„Die beiden Prozesse – Biotechnologie gekoppelt mit dem Aufstieg künstlicher Intelligenz – könnten im Zusammenspiel dazu führen, dass sich die Menschheit in eine kleine Klasse von Übermenschen und eine riesige Unterschicht nutzloser Homo sapiens aufspaltet“, so Yuval Noah Harari in seinem Bestseller „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert”.
Diese „nutzlosen Homo sapiens“ werden nicht nur beschäftigungslos, „sondern gar nicht mehr beschäftigbar sein“. In einer postindustriellen Zivilisation, „die auf künstlicher Intelligenz, Bioengineering und Nanotechnologie beruht“, könnten „nutzlose“ Menschen, sobald sie „ihre ökonomische Bedeutung und politische Macht verlieren“ unbedeutend für den Staat werden.
Je mehr künstliche Intelligenzen administrative Aufgaben übernehmen, desto mehr werden diese Massen möglicherweise mit Psychopharmaka, Drogen und virtueller Realität ruhig gestellt werden. Im „Falle einer Krise – etwa einer Klimakatastrophe“, so mutmaßt Harari, wäre es für den Staat „ziemlich verführerisch und nicht besonders schwer, die überflüssigen Menschen über Bord zu werfen.“
„Technik ist nicht böse. Wenn Sie wissen, was Sie im Leben wollen, kann Ihnen die Technik dabei helfen, Ihre Ziele zu erreichen. Aber wenn Sie nicht wissen, was Sie im Leben wollen, wird es der Technik nur allzu leicht fallen, Ihnen Ihre Ziele vorzugeben und die Kontrolle über Ihr Leben zu gewinnen. Da die Technik den Menschen immer besser verstehen wird, könnte es schnell passieren, dass nicht mehr die Technik Ihnen dient, sondern Sie der Technik dienen.“
Literatur: Yuval Noah Harari: “Sapiens: A Brief History of Humankind” und “21 Lessons for the 21st Century”