]

Bleibt da noch Raum zu Zweifeln, da dir klar und laut im Evangelium des Vaters Stimme tönt, der beteuert: „Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe“ (Mt 3,17), des Sohnes Stimme tönt, über welchem der Heilige Geist wie eine Taube sich zeigte, auch des Heiligen Geistes Stimme tönt, der wie eine Taube herabstieg, Davids Stimme tönt: „Die Stimme des Herrn erschallt über den Wassern. Der Gott der Herrlichkeit donnert, der Herr über gewaltigen Wassern“ (Ps 28(29),3), da dir die Schrift bezeugt, wie auf der Baalspriester Bitten kein Feuer vom Himmel fiel und umgekehrt auf des Elias Flehen Feuer gesendet ward, das den Frevel sühnte (vgl. Ri 6,21; vgl. 1 Kön 18,38)?

Sieh nicht auf die persönlichen Verdienste, sondern auf der Priester Dienste! […] So glaube denn, daß der Herr Jesus zugegen ist, herabgerufen durch das Gebet der Priester! Versichert er doch: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (vgl. Mt 18,20). Wieviel mehr lässt er sich da, wo die Kirche ist, wo seine Geheimnisse sind, mit dem Geschenk seiner Gegenwart herab! Du bist hinabgestiegen. Erinnere dich, was du geantwortet: du wollest an den Vater glauben, an den Sohn glauben, an den Heiligen Geist glauben! […] Vielmehr liegt schon im gleichlautenden Bekenntnisse deines Mundes die Pflicht verbürgt, daß du gleicherweise an den Sohn glaubst, wie du an den Vater glaubst, gleicherweise an den Heiligen Geist glaubst, wie du an den Sohn glaubst. Eine einzige Ausnahme bildet dein Bekenntnis auf den Glauben: der Herr Jesus allein ist gekreuzigt worden.
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Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
„So dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können“
Der Herr selbst ist ein Senfkorn [...] Wenn Christus ein Senfkorn ist, auf welche Weise ist er denn der Kleinste, und auf welche Weise wächst er? Dass er wieder groß wird, gilt nicht für seine Natur, sondern betrifft seine äußere Erscheinung. Ihr wollt wissen, auf …Mehr
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer

„So dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können“

Der Herr selbst ist ein Senfkorn [...] Wenn Christus ein Senfkorn ist, auf welche Weise ist er denn der Kleinste, und auf welche Weise wächst er? Dass er wieder groß wird, gilt nicht für seine Natur, sondern betrifft seine äußere Erscheinung. Ihr wollt wissen, auf welche Weise er der Geringste ist? „Er hatte keine schöne und edle Gestalt, so dass wir ihn anschauen mochten“ (Jes 53,2). Lasst euch sagen, dass er der Größte ist: „Du bist der Schönste von allen Menschen“ (Ps 44(45),3). Tatsächlich wurde er, der weder Glanz noch Schönheit hatte, viel höher erhoben als die Engel (Hebr 1,4), hat an Ehre die Propheten Israels übertroffen [...] Er ist das geringste aller Samenkörner, denn er hatte weder königliche Macht, noch Reichtum, noch die Weisheit dieser Welt. Und plötzlich hat er wie ein Baum den hohen Wipfel seiner Macht entfaltet, in einem Maß, dass wir sagen: „In seinem Schatten begehre ich zu sitzen“ (Hld 2,3).

Oft schien es mir, als wäre er sowohl Baum als auch Saatkorn. Saatkorn ist er, wenn man von ihm sagt: „Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns?“ (Mt 13,55). Aber während wir noch diese Worte hören, ist er plötzlich groß geworden [...]: „Woher hat er diese Weisheit [...]?“ (V. 54). Seiner Erscheinung nach ist er also Samenkorn, seiner Weisheit nach Baum. Im Blattwerk seiner Zweige können in Sicherheit wohnen der Nachtvogel in seiner Behausung, der einsame Sperling auf dem Dach (Ps 101(102),7), der, der in das Paradies entrückt wurde (2 Kor 12,4), und der, der auf den Wolken in die Luft entrückt worden ist (vgl. 1 Thess 4,17). Dort wohnen auch die Mächte und Engel des Himmels und alle, deren geistiges Handeln ihnen erlaubt, ihren Flug anzutreten. Der hl. Johannes hat dort geruht, als er sich zurücklehnte an die Brust Jesu (Joh 13,25) [...]

