Medien: Britische Regierung will «Homo-Ehe» in Kirchen zulassen
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Gleichstellungsbeauftragte Lynne Featherstone wolle dazu in Kürze einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen. Dieser sehe vor, bei derartigen Gelegenheiten auch Bibellesungen oder geistliche Gesänge zu erlauben.
Seit 2005 können Schwulen und Lesben in Großbritannien ihre Lebensgemeinschaft eintragen lassen. Nach den geltenden Bestimmungen dürfen diese Zeremonien keinerlei religiöse Elemente beinhalten.
Bereits im vergangenen Jahr hatte sich das britische Oberhaus für ein Verbot von Trauungszeremonien für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften in Kirchen und Gebetsräumen ausgesprochen.
Eine Änderung im britischen Gleichstellungsgesetz steht allerdings noch aus.
Es gehe darum, den Religionsgemeinschaften, die solchen Zeremonien offen gegenüberstünden, eine gesetzliche Grundlage für ihr Handeln zu bieten, zitiert der «Observer» einen Sprecher der Gleichstellungsbeauftragten. Bislang stellen lediglich religiöse Minderheiten wie Quäker oder liberale Juden ihre Räumlichkeiten für die Zeremonien zur Verfügung.
Die anglikanische Kirche, der eine Mehrheit der Briten angehört, lehnt offiziell eine Zulassung von «Homo-Ehen» in ihren Gotteshäusern ab und fürchtet staatliche Eingriffe in die eigene Verwaltung. «Ich bin für die Gleichheit von jedermann», zitiert die BBC den Erzbischof von York, John Sentamu. «Aber ich möchte nicht, dass mir irgendwer erzählt, was die Kirche von England oder die katholische Kirche zu tun hat.»
Bis Mai 2010 ließen in Großbritannien etwa 26.000 homosexuelle Paare ihre Partnerschaft amtlich registrieren. Den Medienberichten zufolge diskutiert die britische Regierung auch die Frage, ob künftig heterosexuelle Paare ebenfalls die Möglichkeit erhalten sollen, eine Lebenspartnerschaft zu schließen.
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