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Unser Verhalten beim großen Prozess gegen Jesus – Teil 3 Neutralität unmöglich! Unser Verhalten beim großen Prozess gegen Jesus – Teil 3 Sr. Joela Krüger Der Wendepunkt Die Passion Jesu führt uns zu …Mehr
Unser Verhalten beim großen Prozess gegen Jesus – Teil 3

Neutralität unmöglich!

Unser Verhalten beim großen Prozess gegen Jesus – Teil 3

Sr. Joela Krüger

Der Wendepunkt
Die Passion Jesu führt uns zu einem Heute, denn sie stellt uns selbst in Frage. Soll man wie Judas das sinkende Schiff rechtzeitig verlassen, weil die Finanzen nicht mehr stimmen? Oder wie Petrus selbstsicher über innerste Motive hinwegschauen und damit in gefährlicher Nähe zur Lüge leben? Stehen wir nicht alle in Gefahr Neutralität, Verrat und Verleugnung als politisch korrekt zu empfehlen?

In der Mitte all unserer Fragen, Schwächen und unseres Versagens aber steht heute unübersehbar groß aufgerichtet ein Kreuz, das Kreuz von Golgatha. Die Prozessbeteiligten damals lebten vor Golgatha. Sie erlebten das Kreuz als Niederlage. Wir erleben es als Sieg! Wir dürfen ohne Aufhören die Frucht der Erlösung und Befreiung empfangen – ohne Bezahlung, ohne Gegenleistung, gratis, ganz umsonst – wenn wir demütig genug sind, sie anzunehmen.
Jede Neuorientierung beginnt und endet unter dem Kreuz unseres Erlösers. Hier beginnt die Zeitenwende, die Kette der Wunder, die Errettung, Befreiung und Verwandlung, die uns zu Zeugen der Wahrheit macht.

Der erste Triumph
Der erste Triumph von Golgatha war ein geretteter Verbrecher. Ihm wurden in letzter Minute die blinden Augen geöffnet, die Wahrheit über sich und sein Leben, die Wahrheit über Jesus zu erkennen und anzuerkennen. In dem zermarterten, entstellten, unter Qualen Gekreuzigten erkannte er den Herrn und König eines unvergänglichen Reiches. Ihm offenbarten sich die wahren Machtverhältnisse, die unserem weltlichmenschlichen Denken direkt entgegenstehen.

So zieht Jesus mit dem ersten Geretteten, einem Verbrecher, in den Himmel ein. Welch ein Staunen, welch ein Jubel! Ein Letzter wird zum Ersten – Hoffnung für alle!

Zum Felsen gemacht
Ein zweiter Triumph für Jesus ist ein bekehrter Petrus, der zwar mit den besten Erkenntnissen und Absichten Jesus folgen wollte und dabei mehr gewagt hatte als alle anderen. Doch dann wurde es um ihn kalt. Er fühlte sich einsam und isoliert – er brauchte ein Feuer im Hof, ein wärmendes Feuer, ein Gefühl von Gemeinschaft. Das brachte ihn zu Fall. Doch dieses Feuer war noch in Sichtweite Jesu, er hatte sich nicht restlos von Ihm entfernt. Jesu liebender, verzeihender Blick erreichte die Tiefe seines Herzens und verwandelte ihn. So konnte der in Eigenliebe und Selbstbetrug Gefangene befreit werden zu einem Zeugen der Wahrheit. Allein auf seine erste Predigt hin bekehren sich 3000 und bilden die erste Gemeinde in Jerusalem, die „ein Herz und eine Seele“ war. Der Schwankende, Wankende wurde zum Fels.

Umwertung aller Werte
Ein dritter Triumph von Golgatha ist ein geretteter Pharisäer – aus dem grausamsten Verfolger der ersten Gemeinde wurde ein Nachfolger, ein leidenschaftlich Liebender. Alles, was für Paulus vorher Gewinn war, verlor seine Anziehungskraft – seine Herkunft, Eliteausbildung, Schriftkenntnis, ja seine ganze Pharisäer-Karriere achtete er für Dreck, um diesen gekreuzigten und auferstandenen Herrn täglich mehr zu erkennen und Ihm näherzukommen. Jesus bedeutete für ihn die Umwertung aller Werte. Diese Liebe zu Jesus trieb ihn und ließ ihn zu einer brennenden Missionsfackel werden, die das Evangelium bis zu uns nach Europa brachte.

Zu leidensbereiter Liebe befreit
Der weltweite Prozess gegen Jesus ist bereits im Gange. Er findet diesmal nach Golgatha statt und soll vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt zu einem Triumph für Jesus werden. Heute soll Jesus etwas anderes erleben. Heute wartet Er wieder auf Zeugen der Wahrheit, die es wagen, Ihm auf dem unbeliebten, einsamen, verachteten Weg zu folgen. Welch eine Chance, welch eine Möglichkeit! Befreit von den Sklavenketten unserer Ehrsucht, Menschenfurcht und Feigheit – erlöst zu einer Liebe, die wie Er bereit ist, ihr Leben zu verlieren. Es ist Seine eigene göttliche Liebe in uns, deren Glut feurig ist und eine Flamme des Herrn, sodass auch viele Wasser diese Liebe nicht auslöschen, noch Ströme sie ertränken können (siehe Hohel. 8,6).

Dank und Anbetung unserem Herrn, der Felsen durchbricht, Tore und Riegel sprengt, der steinerne Herzen erweicht, Hassende zu Liebenden und geistlich Tote lebendig macht. Anbetung sei Ihm in Ewigkeit!

Abgeschrieben aus dem Büchlein von
S. Joela Krüger, Evangelische Marienschwesternschaft e.V. 2012
www.kanaan.org

FOTO: CULTURE-IMAGES/FAI: Der Prozess gegen Jesus in der Kunst: aus der Moskauer Christi-Erlöser-Kathedrale