Wir, „die wir in der Ferne waren“ (vgl. Eph 2,13), die wir durch die Stürme des bösen Geistes lange in der Nichtigkeit der Welt hin und her getrieben wurden, haben uns gesammelt aus allen Nationen. Wir breiten die Schwingen der Tugend aus und lenken unseren Flug so, dass der Schatten der Heiligen uns vor der sengenden Hitze dieser Welt schützt. Schon leben wir wieder auf im Frieden und der Sicherheit dieses kurzen Verweilens, und unsere von der Last der Sünden einst so gebeugte Seele „ist wie ein Vogel dem Netz des Jägers entkommen“ (Ps 123(124),7) und in die Berge des Herrn entflohen (vgl. Ps 10(11),1).

Kommentar zum Lukasevangelium VII, 183 f.
Tina 13
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Die Menschen erfahren von der Weisheit der Heiligen, die Kirche lobt sie.
Sie werden leben in Ewigkeit.
(MB 932)
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Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
Auf die anderen zugehen, wie der Herr auf uns zugeht
Die Mäßigung ist zweifelsfrei die schönste unter den Tugenden [...] Ihr allein verdankt die Kirche – erkauft mit dem Blut des Herrn – ihre Verbreitung; sie ist das Abbild der himmlischen Wohltat, nämlich der universellen Erlösung [...] Wer sich deshalb bemüht, die aus der menschlichen …Mehr
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer

Auf die anderen zugehen, wie der Herr auf uns zugeht

Die Mäßigung ist zweifelsfrei die schönste unter den Tugenden [...] Ihr allein verdankt die Kirche – erkauft mit dem Blut des Herrn – ihre Verbreitung; sie ist das Abbild der himmlischen Wohltat, nämlich der universellen Erlösung [...] Wer sich deshalb bemüht, die aus der menschlichen Schwachheit resultierenden Fehler zu korrigieren, muss diese Schwachheit ertragen und irgendwie auf seine eigenen Schultern laden und sie nicht etwa von sich weisen. Wir lesen nämlich, dass der Hirte im Evangelium das erschöpfte Schaf getragen und nicht verstoßen hat (Lk 15,5) [...] Die Mäßigung muss in der Tat die Gerechtigkeit abmildern. Wie könnte denn sonst jemand, dem du deine Abneigung spüren lässt – jemand, der meint, für seinen Arzt ein Objekt der Geringschätzung und nicht des Mitleids zu sein – wie könnte er zu dir kommen, um sich pflegen zu lassen?

Deshalb hat Jesus offenkundig werden lassen, dass er Mitleid mit uns hat. Sein Verlangen war es, uns zu sich zu rufen und uns nicht zu erschrecken, so dass wir die Flucht ergreifen. Sanftmut kennzeichnet seine Ankunft; seine Ankunft ist gekennzeichnet von der Demut. Übrigens hat er gesagt: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, und ich werde euch erquicken!“ (vgl. Mt 11,28, Vg.). Jesus, der Herr, stärkt also vielmehr, er schließt nicht aus und weist nicht ab. Zu Recht hat er als seine Jünger Männer auserwählt, die als treue Ausleger des Willens des Herrn das Volk Gottes sammeln, statt es abzuweisen.

Die Bußfertigkeit I, 1
Tina 13
Hl. Ambrosius
„Die Söhne sind frei“
Der Apostel Paulus schreibt, dass die ganze Schöpfung sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes wartet (Röm 8,19). Diese Schöpfung ist jetzt gegen ihren Willen der Macht des Nichts ausgeliefert; sie hat aber Hoffnung. Denn sie hofft, dass Christus ihr durch seine Gnade hilft, sich von der Versklavung durch den unvermeidlichen Verfall zu befreien und …Mehr
Hl. Ambrosius

„Die Söhne sind frei“

Der Apostel Paulus schreibt, dass die ganze Schöpfung sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes wartet (Röm 8,19). Diese Schöpfung ist jetzt gegen ihren Willen der Macht des Nichts ausgeliefert; sie hat aber Hoffnung. Denn sie hofft, dass Christus ihr durch seine Gnade hilft, sich von der Versklavung durch den unvermeidlichen Verfall zu befreien und die glanzvolle Freiheit der Kinder Gottes zu erwerben. Auf diese Weise wird es eine einzige Freiheit geben, für die Schöpfung und für die Kinder Gottes, wenn deren Herrlichkeit offenbart wird. Jetzt aber, solange dieses Offenbarwerden ersehnt wird, stöhnt die gesamte Schöpfung und wartet darauf, der Herrlichkeit unserer erneuerten Gotteskindschaft und unserer Erlösung teilhaftig zu werden (V. 22)… Es ist klar, dass die Geschöpfe, die ungeduldig darauf warten, dass die Söhne an Kindes Statt angenommen werden, die Erstlingsgaben des Heiligen Geistes in sich tragen (V. 9f). Die Annahme an Kindes Statt bedeutet die Erlösung des ganzen Leibes, wenn er, als Adoptivsohn Gottes, das ewige, himmlische Gut von Angesicht zu Angesicht sehen wird. In der Kirche des Herrn liegt schon Sohnschaft vor, wenn der Heilige Geist in uns ruft: „Abba, Vater“ (V. 15). Vollkommen wird diese Sohnschaft sein, wenn alle, denen es gestattet ist, Gottes Angesicht zu sehen, in Unsterblichkeit, Ehre und Herrlichkeit auferstehen werden. Dann wird das ursprüngliche Wesen des Menschen wirklich wiedererlangt sein. Deshalb wagt der Apostel Paulus zu sagen: „Wir sind gerettet, doch in der Hoffnung“ (V. 24). Und die Hoffnung rettet tatsächlich wie der Glaube, von dem geschrieben steht: „Dein Glaube hat dir geholfen“ (Mk 5,34).

Brief 35, an Orontianus 6,13; PL 16, 1078
Tina 13
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
Das Kommen Christi
„Es bleibt kein Stein auf dem anderen, alles wird zerstört.“ Diese Worte trafen auf den Tempel zu, den Salomon gebaut hatte [...], denn alles, was unsere Hände bauen, fällt dem Verschleiß oder dem Verfall anheim, wird gewaltsam vernichtet oder vom Feuer zerstört [...] Es existiert aber auch in jedem von uns ein …Mehr
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer

Das Kommen Christi

„Es bleibt kein Stein auf dem anderen, alles wird zerstört.“ Diese Worte trafen auf den Tempel zu, den Salomon gebaut hatte [...], denn alles, was unsere Hände bauen, fällt dem Verschleiß oder dem Verfall anheim, wird gewaltsam vernichtet oder vom Feuer zerstört [...] Es existiert aber auch in jedem von uns ein Tempel, der verfällt, wenn es an Glauben fehlt, vor allem aber dann, wenn wir im Namen Christi fälschlicherweise versuchen, innere Gewissheiten zu gewinnen. Vielleicht ist diese Auslegung für uns am nützlichsten. Was nützt es mir denn wirklich, wenn ich weiß, an welchem Tag das Letzte Gericht stattfindet? Was nützt es mir, der ich mir so vieler Sünden bewusst bin, wenn ich weiß, dass eines Tages der Herr kommt, wenn er nicht in meine Seele kommt, nicht in mir lebt, nicht in mir spricht? Zu mir muss Christus aber kommen, mir muss sein Kommen gelten.

Doch das zweite Kommen des Herrn findet am Ende der Welt statt, wenn wir sagen können: „Die Welt ist mir gekreuzigt und ich der Welt“ (vgl. Gal 6,14). Für jemanden, dem die Welt stirbt, ist Christus ewig; für ihn ist der Tempel geistig, das Gesetz, sogar die Paschafeier ist geistig [...] für ihn werden Weisheit, Tugend, Gerechtigkeit, Erlösung wirkliche Gegenwart; denn Christus ist zwar für die Sünden des Volkes ein einziges Mal gestorben, doch damit er täglich die Sünden des Volkes tilgen kann.

Kommentar zum Lukasevangelium
Tina 13
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
„Danach sah ich: eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen [...] vor dem Thron und vor dem Lamm stehen“ (vgl. Offb 7,9)
Gestärkt durch die Belehrungen [der Hl. Schrift], schreiten wir ohne Zittern hin zu unserem Erlöser Jesus, zur Versammlung der Patriarchen, gehen wir zu unserem Vater Abraham, wenn der …Mehr
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer

„Danach sah ich: eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen [...] vor dem Thron und vor dem Lamm stehen“ (vgl. Offb 7,9)

Gestärkt durch die Belehrungen [der Hl. Schrift], schreiten wir ohne Zittern hin zu unserem Erlöser Jesus, zur Versammlung der Patriarchen, gehen wir zu unserem Vater Abraham, wenn der Tag gekommen sein wird. Gehen wir ohne Zittern zu dieser Versammlung der Heiligen, dieser Versammlung der Gerechten. Wir werden unseren Vätern entgegengehen, die uns den Glauben gelehrt haben. Selbst wenn die Werke uns fehlen, möge der Glaube uns helfen, unser Erbe zu verteidigen! Wir werden zu dem Ort gehen, an dem Abraham seinen Schoß öffnet für die Armen, wie Lazarus einer war (Lk 16,19ff.). Dort ruhen diejenigen aus, die die schweren Lasten des Lebens dieser Welt getragen haben. Vater, strecke deine Hände jetzt aus, um diese Armen aufzunehmen, öffne deine Arme, mache weit deinen Schoß, um noch mehr von ihnen aufnehmen zu können, denn sehr zahlreich sind sie, die an Gott geglaubt haben [...]

Wir werden ins froh machende Paradies gelangen, wo Adam, einst gefallen in den Hinterhalt der Räuber, nicht mehr daran denkt, seine Wunden zu beweinen, wo der Räuber selbst sich an seinem Anteil des himmlischen Königreichs erfreut (vgl. Lk 10,30; 23,43) – dort, wo keine Wolke, kein Gewitter, kein Blitz, kein stürmisches Unwetter, keine Finsternis, keine Dämmerung, weder Sommer, noch Winter die Unbeständigkeit des Wetters kennzeichnen. Weder Kälte, noch Hagel, noch Regen [wird es geben]. Unsere arme kleine Sonne, der Mond und die Sterne werden zu nichts mehr nützlich sein. Die strahlende Herrlichkeit Gottes allein wird aufleuchten, denn Gott wird das Licht für alle sein; dieses wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, wird für alle aufstrahlen (vgl. Offb 21,5; Joh 1,9). Wir werden dorthin gehen, wo der Herr Jesus Wohnungen bereitet hat für seine kleinen Knechte, damit dort, wo er ist, auch wir seien (Joh 14,2–3) [...]

„Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen“ (Joh 17,24) [...] Wir folgen dir, Herr Jesus; doch dazu rufe uns, denn ohne dich kann niemand hinaufsteigen. Du bist der Weg, die Wahrheit, das Leben (Joh 14,6), das Können, der Glaube, der Lohn. Nimm uns auf, stärke uns, schenke uns das Leben!

Über die Güte des Todes
Tina 13
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
Das Senfkorn
Überlegen wir, warum das Himmelreich mit einem Senfkorn verglichen wird. Es fällt mir eine weitere Stelle ein, die vom Senfkorn handelt. Es wird mit dem Glauben verglichen, wenn der Herr sagt: „Wenn euer Glaube auch nur so groß ist wie ein Senfkorn, dann werdet ihr zu diesem Berg sagen: Stürz dich ins Meer“ (vgl. Mt …Mehr
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer

Das Senfkorn

Überlegen wir, warum das Himmelreich mit einem Senfkorn verglichen wird. Es fällt mir eine weitere Stelle ein, die vom Senfkorn handelt. Es wird mit dem Glauben verglichen, wenn der Herr sagt: „Wenn euer Glaube auch nur so groß ist wie ein Senfkorn, dann werdet ihr zu diesem Berg sagen: Stürz dich ins Meer“ (vgl. Mt 17,20) [...] Wenn also das Reich Gottes einem Senfkorn gleicht und auch der Glaube einem Senfkorn, dann ist der Glaube mit Sicherheit das Reich Gottes und das Reich Gottes der Glaube. Glauben haben bedeutet das Reich Gottes haben [...] Deshalb hat Petrus, der ja nun wirklich Glauben hatte, die Schlüssel des Himmelreichs erhalten, damit er es auch den Anderen aufschließe (Mt 16,19).

Untersuchen wir jetzt, wie weit der Vergleich trägt. Das Senfkorn ist sicherlich etwas Gewöhnliches und Einfaches; zerdrückt man es aber, so entfaltet es seine Kraft. So scheint auch der Glaube zunächst etwas Einfaches zu sein; gerät er aber schwer unter Druck, entfaltet er seine Kraft [...] Unsere Märtyrer Felix, Nabor und Viktor waren Senfkörner. Sie hatten den Duft des Glaubens an sich, aber man wusste nichts von ihnen. Als die Verfolgung kam, legten sie die Waffen weg, hielten ihren Hals hin, kamen durch das Schwert um, und die Kunde von der Schönheit ihres Martyriums ging „in die ganze Welt hinaus“ (Ps 18 (19),5) [...]

Der Herr selbst ist ein Senfkorn. Solange ihm noch nicht der Angriff galt, kannten ihn die Leute nicht. Er entschied sich dafür, zermalmt zu werden [...], erdrückt zu werden, so dass Petrus sagte: „Die Leute erdrücken dich fast“ (vgl. Lk 8,45). Er wollte Same sein wie das „Senfkorn, das ein Mann in seinem Garten in die Erde steckte“. Denn Christus ist in einem Garten gefangen genommen und begraben worden. Er ist in diesem Garten größer geworden und ist dort sogar auferstanden [...] So sät auch ihr Christus in eurem Garten! [...] Sät den Herrn Jesus: er ist Saatkorn, wenn er gefangen genommen wird, Baum, wenn er aufersteht, Baum, der der Welt Schatten spendet; er ist Saatkorn, wenn er bestattet wird, Baum, wenn er sich zum Himmel emporhebt.

Kommentar zum Lukasevangelium, VII, 176−180; SC 52
Tina 13
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
„Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter [...] verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten“ (Mt 19,29)
„Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Von jetzt an werden in einem Haus fünf …Mehr
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer

„Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter [...] verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten“ (Mt 19,29)

„Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Von jetzt an werden in einem Haus fünf Menschen zerstritten sein; drei werden gegen zwei Partei ergreifen und zwei gegen drei“ (Mt 10,34 und vgl. Lk 12,52-53). [...] In fast allen Stellen des Evangeliums spielt der tiefere Sinn eine wichtige Rolle. Vor allem bei dieser Stelle muss man, um nicht durch die Schroffheit einer grob vereinfachenden Deutung abgeschreckt zu werden, einen tieferen Sinnzusammenhang suchen [...] Wie kann Christus selber sagen: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch“ (Joh 14,27), wenn er gekommen ist, um Väter mit ihren Söhnen zu entzweien und Söhne mit ihren Vätern – und dadurch ihre Beziehungen zerstört? Wie kann man verflucht sein, „wenn man Vater oder Mutter schmäht“ (vgl. Dtn 27,16), und zugleich fromm, wenn man sie verlässt?

Wenn wir einsehen, dass die Gottesbeziehung an erster Stelle steht und die Kindesliebe an zweiter, wird sich für uns dieses Problem lösen. Das Menschliche muss tatsächlich dem Göttlichen hintangestellt werden. Denn wenn man schon den Eltern gegenüber Pflichten hat, um wie viel mehr dann dem Vater der Eltern gegenüber, dem wir für unsere Eltern dankbar sein müssen [...] Er sagt also nicht, dass wir auf die verzichten sollen, die wir lieben, sondern er sagt, dass wir Gott allen vorziehen müssen. An anderer Stelle steht übrigens: „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig“ (Mt 10,37). Es ist dir nicht untersagt, deine Eltern zu lieben – es ist dir untersagt, sie Gott vorzuziehen. Denn die natürlichen Beziehungen sind Wohltaten des Herrn, und niemand darf empfangene Wohltaten mehr lieben als Gott, der sehr wohl darauf achtet, welche Wohltaten er austeilt.

Kommentar zum Lukasevangelium, 7, 134
Tina 13
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
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„Judas Iskariot, der ihn später verraten hat“
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Christus rief „seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus“ (Lk 12,13), um sie auszusenden. Sie sollten auf der ganzen Erde den Glauben aussäen und die Rettung und das Heil der Menschen verkünden. Schenkt diesem göttlichen Vorhaben Beachtung: Christus wählte keine Reichen …Mehr
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
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„Judas Iskariot, der ihn später verraten hat“
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Christus rief „seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus“ (Lk 12,13), um sie auszusenden. Sie sollten auf der ganzen Erde den Glauben aussäen und die Rettung und das Heil der Menschen verkünden. Schenkt diesem göttlichen Vorhaben Beachtung: Christus wählte keine Reichen aus, keine Weisen oder Vornehmen, sondern Sünder und Zöllner, weil er fürchtete, es könnte sonst der Eindruck entstehen, sie seien aufgrund eigener Tüchtigkeit dazu befähigt, ausersehen aufgrund ihrer Reichtümer oder von ihm angezogen durch die Aussicht auf Macht und Berühmtheit. Er hat es so gefügt, damit der Sieg nicht dem Zauber der Beredsamkeit, sondern der wohlbegründeten Wahrheit zuzuschreiben sei.
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Die Wahl des Judas geschah nicht aus Versehen, sondern erfolgte ganz bewusst. Von welcher Größe ist doch diese Wahrheit, dass selbst jemand, der im Dienst des Feindes steht, sie nicht verdunkeln kann! Was für ein Wesenszug des Herrn kommt ans Licht, wenn er uns lieber an seiner Urteilskraft als an seiner Liebe zweifeln lassen will! Er hatte die menschliche Schwachheit auf sich geladen und verweigerte sich auch diesem Aspekt der menschlichen Schwachheit nicht. Er wollte verlassen, verraten und von seinem Jünger ausgeliefert werden, damit du es mit Gelassenheit hinnimmst, wenn ein Gefährte dich verlässt, ein Gefährte dich verrät, wenn du verkannt wirst und man deine Güte missbraucht.
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Kommentar zu Lukasevangelium V,44−45